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Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Trier nimmt Arbeit auf:Der Wahrheit ehrlich ins Gesicht schauen

Die Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Trier hat ihre Arbeit aufgenommen.
vlnr. Herbert Heyd, Dr. Petra Hank, Prof. Dr. Lutz Raphael, Dr. Uwe Christoffer, Dr. Karl-Horst Wirz, Dr. Monica Sinderhauf, Professor Dr. Gerhard Robbers (Foto: Judith Rupp/Bistum Trier)
Datum:
28. Juni 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Verantwortungsbereich des Bistums Trier hat ihre Arbeit aufgenommen. Die Mitglieder trafen sich auf Einladung von Bischof Dr. Stephan Ackermann am 26. Juni in Trier.

Der Kommission gehören an: Dr. Uwe Christoffer (Betroffenenbeirat), Dr. Petra Hank (Psychologin mit dem Forschungsschwerpunkt Diagnostik und Evaluationsmethodik an der Universität Trier), Herbert Heyd (Saarbrücken, früherer Abteilungsleiter im saarländischen Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, benannt von der Landesregierung Saarland), Professor Dr. Lutz Raphael, (Ordinarius für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Trier, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz), Professor Dr. Gerhard Robbers (Justizminister a.D., Trier, benannt von der Landesregierung Rheinland-Pfalz), Dr. Monica Sinderhauf (Direktorin des Trierer Bistumsarchivs und Kanzlerin der Bischöflichen Kurie) und Dr. Karl-Horst Wirz (Betroffenenbeirat).

Bischof Ackermann sagte im Anschluss an das Treffen, er sei dankbar, dass nun auch die institutionelle Aufarbeitung im Bistum entsprechend der Vereinbarung mit dem Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, beginne. Aufarbeitung bedeute für ihn „eine Beschäftigung mit der jüngsten Bistumsgeschichte“, die für viele eine Zeit mit prägenden und positiven Kirchenerfahrungen gewesen sei. Es sei aber auch eine Zeit gewesen, in der Kindern und Jugendlichen schreckliche Gewalt angetan worden ist. Die Aufarbeitungskommission werde hoffentlich dabei helfen, der Kirchen- und Glaubensgeschichte im Bistum und der Wahrheit, so schmerzlich sie ist, „ehrlich ins Gesicht zu schauen“.

„Die Kommission geht mit großem Engagement und mit einem besonderen Blick für die Betroffenen an ihre Arbeit“, versicherte Professor Robbers, den die Kommission bis zu ihrer offiziellen Konstituierung zum kommissarischen Sprecher bestimmt hat.

Ackermann betonte erneut, dass er die Unabhängigkeit der Kommission respektieren werde. Zudem sicherte er umfassende Unterstützung zu: „Die Kommission bekommt vollen Zugang zu den Akten.“ Er selbst habe darum gebeten, neben der Ära von Bischof Stein besonders die Fälle „Freisen“ und „Weißenfels“ in den Blick zu nehmen.

Die Kommission arbeitet unabhängig und frei von Weisungen durch Bischof oder Bistum. Ihre Mitglieder sind zunächst für drei Jahre ernannt. Insgesamt ist für den Aufarbeitungsprozess ein Zeitraum von sechs Jahren mit jährlichen Zwischenberichten vorgesehen. Die Kommission ist unter der Mailadresse aufarbeitungskommission@bistum-trier.de zu erreichen. Informationen zum Thema sind unter www.bistum-trier.de/aufarbeitung zu finden.

 (JR)