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Weihbischof Brahm trifft politische Vertreter aus dem Landkreis Neunkirchen:Das, was gut läuft, stärken

Im Zuge seiner Visitationsreise durch das Dekanat Illingen hat sich Weihbischof Robert Brahm mit Vertretern aus Kirche und Politik im Landratsamt Neunkirchen in Ottweiler getroffen.
vlnr: Berthold Schmitt (Ortsvorsteher Gemeinde Eppelborn), Armin König (Bürgermeister von Illingen), Dechant Matthias Marx, Weihbischof Robert Brahm, Reiner Klein (Dekanatsreferent), Sören Meng (Landrat Kreis Neunkirchen), Pfarrer Dietmar Bell, Pfarrer Johannes Schuligen, Pfarrer Otto Kutka und Walburga Sengelhoff (Referentin des Weihbischofs)
Datum:
2. Juni 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Ottweiler – Im Zuge seiner Visitationsreise durch das Dekanat Illingen hat sich Weihbischof Robert Brahm am Donnerstag mit Vertretern aus Kirche und Politik im Landratsamt Neunkirchen in Ottweiler getroffen. Anwesend waren der Neunkircher Landrat Sören Meng, Illingens Bürgermeister Armin König sowie der Ortsvorsteher der Gemeinde Eppelborn Berthold Schmitt. Außerdem nahmen Birgit Mohns-Welsch, Leiterin des Sozialdezernats des Landkreises Neunkirchen und der Leiter des Kreisjugendamtes, Joachim Brill an dem Treffen teil; Vertreter des Dekanats und der Pfarreiengemeinschaften waren Dechant Matthias Marx, Pfarrer Otto Kutka (Ottweiler), Pfarrer Johannes Schuligen (Uchtelfangen), Pfarrer Dietmar Bell (Illingen) und Dekanatsreferent Reiner Klein.

Landrat Meng freute sich über den Besuch: „Es ist wichtig, dass sich Kirche und Staat austauschen, um Aufgaben und Probleme gemeinsam anzugehen“, sagte Meng. Das erste Thema des Treffens betraf die Neuorientierung der Jugendhilfe im Landkreis Neunkirchen, die in Zukunft verstärkt auf Prävention bauen und Probleme in Familien angehen will, bevor sie entstehen. Joachim Brill stellte den Plan vor und betonte, man wolle vor allem mit Kindergärten zusammenarbeiten. „Es gibt keinen Platz, wo sie Eltern schneller erreichen als im Kindergarten. Dort, wo ein Kindergarten kooperationsbereit ist, können wir von der Jugendhilfe Angebote machen, damit die Eltern einen Ansprechpartner haben und die Erzieherinnen entlastet werden.“ Dechant Marx lud Brill ein, den Plan des Landkreises in der nächsten Dekanatskonferenz vorzustellen, zu der auch Leiter und Erzieherinnen der Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft eingeladen werden sollen, um den Plan in die Tat umsetzen zu können.

Ein heiß diskutiertes Thema des Treffens war die neue Raumgliederung der Pfarreien, die das Bistum Trier Ende März vorgestellt hat. Dem ersten Vorschlag zufolge würde das jetzige Dekanat Illingen auf zwei Pfarreien der Zukunft aufgeteilt werden: Lebach und Neunkirchen. Bei Bürgermeister König rief dies großen Unmut hervor: „Ich sehe die Gefahr der Selbstabschaffung der Kirche ganz groß“, sagte er. Sein Hauptkritikpunkt war die Größe der neuen Räume und die große Entfernung zum neuen Pfarrort. Dieser wäre für Illingen laut aktuellem Plan Lebach. Weihbischof Brahm reagierte mit Verständnis: „Der Raum ist noch nicht gesetzt“, sagte er. „Wir befinden uns noch in der Resonanzphase.“ Gleichzeitig versuchte er die Idee der neuen Räume zu erklären: „Größere Räume eröffnen ganz neue Spielräume. Das pastorale, pädagogische und soziale Personal und auch die Einrichtungen werden bleiben; es soll aber in Zukunft eine viel größere Vernetzung untereinander geben. Wir wollen das, was gut läuft stärken. Es werden sich aber Schwerpunkte herausbilden.“ Dechant Marx unterstützte den Weihbischof: „Die Pfarreien der Zukunft werden ein Leitungsteam einem Pfarrer an der Spitze haben. Trotzdem wird es dort der Zukunft weiterhin etwa acht oder neun Priester geben. Für diese Priester bedeutet die neue Struktur, dass sie gänzlich von der Verwaltung befreit sind und sich allein der Seelsorge widmen können.“ Der Idee der Synode des Bistums folgend, soll zudem jeder Getaufte mehr Verantwortung übernehmen: „Die entscheidende Weihe ist nicht die Priester- oder Diakonweihe, sondern die Taufe!“, sagte Weihbischof Brahm.

Dominik Holl