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Das Turmkreuz von Beaumaraiser Kirche restauriert und wieder montiert:Das Zeichen der Hoffnung ist zurück

Wegen eines Wasserschadens drohte das Turmkreuz von St. Peter und Paul in Saarlouis-Beaumarais abzufallen. Frisch restauriert wurde es am Wochenende wieder errichtet.
Viele Menschen kamen zur Errichtung des Turmkreuzes von St. Peter und Paul in Beaumarais. Pfarrer Zöllner segnete das Kreuz ein.
Datum:
5. Mai 2025
Von:
Oliver Morguet

Saarlouis – Die Kirche St. Peter und Paul im Saarlouiser Stadtteil Beaumarais hat ihr Turmkreuz wieder. Das Glaubenssymbol, das wie das Gotteshaus selbst aus dem Jahr 1840 stammt, musste dringend saniert werden, weil es herabzufallen drohte. „In die Halterung war Wasser eingedrungen, wodurch das Holz gefault und der Stahl korrodierte“, erläutert Kunstschmied Kurt Jenal aus Schmelz, der das Kreuz restauriert und zusammen mit zwei Mitarbeitern auch den ganzen Samstag über wieder montiert hatte.

Vorausgegangen war eine Andacht, die von Pfarrer Bernhard Zöllner gehalten wurde. Er segnete das Kreuz einschließlich der dazu gehörigen Kugel und des Wetterhahns. „Das Kreuz ist das weithin sichtbare Zeichen des Sieges Jesu über den Tod“, betonte Zöllner: „Gerade auf einem Kirchturm montiert sei das Kreuz weithin sichtbar und können so vielen Menschen Trost und Hoffnung schenken.“ Der Hahn steht für Wachsamkeit und als Symbol der Auferstehung. Das Kreuz ist etwa 4,20 Meter hoch und zwei Meter breit. Es wiegt rund 150 Kilogramm. Es ist in Baustahl gefertigt, die Kugel, die die Welt symbolisiert, und der Hahn bestehen aus Kupfer und sind vergoldet. „Die Blattgoldauflage sorgt dafür, dass beides in der Sonne schön glänzt“, erläutert Jenal.

„Die neue Zeitkapsel, die heute eingebaut wird, enthält zwei aktuelle Pfarrbriefe, die Tagesausgabe der Saarbrücker Zeitung und eine Urkunde, mit relevanten Daten, wer zum Beispiel Bischof, Dekan, Koordinator der Seelsorge, Bundespräsident, Bundeskanzler, Ministerpräsidentin und Oberbürgermeister“, erklärte Verwaltungsratsvorsitzender Prof. Dr. Dieter Bohr. „Mit dem Turmkreuz ist die Außensanierung der Kirche abgeschlossen. In den kommenden Jahren geht es nun innen weiter, wo das Gotteshaus durch eingedrungenes Wasser Schaden genommen hat. Unter anderem sind der Kreuzweg und die großformatigen Bilder, die aus der Wadgasser Prämonstratenserabtei stammen, von Schimmel bedroht“, fasste Architektin Barbara Schmitt-Leinen den Stand der Arbeiten zusammen.

Sanierung geht im Kirchenraum weiter

Noch stört das Gerüst den ungehinderten Blick auf das neue Turmkreuz: Die Weltkugel ist noch verhüllt, nur der Wetterhahn strahlt golden an Spitze.

Der Saarlouiser Bürgermeister Carsten Quirin, selbst Beaumaraiser, betonte die Bedeutung der Kirche und ihres Umfeldes bei der Neugestaltung der Ortsmitte. Die neue Nutzung des ehemaligen Pfarrheims auf der gegenüberliegenden Straßenseite komme voran, der vorgelagerte Platz trage jetzt den Namen von Hans Nicola, einem Maler und Fotografen aus Beaumarais, und auf einem Grundstück neben der Kirche ist ein Dorfgemeinschaftshaus geplant. Wert legte Quirin auf die Aussage, dass alle Pläne im Einklang zwischen der Stadt und der Kirche von beiden gemeinsam umgesetzt würden.

Insgesamt hat das Bistum für die Sanierung 718.000 Euro bereitgestellt. Davon entfalle rund 400.000 Euro auf die Sanierung des Daches und des Turmkreuzes, die Arbeiten im Innenraum schlagen mit 218.000 Euro zu Buche. Außerdem soll das Gräberfeld rund um die Kirche wieder als Kirchgarten für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Im Zuge der Arbeiten soll auch die Kirche erstmals eine Toilette erhalten. Zudem soll an der Seite ein behindertengerechter Eingang entstehen. Da es aktuell in Beaumarais außer der Mehrzweck- und Schulturnhalle keinen größeren Raum oder einen Saal mehr gibt, könnte die Kirche künftig auch für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte oder Lesungen genutzt werden. Die Gottesdienste finden nach wie vor hier statt, meistens donnerstags um 18 Uhr.