Ökumenischer Gottesdienst bei den Heilig-Rock-Tagen:Christliche Perspektiven auf Krieg und Frieden
Trier – “Bewahrt Respekt vor der Würde des Gegenüber“: So sei der Aufruf Jesu zur Feindesliebe zu verstehen. Das hat Bischof Dr. Stephan Ackermann am 22. April beim Ökumenischen Gottesdienst während der Heilig-Rock-Tage gesagt. Das bewahre letztlich auch davor, dass der Hass das eigene Leben und die eigene Seele zerstöre.
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Südwest hatte den Gottesdienst angesichts des Krieges in der Ukraine den christlichen Perspektiven auf Krieg und Frieden gewidmet: „Als Christen wissen wir, dass nach Gottes Willen Krieg nicht sein soll“, sagte ACK-Vorsitzende und Superintendentin Jutta Walber. Sie erinnerte daran, dass Christinnen und Christen die Verantwortung tragen, „an Gottes Reich, an Gottes Gebot und Gerechtigkeit zu erinnern, inmitten einer unerlösten Welt“. Pastor Rainer Burkart von der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Mennonitengemeinden betonte: „Krieg ist gegen Gottes Wille, weil er wie kaum eine andere menschliche Handlung die Zerstörung menschlichen Lebens als Mittel zum Erreichen politischer, wirtschaftlicher oder anderer Ziele gebraucht und gleichzeitig Lebensgrundlagen zerstört.“ Wer Kriegshandlungen religiös begründe oder die Teilnahme daran zu einer Art heiligen Pflicht erkläre, lästere Gott und entstelle den christlichen Glauben. Dr. Georgios Basioudis von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie bekräftigte: „Wahrer Friede ist die Gegenwart Gottes unter uns.“
Bischof Ackermann deutete auch die Aufforderung Jesu, die zu segnen, die einen verfluchen: „Wenn ich segne, bitte ich darum, dass Gott diesem Menschen begegnet und seine Kraft sich an und in ihm auswirkt.“ In diesem Zusammenhang lud er dazu ein, die aktuelle Ausstellung „Geschrieben auf Munitionskisten. Ikonen gegen den Krieg“ im Museum am Dom zu besuchen: „Das Künstlerpaar setzt nicht auf die Zerstörung des feindlichen Materials, sondern auf seine Verwandlung.“
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Kantorei Obere Nahe, der Kantorei Idar-Oberstein und dem Kammerchor des Kirchenkreises Obere Nahe unter der Leitung von Kreiskantor Christian Kurtzahn sowie Domorganist Josef Still und Kantor Timo Uhrig.
Die Heilig-Rock-Tage in Trier unter dem Leitwort „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“ dauern bis zum 30. April. Das Programm ist unter www.heilig-rock-tage.de zu finden.