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Bischof feiert Hochfest des Heiligen Josef mit Gästen aus dem Handwerk:Den Blick für das Unscheinbare schärfen

Bischof Dr. Stephan Ackermann feiert das Hochfest des Heiligen Josef im Trierer Dom mit Gästen aus dem Handwerk.
Bischof Dr. Stephan Ackermann zelebrierte den Gottesdienst im Dom.
Datum:
22. März 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – „Der Welt zugewandt – und zugleich von tiefer Spiritualität und mit Gott verbunden“, – so hat Bischof Dr. Stephan Ackermann den Heiligen Josef in seiner Begrüßung im Pontifikalamt am 19. März im Trierer Dom beschrieben. Am Josefstag begeht die Katholische Kirche traditionell das Hochfest des Heiligen Josef, Schutzpatron der Handwerker und Bräutigam der Gottesmutter Maria. Die Predigt gestaltete Dr. Hans Günther Ullrich, Domvikar und Bischöflicher Beauftragter für die Aktion Arbeit im Bistum Trier, im Dialog mit Martina Chambliss, Verkäuferin im Trierer Einzelhandel, Abdallah el Abdallah, Schichtleiter beim Bürgerservice Trier, und dem Bäckermeister Franz Meier aus Serrig. Unter den Mitfeiernden waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Schreinerinnung.

„Er hat eine wichtige, eine unverzichtbare Rolle, und doch wird wenig über ihn gesagt. Er spricht kein Wort, sondern er handelt. Er denkt nach und handelt nicht vorschnell. Er erweist Maria Respekt und kümmert sich um das, was zum Leben notwendig ist“, berichtete Domvikar Ullrich über den Heiligen Josef zu Beginn der Predigt. In diesem Jahr gedenken Katholikinnen und Katholiken dem Zimmermann und Ziehvater Jesu jedoch nicht nur am 19. März: In seinem Schreiben „Patris Corde“ hat Papst Franziskus 2021 als „Jahr des Heiligen Josef“ ausgerufen. Damit solle daran erinnert werden, dass all jene, die im Verborgenen oder in der „zweiten Reihe“ stehen, in der Heilsgeschichte eine unvergleichliche Hauptrolle spielen. Ihnen allen gebühre Dank und Anerkennung, betonte Ullrich. Daher habe er drei Gäste eingeladen, die tagtäglich „Unverzichtbares leisten für das Leben in unserer Gesellschaft.“

Martina Chambliss (rechts)

Trotz widriger Umstände die Freude am Beruf nicht verlieren

„Ein guter Tag ist für mich, wenn wir viel zu tun haben, die Kundinnen und Kunden zufrieden sind und den Laden mit einem Lächeln im Gesicht verlassen“, erzählte Martina Chambliss, die in einem kleinen Supermarkt in Trier arbeitet. „Gerade zurzeit gibt es jedoch immer mal wieder schwierige Tage, wenn etwa die Technik streikt oder etwas nicht sofort lieferbar ist. Die meisten Kunden haben Verständnis dafür, sind sehr zuvorkommend, aber es gibt leider auch welche, die uns gegenüber unfreundlich werden – obwohl wir unser Bestes geben.“ Kraft gäben ihr in solchen Momenten die zahlreichen positiven Rückmeldungen und der Dank der Kunden. Abdallah el Abdallah ist vor elf Jahren aus dem Libanon gekommen und wohnt mit seiner Frau und zwei Kindern in Trier. Hier arbeitet der gläubige Muslim als Schichtleiter in der Müllentsorgung und trägt damit Verantwortung für ein Team aus 20 Mitarbeitenden. Trotz der Umstände, die ihm die Corona-Bestimmungen im Arbeitsalltag bereiten, habe er Freude an seinem Beruf. Franz Meier, Inhaber einer Bäckerei in Serrig, gab seiner Sorge um kleine Handwerksbetriebe Ausdruck, die es in der heutigen Konsum- und Wegwerfgesellschaft besonders schwer hätten zu überleben. Er sei seinen Kundinnen und Kunden für ihre Unterstützung sehr dankbar. Kraft gebe ihm seine Familie und die Gewissheit, gute Mitarbeiter zu haben.

„Der Heilige Josef würde jetzt auch keine großen Worte mehr machen, sondern den Gedanken des Heiligen Vaters unterstreichen: Wir sind aufgerufen, unsere Aufmerksamkeit zu schärfen, um das Wertvolle wahrzunehmen, das sich unscheinbar in unserem Alltag abspielt“, so lautete der Appell des Domvikars am Ende der Predigt.

(ih)

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