Rita Süssmuth sprach bei Ausstellungseröffnung „100 Jahre Frauenwahlrecht“:„Die Erneuerung kommt vom Lande“
Trier/Bitburg – Seit geraumer Zeit ist die Anzahl der Frauen in deutschen Parlamenten rückläufig. Was muss getan werden, um diesem Trend entgegenzuwirken? Antworten auf diese und andere Fragen rund um das Thema Frauenwahlrecht und politische Beteiligung von Frauen haben Vertreterinnen regionaler Frauenverbände, Gleichstellungs-Beauftragte und die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth gegeben. Zur Eröffnung der Ausstellung „100 Jahre Frauenwahlrecht“ kam sie am Aschermittwoch, 6. März, ins Bitburger Beda-Haus. Das musisch-kulturelle Rahmenprogramm gestalteten der Chor Cantando Messerich sowie Judith Kriebel und Alexander Ourth vom Theater Trier.
Bereits in ihrer Begrüßungsrede rief Marita Singh die Gäste auf, dafür einzutreten, „dass der Zug nicht rückwärts fährt“. Veranstaltungen wie diese sollen ein Anstoß für Frauen sein, sich politisch zu engagieren, sagte die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Bitburg-Prüm. „Lasst nicht zu, dass Frauen auf Familienpolitik reduziert werden!“, forderte Rita Süssmuth, 1986 zur ersten Frauenministerin auf Bundesebene ernannt. Demokratie und Gleichberechtigung brauche starke Individuen, aber auch einen starken gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der Kampf für Frauenrechte sei daher keine reine Frauenfrage, sondern eine „Gesellschafts-, eine Menschheitsfrage“. Der heutige „Frauen-Aschermittwoch“ sei daher für all jene relevant, die Unterdrückung erfahren.
In diesem Zusammenhang seien die Inhalte des Neuen Testaments faszinierend: „Das Christentum durchlebt zurzeit einen Tiefpunkt. Aber es sind Menschen unterwegs, die Gutes tun. Das Christentum wird nicht sterben, denn die Aussagen der Glaubensinhalte sind viel zu stark.“
Beeindruckt zeigte sich die Gastrednerin von der Ausstellung sowie dem Rahmenprogramm – aber vor allem davon, „dass sich gerade in der Eifel so viel bewegt.“ Die Erneuerung, so Süssmuth, komme offensichtlich vom Lande.
Organisiert haben die Ausstellung in Kooperation mehrere Verbände und Institutionen, darunter die KEB Westeifel, der KDFB Prüm, die Landfrauen Bitburg und Prüm, das kfd-Dekanat St. Willibrord Westeifel und die KAB Eifel Mittelrhein.
Weitere Informationen zur Ausstellung „100 Jahre Frauenwahlrecht“ gibt es per E-Mail bei der Gleichstellungsbeauftragten des Eifelkreises: singh.marita@bitburg-pruem.de.
(ih)