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Bischof Ackermann wirbt bei Landfrauen in Arzfeld für Synodenumsetzung:Die Kirche bleibt im Dorf

Beim Landfrauenverband warb Bischof Dr. Stephan Ackermann für die Synodenumsetzung und erinnerte daran, dass nicht allein der Priestermangel die neuen Strukturen notwendig mache.
Bischof Ackermann war zu Gast bei den Arzfelder Landfrauen
Datum:
27. März 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Trier – Einen Tag nach der Vorstellung der neuen Raumgliederung im Bistum Trier hat Bischof Dr. Stephan Ackermann in Arzfeld klargestellt: Die Kirche bleibt im Dorf – wenn die Menschen dort sie brauchen und annehmen. Der politisch und konfessionell unabhängige Landfrauenverband Arzfeld hatte den Bischof als Referenten zum Landfrauentag am 25. März eingeladen. So hatte der Bischof die erste Gelegenheit, öffentlich für die am Vortag vorgestellten neuen Strukturen zu werben. „Ausgerechnet heute haben wir keine Zeitung bekommen“, bedauerte der Bischof. Aber im Internet hatte er schon gelesen, wie kritisch die Pfarreienreform kommentiert wurde. Der Appell: „Lasst die Kirche im Dorf!“ ist nach Ansicht von Ackermann so nicht nötig und gehe auch von einem teilweise überholten Kirchenbild aus. „Es ist doch nicht so, als sei jetzt alles bestens“, sagte der Bischof und nannte als ein Beispiel die oft vergebliche Suche nach einem personell besetzten Pfarrhaus. Das soll sich künftig ändern, das Pfarramt der Zukunft wird erreichbar sein. „Das heißt aber nicht, dass wir auch das derzeit im Gebiet der Pfarrei arbeitende pastorale Personal hier konzentrieren“, sagte Ackermann. Es soll keine pastorale Steppe, keine kalten, herzlosen Räume in XXL oder Großpfarreien geben. „Ganz entscheidend wird sein: Feiern wir unseren Glauben oder betrauern wir ihn?“ Ackermann erinnerte daran, dass nicht allein der Priestermangel die neuen Strukturen notwendig macht. „Wir haben insgesamt zu wenig Seelsorger, können längst nicht mehr jede Stelle eines Pastoral- oder Gemeindereferenten besetzen.“ Der Bischof  warb in Arzfeld für die Umsetzung der Bistumssynode, deren Beschlüsse er voll und ganz mittrage. Er habe sich regelrecht geärgert, dass einige ihm das nicht zugetraut hätten. „Sonst hätte ich doch die Synode nicht einberufen. Mir war von vornherein klar, dass ich allem, was nicht gegen die Lehre der Kirche ist oder den Rahmen des finanziell Machbaren sprengt, zustimme.“ Ackermann erläuterte noch einmal die wichtigsten Ziele der Synode auf dem Hintergrund der gesellschaftlichen Umbrüche in Kirche und Welt. Wenn die Veränderungen einen gewissen Schock auslösen würden, so sei das nicht verkehrt, „denn es geht einfach nicht mehr so weiter“, mahnte der Bischof und ermutigte dazu, sich auf Neues einzulassen und zu erleben, dass eine neue Weite auch befreien und bereichern kann. Die über 100 Teilnehmerinnen des Landfrauentags dankten dem Bischof mit herzlichem Applaus für seine offenen Worte. Stephan Ackermann lud alle zum Wiedersehen am 24. Mai in Prüm ein, wo dann im Rahmen der Resonanzphase eine von acht großen Bistumsveranstaltungen mit dem Bischof zur neuen Raumplanung stattfindet. (red)