Kulturaktie:Der Abtei St. Matthias persönlich verbunden
Trier - Das 2006 gestartete Konzept der Kulturaktien ermöglicht es Interessenten, für jeweils 50 oder 100 Euro einen limitierten, handsignierten Druck verschiedenster Motive zu erwerben und mit dem Erlös kulturelle Projekte in Trier zu unterstützen.
Das Motiv der 18. Auflage zeigt die Abtei St. Matthias aus Richtung des Friedhofs. Das Benediktinerkloster, ein überregional bekannter und beliebter Ort religiöser Kultur und Geschichte, wird von Lebenstedt in Pastellfarben mit romanischen und gotischen Elementen dargestellt.
Lebenstedt, der 1940 in Wittlich geboren wurde, studierte an der Werkkunstschule Trier Malerei und Flächengestaltung. Dazu gehörten auch Mosaik- und Lacktechniken sowie Glasmalerei. Er ist bekannt für seine einzigartige Perspektive auf Architektur und Natur und lässt die Abtei in seinem Bild, das er 2013 zugunsten der Renovierung des Kreuzgangs gemalt hatte, in einem neuen Licht erscheinen. Er ist dem Kloster persönlich verbunden. Pater Maurus Münch hatte ihn in den 1960er-Jahren in die Kultur der Abtei und die Welt der Religion eingeführt.
Der Benediktinerpater, der von 1900 bis 1974 lebte, war in der Zeit des Nationalsozialismus als Gegner des Regimes mehrere Jahre in Haft und bis 1945 auch vier Jahre im Konzentrationslager Dachau interniert. Münch leistete nach dem Zweiten Weltkrieg einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung sowie zur Ökumene.
Neben dem Sichtbaren die tiefere Bedeutung zeigen
Das Kunstwerk ist ein eindrucksvolles Beispiel für Lebenstedts künstlerische Sensibilität und sein Engagement für die Erhaltung des historischen Orts. Der Künstler versteht seine Bilder nicht als einfache Abbildungen des Sichtbaren, sondern will darin auch eine tiefere Bedeutung vermitteln. Er lädt die Betrachter dazu ein, über die Motive nachzudenken und daraus eigene Schlüsse zu ziehen.
Die neue Kulturaktie wurde Mitte Oktober im Stadtmuseum Simeonstift von Dr. Andreas Ammer und Dr. Bärbel Schulte vom Vorstand der Kulturstiftung gemeinsam mit dem Künstler sowie dem städtischen Kulturdezernenten Markus Nöhl vorgestellt.