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Freiwilliger aus Ruanda leistet seinen Friedensdienst beim Caritasverband Koblenz:Der Mann für alle Fälle

George Rukundo aus Ruanda hat einen Freiwilligendienst bei der CarMen gGmbH Koblenz absolviert. Mit vielen Erfahrungen und neuen Fertigkeiten kehrt er nun in sein Heimatland zurück
George Rukundo: Von Nyagatare (Ruanda) nach Koblenz ans Deutsche Eck. Foto: Caritasverband Koblenz
Datum:
28. Juli 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – George Rukundo hat von allen Mitarbeitenden der Koblenzer Caritas den weitesten Anfahrtsweg zur Arbeit. Der 29-Jährige stammt aus Nyagatare, einer Provinz im Osten von Ruanda. Seit Februar 2020 absolviert er, knapp 6.000 Kilometer von seinem Heimatort entfernt, einen Freiwilligendienst bei der CarMen gGmbH, einer Tochtergesellschaft des Caritasverbandes Koblenz. „Es war für mich ein großer Schritt, meine Familie und Freunde für einen längeren Zeitraum zu verlassen“, erkärt der junge Mann. „Ich wollte mich weiterentwickeln, neue Dinge kennenlernen und auch ein Vorbild für meine jüngeren Geschwister sein.“

Ermöglicht wurde sein Freiwilligendienst von den Sozialen Friedensdiensten im Ausland e. V. (SoFiA). Seit 30 Jahren bringt der Verein in Trägerschaft des Bistums Trier und Diözesan-Caritasverbandes Menschen weltweit zusammen, um Austausch, Versöhnung und Frieden zu fördern.

Angekommen und herzlich willkommen

Im Laufe der vergangenen anderthalb Jahre lernte er verschiedene Arbeitsbereiche des Inklusionsbetriebes CarMen kennen, knüpfte Kontakte und sammelte viele neue Erfahrungen. Von Beginn an begeisterte er seine Kollegen durch seine offene und freundliche Art und sein außerordentliches Engagement.

Neben Hausmeisterservice und Gebäudereinigung war George Rukundo auch bei Umzügen und Transporten sowie in der Fahrradwerkstatt eingesetzt. Hier lernte er die Reparatur und Instandsetzung von gebrauchten Fahrrädern – eine Fertigkeit, die in seiner Heimat von großer Bedeutung ist, schließlich ist das Fahrrad in Ruanda das wichtigste Fortbewegungsmittel. Durch den Besuch eines Sprachkurses und die täglichen Kontakte mit vielen Menschen verbesserte er seine Deutschkenntnisse.

„Es war einfach schön, die Entwicklung in den vergangenen Monaten zu begleiten“, sagt CarMen-Geschäftsführer Hermann Trapp. „Freiwilligendienste, ob im In- oder Ausland, sind mehr als gute Taten. Sie bieten jungen Menschen perfekte Möglichkeiten, um als Persönlichkeit zu reifen; die gesammelten Kompetenzen und Erfahrungen sind prägend fürs Leben.“

 Der Mann hinter der Kamera

In Ruanda studierte George Rukundo an der East African University Rwanda „Film-Making and Film-Production” – im Zuge der Corona-Pandemie ein wahrer Glücksgriff. Durch die Kontaktbeschränkungen konnten die Angebote im Rahmen der Arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen nicht mehr in Präsenz stattfinden. Dank seines Fachwissens gelang innerhalb kurzer Zeit die Umstellung auf onlinebasierte Unterstützungsmodule. Die Teilnehmenden erhielten professionell produzierte „Lernvideos“, z. B. aus dem Garten- und Landschaftsbau, der Haus- und Gebäudereinigung, der Fahrradwerkstatt oder dem Upcycling-Bereich.

 Ende Juli endet der Freiwilligendienst von Rukundo. Er tritt den Weg in die Heimat mit einem lachenden und einem weinenden Auge an: „Ich habe bei der Caritas und SoFiA so viele nette Menschen kennengelernt. Dank der großen Unterstützung konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln, von denen ich mein ganzes Leben profitieren werde“, strahlt Rukundo. In den vergangenen anderthalb Jahren war er der Mann für alle Fälle bei CarMen. „Jetzt freue ich mich, bald wieder bei meiner Familie und meinen Freunden in Ruanda zu sein.“

 Caritas freut sich auf Freiwillige

Kindertagesstätten, Wohnhäuser für Menschen mit Behinderung, Gemeinwesenarbeit, Wohnungslosenhilfe, Sozialstation, Essen auf Rädern, Bahnhofsmission, Suchtkrankenhilfe oder Verwaltung: Unabhängig vom Sozialen Friedensdienst im Ausland bietet die Koblenzer Caritas viele verschiedene Einsatzstellen für Menschen aus der Region, die sich im Rahmen eines Freiwilligendienstes engagieren möchten.

„Wir freuen uns weiterhin auf viele Anfragen, da die Freiwilligendienste eine enorme Bereicherung für unsere Caritas-Dienste sind“, sagt Caritas-Mitarbeiterin Fabienne Höfer. „Gerade der Bundesfreiwilligendienst ist flexibel zwischen sechs und vierundzwanzig Monaten durchführbar und kann auch im fortgeschrittenen Alter absolviert werden.“

Weitere Informationen gibt es beim Caritasverband Koblenz e. V., Freiwilligendienste, Fabienne Höfer, Tel. 0261-13906-114, E-Mail: cdg@caritas-koblenz.de 

(red)

Foto: Caritasverband Koblenz
Foto: Caritasverband Koblenz
Foto: Caritasverband Koblenz