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SoFiA-Engagementwoche zeigt Optionen nach dem Auslandsaufenthalt auf:„Der Freiwilligendienst endet nicht mit der Rückkehr“

Die SoFiA-Engagementwoche zeigt verschiedene Optionen nach dem Auslandsaufenthalt auf.
Sie verbrachten fünf Tage des Austausches und der Reflexion: 30 aktive und ehemalige Freiwillige aus den Bistümern Hildesheim und Trier und aus Bolivien (Foto: Isabel Athmer/Bistum Trier)
Datum:
29. Sept. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Stadtkyll – „Spaß zusammen haben, aber auch schwierige Themen zulassen und gemeinsam darüber reden": Es ist das Gleichgewicht zwischen Ernst und Vergnügen, das die Engagementwoche der Sozialen Friedensdienste im Ausland („SoFiA“) ausmacht, sagt Klara Lenz. Vom 25. bis zum 29. September trafen sich 30 aktive und ehemalige Freiwillige im Wald- und Jugendcamp in Stadtkyll – fünf Tage der Begegnung, des Austausches und der Reflexion.

Wer einen Freiwilligendienst im Ausland gemacht habe, sehe viele Dinge nach seiner Rückkehr anders, ist sich Lenz sicher. Begleitet von SoFiA war sie als Freiwillige 2017 bis 2018 in Indien. Eine prägende Zeit, die ihre Interessen, Anliegen und Perspektiven verändert habe. In diesem Jahr hat die 24-Jährige bei der Organisation der zweiten SoFiA-Engagementwoche mitgewirkt. „Wir haben überlegt, welche Themen während und nach dem Freiwilligendienst immer wieder präsent waren und inwiefern es möglich ist, an und mit diesen Themen zu arbeiten.“

Dazu standen den Teilnehmenden während der fünf Tage verschiedene Workshops zur Verfügung. Neben Tanzen und Kunst, gaben externe Referenten und Experten aus den eigenen Reihen einen Einblick in Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Klimaschutz, Religionsfreiheit, die Rechte von Geflüchteten und die Verteilung von Geld. Themen, die die Workshops nicht abdeckten, konnten bei sogenannten Open Spaces angesprochen werden. Gleichzeitig bot das Seminar die Möglichkeit, mit Freiwilligen von anderen Entsendeorganisationen wie dem Bistum Hildesheim und der bolivianischen Comisión de Hermandad in Kontakt zu kommen. „Die Begegnung passiert aber nicht nur während der Workshops, sondern auch abends am Lagerfeuer oder in den Pausen beim Tischtennis“, betont Lenz. Deshalb sei auch das Freizeitprogramm nicht zu kurz gekommen.

Rulos ist Bolivianer und macht aktuell einen Freiwilligendienst in Deutschland. An der Engagementwoche hat er teilgenommen, um Menschen kennenzulernen, die die gleichen Erfahrungen gemacht haben, wie er sie im Moment macht. Außerdem habe er gute Kontakte zu Deutschen knüpfen können. Über die Workshops sagt der 27-Jährige: „Manche von ihnen lassen mich über meine Zeit hier in Deutschland nachdenken. Sie helfen mir, zu einem besseren Menschen zu werden, mir darüber klarzuwerden, warum ich hier bin und was ich mit meinem Leben anfangen möchte.“ Seit August vergangenen Jahres ist Rulos nun schon in Deutschland. Er bleibt noch bis Dezember. 

Im Mittelpunkt der Woche standen vor allem die Engagementmöglichkeiten nach dem Auslandsaufenthalt. „Im Freiwilligendienst werden viele Dinge angestoßen“, erklärt Judith Weyand, Bildungsreferentin bei SoFiA. „Das eigentliche Ziel dahinter ist nicht, einen Freiwilligendienst in einem fremden Land zu verrichten, sondern sich auch danach in der Gesellschaft zu engagieren, in der man lebt. Der Freiwilligendienst ist ein Impulsgeber. Er hört nach der Rückkehr nicht auf, er geht weiter. Was die Freiwilligen während dieser Zeit erfahren und gelernt haben, sollen sie in ihr direktes Umfeld und die Gesellschaft hineintragen.“

Möglich gemacht wurde das Seminar zu großen Teilen durch die finanzielle Unterstützung des Entwicklungspolitischen Landesnetzwerks Rheinland-Pfalz (ELAN).

Wer Interesse an einem Freiwilligendienst mit SoFiA hat, findet weitere Informationen unter Tel.: 0651-9937 96-301 oder E-Mail: sofia@soziale-lerndienste.de.                                                

(ia)