Zum Inhalt springen

Bistum Trier veröffentlicht Jahresstatistik 2020:Da sein und wirksam sein

Das Bistum Trier hat seine Jahresstatistik 2020 veröffentlicht. Sie ist erheblich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt.
Trotz Corona wurden 2020 viele Sakramente gespendet - Archivfoto einer Erwachsenenfirmung mit Weihbischof Brahm (Foto: H. Thewalt/Bistum Trier)
Datum:
14. Juli 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/bistumsweit – „Da sein für die Menschen im Auftrag Jesu; in Lernpartnerschaften die Ideen aus der Synode und den Teilprozessgruppen ausprobieren; missionarische Teams aussenden; innovative Initiativen wie #wirksamvorort unterstützen“: Dr. Ulrich Graf von Plettenberg, Generalvikar des Bistums Trier, nennt die Impulse, die das Bistum Trier gegen die weiterhin hohen Austrittszahlen setzt. Am 14. Juli ist deutschlandweit die kirchliche Statistik für das Jahr 2020 veröffentlicht worden. „Natürlich muss man die Zahlen unter dem Einfluss der Corona-Pandemie bewerten“, gibt der Generalvikar zu bedenken. „Dass trotz der sehr eingeschränkten Möglichkeiten fast im gesamten Jahr 2020 über 400 Paare kirchlich geheiratet haben, ist ein schönes Signal. Aber natürlich liegen die Zahlen bei den Sakramentenspendungen oder auch beim Gottesdienstdienstbesuch massiv unter denen des Jahres 2019.“ Gleichzeitig seien viele Menschen über die vielfältigen digitalen Angebote von Seelsorgerinnen und Seelsorgern, Bistümern, Pfarreien und Gruppen erreicht worden; valide Daten hierzu liegen jedoch nicht vor.

Dass 2020 rund 3.000 Menschen weniger als 2019 aus der katholischen Kirche ausgetreten sind, ist für von Plettenberg kein Grund zur Beruhigung. „Hinter jedem einzelnen Kirchenaustritt steht ein Mensch, der von der Kirche in welcher Form auch immer enttäuscht worden ist. Das schmerzt sehr! Wir haben, nicht zuletzt durch unsere Diözesansynode, den Anspruch, nah bei den Menschen zu sein, bei ihren Themen und Bedürfnissen. Deshalb haben wir unsere Entwicklung hin zu einer diakonischeren Kirche jetzt unter das Leitwort „Da sein – Für Mensch und Welt“ (www.dasein.bistum-trier.de) gestellt. Parallel zu den Impulsen, die wir hier von Seiten des Bistums setzen, gibt es auch Initiativen wie die Plattform #wirksamvorort, die sich als flexibler Knotenpunkt für Innovationen versteht und ab September eine Übersicht über Projekte und Ideen in den zukünftigen Pastoralen Räumen bereitstellen will.“

Neue pastorale Wege gehen

Sehr gespannt sei er auf die vier missionarischen Teams, die das Bistum ebenfalls ab September aussenden wird. „Viele Menschen in unserem Bistum haben nach der doch recht langen Phase der Strukturdebatte jetzt Lust, neue pastorale Wege zu gehen“, ist von Plettenbergs Eindruck. Das zeige sich für ihn auch daran, dass in nur vier Wochen rund 30 Interessenbekundungen für die sogenannten Lernpartnerschaften (Broschüre unter www.herausgerufen.bistum-trier.de) eingegangen sind. „Auch wenn der offizielle Anmeldeschluss schon vorbei ist: Melden Sie sich trotzdem bei den Ansprechpersonen, wenn Sie mitmachen wollen“, ermutigt er. Er sei überzeugt, dass sich durch solche Initiativen und Projekte an den verschiedenen Orten von Kirche im Bistum im Zusammenspiel mit Bewährtem viel Neues entwickeln und kirchliches Leben vor Ort verlebendigen kann. Eine weitere bleibende Herausforderung sieht der Generalvikar darin, den Betroffenen des vielfachen sexuellen Missbrauchs durch Amtsträger der Kirche gerecht zu werden: „Es reicht nicht, nur durch finanzielle Leistungen ihr Leid anzuerkennen, wir müssen auch durch die anstehende unabhängige Aufarbeitung ehrlich und offen zu den Fehlern und Versäumnissen gegenüber den Betroffenen, die in der Vergangenheit begangen wurden, stehen.“

52,4 Prozent der Gesamtbevölkerung gehören der katholischen Kirche an

Zum Stichtag 31. Dezember 2020 lebten 1.286.200 Katholikinnen und Katholiken auf dem Gebiet des Bistums Trier (2019: 1.310.600); das sind 52,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Damit hat die Zahl um 24.400 (rund 1,9%) abgenommen. Es sank 2020 sowohl die Zahl der Taufen (davon 78 Erwachsene) auf 5.290 (2019: 8.733), als auch die der Erstkommunionen auf 8.287 (2019: 9.279). Die Zahl der Firmungen sank auf 3.738 (2019: 6.122). Die Zahl der kirchlichen Trauungen war mit 435 (2019: 1.993) so niedrig wie nie zuvor. Katholisch bestattet wurden 16.370 Personen (2019: 16.594). Ausgetreten sind 10.836 (2019: 13.850) Katholiken; es gab 212 Wiederaufnahmen (2019: 273) und 58 Eintritte von Menschen anderer christlicher Konfessionen (2019: 78).

Das Bistum Trier hat eine Gesamtfläche von 12.870 Quadratkilometer, gegliedert in derzeit noch 887 Pfarreien, die zu 172 Pfarreiengemeinschaften in 32 Dekanaten zusammengefasst sind. Es gibt insgesamt 506 Bistumspriester – davon 269 im aktiven Dienst und 214 im Ruhestand (Stand: 1. Januar 2021). Im Bistum arbeiten ebenfalls 56 Ordenspriester, 54 Priester aus anderen Diözesen, 36 Diakone im Hauptberuf und 98 Diakone mit Zivilberuf, 209 Pastoralreferentinnen und -referenten sowie 253 Gemeindereferentinnen und -referenten. Rund 80.000 Menschen sind ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Bereichen tätig. Informationen rund um das Bistum sind unter www.bistum-trier.de zu finden.

(JR)