Elf Erwachsene empfangen Sakrament der Firmung im Rahmen der Heilig-Rock-Tage :Der gute Hirte, der mich kennt und trägt

Trier – Weihbischof Robert Brahm hat am 11. Mai elf Frauen und Männer aus dem Bistum Trier das Sakrament der Firmung gespendet. Traditionell findet die Erwachsenenfirmung am Schlusssonntag des Bistumsfestes im Rahmen des Hochamtes im Dom statt. Das Sakrament möchte die Empfangenden mit der Gabe des Heiligen Geistes in ihrem Leben und Glauben bestärken.
Nach der Taufe und der Erstkommunion ist die Firmung das dritte Sakrament des Christ-Werdens. Manchmal verspüren Frauen und Männer aber erst später in ihrem Leben das Bedürfnis, das Sakrament des Heiligen Geistes empfangen zu wollen. Eine von ihnen ist Karina Hauer aus Bitburg. Sie erzählt von schlechten Erfahrungen in der Familie, ihrer Abwendung von Glauben und Kirche und schließlich einer tiefen Lebenskrise. „Am Ende konnte nur der Glaube, zu dem ich zurückgefunden habe, mir helfen“, sagt die junge Frau. Sie möchte nun die Firmung nachholen und sich auch in der Gemeinde engagieren. Andere haben, aus unterschiedlichen Gründen, die Firmung im Alter von 15 oder 16 Jahren nicht empfangen wollen oder können – etwa wegen widriger Bedingungen in ihrem Herkunftsland, wegen großer Zweifel oder aus Krankheitsgründen. „Manchmal braucht es auch Umwege, um bereit zu sein. Jetzt ist für mich die Zeit, und ich freue mich darauf“, sagt ein junger Mann. Er kommt aus der Pfarreiengemeinschaft Schönecken-Waxweiler und hat sich wie die anderen über einen längeren Zeitraum auf den Empfang des Sakraments vorbereitet.
„Da ist noch mehr“

Wer sich als Erwachsener aus Überzeugung firmen lasse, verspüre vielleicht, dass „da etwas ist, das leise sagt: Da ist doch mehr. Da ist eine Stimme, die mich ruft“, sagte Weihbischof Brahm in seiner Predigt. Er verwies auf das Sonntagsevangelium nach Johannes, in dem Jesus als guter Hirte sagt: „Meine Schafe hören auf meine Stimme. Ich kenne sie, und sie folgen mir“. Jesus spreche durch das Bild mit den Schafen von Beziehung, Vertrauen und einem tiefen Hören. „Da ist jemand, der mich wirklich kennt, mit allem, was ich bin. Das ist eine Zusage, die bleibt, die trägt, wenn du nicht weißt, wo’s hingeht“, sagte der Weihbischof zu den Firmbewerberinnen und -bewerbern. Gott sage heute zu ihnen: „Ich sehe dich. Ich gehe mit dir. Und du gehörst zu mir. Das ist vielleicht ‚unglaublich‘. Aber genau das ist: Glaube“, sagte Brahm mit Verweis auf das Leitwort der diesjährigen Heilig-Rock-Tage: „Unglaublich, ich glaube“.
Nach dem gemeinsam gesprochenen großen Glaubensbekenntnis von Nizäa bat der Weihbischof um die sieben Gaben des Heiligen Geistes und firmte die sieben Frauen und vier Männer. Er zeichnete dazu jeder und jedem Einzelnen ein Kreuz mit Chrisamöl auf die Stirn, legte die Hand auf und sprach ihnen die Stärkung durch die Gaben des Heiligen Geistes zu. Nach dem Gottesdienst begleitete er die Neugefirmten zur Heiltumskammer mit dem Heiligen Rock. Musikalisch gestalteten das Hochamt am vierten Sonntag der Osterzeit („Guter-Hirte-Sonntag“) die Kirchenchöre aus Pluwig und Waldrach unter der Leitung von Dekanatskantor Laurentius Lauterbach sowie Josef Still und Ulrich Krupp an den Orgeln.
Informationen zu Erwachsenentaufe und -firmung gibt es im Internet unter www.katechese.bistum-trier.de und bei Niklas Trierweiler, Referent für Katechese und Glaubenskommunikation im Bischöflichen Generalvikariat Trier, Telefon (06 51) 71 05-4 46.