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13. Internationale Ministrantenromwallfahrt endet mit Gottesdienst:„Der Weg mit Jesus geht nach der Wallfahrt weiter“ 

Insgesamt 50.000 Ministrantinnen und Ministranten aus 15 Ländern nahmen teil - darunter 800 Minis mit ihren Begleitungen aus dem Bistum Trier.
Die Mini-Wallfahrt endet mit einem Gottesdienst in Santa maria degli Angeli
Datum:
2. Aug. 2024
Von:
Ute Kirch

Vatikanstadt – Vom Strandbesuch, Spaziergängen durch das antike Rom, gemeinsamen Gottesdiensten bis zu einer Audienz beim Papst: Hinter den 800 Messdienerinnen und Messdienern und ihren Betreuern aus dem Bistum Trier liegen ereignisreiche Tage. An diesem Freitagnachmittag (2. August) ist die 13. Internationale Ministrantenwallfahrt in Rom mit einem gemeinsamen Gottesdienst mit Bischof Stephan Ackermann in der Basilika di Santa Maria degli Angeli zu Ende gegangen. Seit Samstag (27. Juli) waren die Kinder und Jugendlichen in der Ewigen Stadt unterwegs, wo sie auf insgesamt 50.000 Ministrantinnen und Ministranten aus 15 Ländern trafen und so Weltkirche erleben konnten. Im Anschluss an den Gottesdienst brachen die 36 Gruppen in elf Reisebussen auf in Richtung Norden, wo sie im Laufe des Samstags erwartet werden. 

In seiner Predigt ging der Bischof auf das Emmaus-Evangelium ein, das er mit dem Wallfahrtsmotto „mit dir“ verband. „Jesus geht einen Teil des Weges mit den beiden Jüngern zusammen. Als er nicht mehr bei ihnen ist, merken sie: Der Weg mit Jesus geht weiter.“ Er wünschte den Messdienerinnen und Messdienern, dass sie das Erlebte der letzten Tage, die spirituelle Erfahrung mit Jesus während der Wallfahrt, innerlich mitnehmen und weiter davon zehren. „Wir als Getaufte spüren, dass es jemanden gibt, der meinen Weg mit mir geht.“ Er habe in den Tagen in vielen Gesprächen die große Beteiligung der Kinder und Jugendlichen gespürt: „Ich habe gemerkt, wie sie innerlich mitgehen, sich im Gottesdienstablauf auskennen – das prägt die Atmosphäre der Gottesdienste.“ 

Trotz der Hitze war die Motivation groß

Papstaudienz auf dem Petersplatz

Eine Herausforderung der Wallfahrt war die große Hitze bei bis zu 39 Grad Celsius – dennoch war die Motivation groß, das meiste aus den Tagen herauszuholen. „Es war anstrengend, viel zu laufen bei der Hitze, aber ich nehme total viele Eindrücke mit. Den Papst so nah zu sehen, war besonders“, sagt Vanessa, Ministrantin aus Bad Kreuznach. „Am besten fand ich die Katakomben. Dort war es kühl. Und das war total spannend. Zu sehen, wie die Leute das früher mit den Gräbern gemacht haben und so“, sagt ihre Freundin Elisabeth. „Die Ministrantinnen und Ministranten sind mit einer großen Motivation hierhergekommen“, bestätigt auch Bischof Ackermann, „ich bewundere sie für ihr Durchhaltevermögen trotz der großen Hitze und danke allen, die sie haupt- und ehrenamtlich begleitet haben, um ihnen dieses einmalige Erlebnis zu ermöglichen. Das kann man nicht hoch genug wertschätzen.“ 

Auch das vierköpfige hauptamtliche Vorbereitungsteam, das von zehn Volontari unterstützt wurde, zieht ein positives Fazit: „Ein Jahr der Vorbereitung liegt hinter uns. Es ist toll, wenn aus den Namen und Gruppen plötzlich Gesichter werden. Für uns war es wunderschön, während der Eröffnung im Lateran die freudige Erwartung in den Gesichtern zu sehen“, sagt Benedikt Welter, pädagogischer Referent in der Abteilung Jugend des Bistums Trier. Winziger Wermutstropfen: Kurzfristig seien seitens des Vatikans geplante Führungen abgesagt worden. „Aber das hat der guten Stimmung keinen Abbruch getan – Rom bietet viele Alternativen.“ Schön sei auch gewesen, dass die Romwallfahrt breit angenommen wurde: „Aus dem gesamten Bistum waren Minis dabei: von Betzdorf bis Auersmacher im südlichen Saarland, von Bleialf in der Eifel bis Bad Kreuznach“, sagt Welter.

Für viele der Teilnehmenden war die Begegnung mit Papst Franziskus ein Höhepunkt der Woche. Eine unerwartete Überraschung bot die Papstaudienz für Vivien aus Auersmacher (Pfarrei Heiliger Franziskus, Kleinblittersdorf), die während der Audienz die deutsche Fürbitte vorlesen durfte. „Das wusste ich auch erst zwei Minuten vorher, da die Frau, die dafür eingeteilt war, nicht erschienen ist.“ Nah dran waren auch die Musikerinnen und Musiker der Musikgruppe des Bistums, die beim „Chor der Nationen“ oben auf dem Sakrato neben Papst Franziskus sitzen durften. 

Heiratsantrag inmitten von Ministranten auf dem Petersplatz

Pfarrer Jonas Weller, Saskia und Philipp (vlnr.)

Noch überraschter als Vivien dürfte jedoch Saskia aus Neuwied gewesen sein. Während die 28-Jährige mit der Gruppe aus dem Pastoralen Raum Daun auf dem Petersplatz inmitten von Ministranten auf die Ankunft des Heiligen Vaters wartet, bekommt sie von Freund Philipp (29) einen Heiratsantrag. Kennengelernt hat sich das Paar übrigens vor zehn Jahren über Pfarrer Jonas Weller, mit dem die beiden bereits 2014 bei der Miniwallfahrt in Rom waren. „Es wurde jetzt auch mal Zeit“, kommentiert Weller die Verlobung augenzwinkernd. Ehrensache, dass er das Paar trauen wird. 

Erstmalig gab es bei dieser Ministrantenwallfahrt ein deutsches Wallfahrtszentrum, das sehr gut angenommen wurde. Die Pilgerinnen und Pilger hatten so einen Ort, sich auszuruhen und auszutauschen und die kulturellen Angebote wie Theater, Musik und Film zu nutzen und sich über die Arbeit des Zentrums für Berufungspastoral zu informieren. 

Auch der Vorsitzende des internationalen Ministrantenverbands CIM (Coetus Internationalis Ministrantium), der luxemburgische Kardinal Jean-Claude Hollerich, zieht eine positive Bilanz: „An jeder Ecke der Stadt hat man Ministrantinnen und Ministranten gesehen, die Pilgerzeichen tauschen und die Stadt erkunden. 70.000 junge Menschen waren bei der Sonderaudienz mit Papst Franziskus. Das Gemeinschaftsgefühl und die Begegnung mit dem Heiligen Vater haben sie in ihrem Dienst bestärkt und ich bin mir sicher, dass sie ihre Begeisterung mit nach Hause in die Gemeinden tragen.“ Gerade für die jungen Menschen sei es wichtig, in den Austausch zu kommen – national und international. „Sie konnten erleben, dass Glaube weltumspannend ist.“  

Hintergrund: 

Die Wallfahrt, zu der der internationale Ministrantenverband CIM (Coetus Internationalis Ministrantium) einlädt, stand unter dem Motto „mit dir“ (Jes 41,10). Ein Höhepunkt der Wallfahrtstage war die Begegnung mit Papst Franziskus am Dienstag, 30. Juli. Daneben beinhaltete das Programm internationale, deutsche und diözesane Angebote. Insgesamt erwartete Rom rund 50.000 Ministrantinnen und Ministranten aus aller Welt. Folgende Länder waren offiziell angemeldet: Belgien, Deutschland, Frankreich, Kroatien, Litauen, Luxemburg, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweiz, Serbien, Slowakei, Tschechien, Ukraine, Ungarn. Rund 35.000 Jugendliche und junge Erwachsene reisten aus Deutschland an. Aus dem Bistum Trier waren rund 600 Messdienerinnen und Messdiener dabei. Die Internationale Ministrantenwallfahrt reicht bis ins Jahr 1961 zurück und findet zumeist alle vier Jahre statt. Aufgrund der Corona-Pandemie war die Pause nun länger - die vorausgegangene Wallfahrt fand 2018 statt.