Bischöflicher Beauftragter Dr. Ernst Schneck geht in Ruhestand:Das Profil des Diakonats geprägt
Trier – Wenn Dr. Ernst Schneck geht, dann verlässt er ein bestelltes Haus: „Wir haben die Ordnung für den ständigen Diakonat und die neue Besoldungs- und Versorgungsregelung noch abschließen können, und das war mir sehr wichtig.“ Am 14. November ist der bischöfliche Beauftragte für den ständigen Diakonat nach über 35 Jahren im Dienst des Bistums in den Ruhestand verabschiedet worden. Der 62-Jährige war 2011 der erste Diakon, der dieses Amt übernahm. In der Koordination der Ausbildung und im Dialog mit dem Bischof hat er dieses Amt entscheidend mitgeprägt und ihm ein eigenes Profil gegeben.
17 Jahre war Schneck als Diakon und zwölf Jahre lang als Leiter des Referates Ständige Diakone tätig und damit zuständig für die Ausbildung angehender Diakone. Der Diakonat ist in der katholischen Kirche das einzige Weiheamt, das auch verheirateten Männer offensteht. Ständige Diakone sind Geistliche und üben ihren Dienst als in Ehe, Familie und Beruf bewährte Männer im bischöflichen Auftrag aus. Der erste Ständige Diakon im Bistum Trier wurde am 25. Oktober 1970 geweiht.
„Es waren zwei Dinge, eines intellektuell, das andere emotional“, die Schneck dazu bewegt haben, sich nach Jahren als Pastoralreferent, wissenschaftlicher Assistent und Schulleiter zum Diakon weihen zu lassen. „Da war zum einen die Überzeugung, dass wir uns konsequent auf den Weg hin zu einer diakonischen, einer dienenden Kirche begeben müssen.“ Aus der theoretischen Überlegung konnte für ihn nur die praktische Konsequenz folgen. Hinzu kam ein privater Schicksalsschlag, der ihm bewusst werden ließ, „dass Gott uns im leidenden Menschen begegnen will und dass auch ich dazu herausgerufen bin.“
Diakone im Bistum Trier erfüllen Aufgaben in der Diakonie, im Gottesdienst und in der Verkündigung. Dabei wird unterschieden in Diakone mit Zivilberuf, die ihren Auftrag vor allem in ihrem zivilen Beruf verwirklichen, und Diakone im Hauptberuf. Derzeit gibt es im Bistum insgesamt 186 Diakone. Davon sind 146 im aktiven Dienst: 107 als Diakone mit Zivilberuf und 39 im Hauptberuf.
Schneck schaut nicht nur auf das Erreichte. In der Umsetzung der Synode etwa sieht er zugleich eine Chance und eine Herausforderung. „Diakone mit Zivilberuf haben ein klar begrenztes Zeitbudget, auf das wird man Rücksicht nehmen müssen.“ Auf der anderen Seite stehe die Synode für das Entwickeln neuer Netzwerke. „Und das ist das richtige System, in dem ein Diakon mit Zivilberuf arbeiten kann.“ Die Diakone im Hauptberuf stünden vor der Herausforderung, ihr Profil weiter zu schärfen – und sich nicht in einem liturgischen „Lückenbüßertum“ zu verlieren.
Die Entwicklung in der Frage des Diakonates der Frau beobachtet Schneck mit Interesse. „Ich finde es gut, dass die Frauen „am Ball bleiben“. Er gehe davon aus, dass eine vom Papst eingerichtete Kommission, die die geschichtliche Dimension dieser Frage in der frühen Kirchengeschichte untersucht, noch einige wichtige Erkenntnisse bringen wird, die dann Grundlage sein können für eine Weiterentwicklung.
(red)