Tina Klein ist die neue Hausleiterin des Mergener Hofs :„Die Miez ist jung geblieben!“
Trier – Seit März ist Tina Klein die neue Hausleiterin der MJC Mergener Hof in Trier. Die 42-Jährige folgt auf Kai Wichmann, der das Jugendzentrum, die „Miez”, rund acht Jahre lang geleitet hat. Nach den ersten sechs Monaten im neuen Job steht für Klein fest: „Obwohl die Miez eine so lange Tradition hat, ist sie jung geblieben.“
Besonders angetan ist Klein von der Vielfalt an Angeboten im Mergener Hof, die von der Kinder- und Jugendarbeit über Events wie Konzerte und Sport bis hin zur Bildungsarbeit reicht. Das Programm ist so breit gefächert, dass es zuweilen gar nicht so leicht ist, alles auf dem Schirm zu haben. Dafür hat Klein einen augenzwinkernden Tipp: „Um den Mergener Hof richtig kennenzulernen, macht man am besten einen Bundesfreiwilligendienst bei uns. Denn unsere fünf Bufdis kennen nicht nur jeden Winkel im Haus, sondern wissen auch alles über die unterschiedlichen Formate hier“, so Klein, die zuvor als Quartiersmanagerin in Trier-West gearbeitet hat.
In Sachen Schnittstellenarbeit und Vernetzung mehrerer Akteure hat die gebürtige Hochwälderin also bereits Erfahrung – eine gute Voraussetzung, wenn es darum geht, den Mergener Hof für die Zukunft fit zu machen. Zunächst einmal geht es Klein aber darum, etablierte Formate wie etwa die „Miez-Box“ mit Gratis-Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und Freizeitgestaltung für Kinder aus einkommensschwachen Familien aufrecht zu erhalten und Schritt für Schritt zu erweitern. Anhand dieses Beispiels weist Klein auf konkretes Problem hin: Es gibt zu wenig Platz. Für die gemeinsamen Mahlzeiten brauche es zusätzliche Räumlichkeiten, denn die Nachfrage ist bereits hoch und nimmt sukzessive zu.
Mehr Raum für generationenüberreifende Begegnung in Trier
Generell braucht es mehr Raum für junge Menschen in Trier, fordert Klein: „Wir sprechen oft über altersgerechte Stadtentwicklung, wobei wir den Fokus nicht selten auf die Bedürfnisse von Erwachsenen legen. Dabei werden die Kinder und Jugendlichen leider oft vergessen – sie brauchen auch Räume, in denen sie so sein können, wie sie sind, ohne dass sich jemand gestört fühlt, wenn es mal laut wird.“ Allerdings sei es durchaus umsetzbar, den Ansprüchen aller Altersklassen gerecht zu werden. Gleich neben dem Gebäude der MJC in der Rindertanzstraße gibt es zum Beispiel einen kleinen Platz, der bislang als Parkplatz genutzt wird. „Es wäre schön, wenn man diesen Platz von den Autos befreien und begrünen würde, um so einen Ort der Generationenbegegnung zu schaffen“, schlägt sie vor. Der positive Nebeneffekt liegt ebenfalls auf der Hand: Weniger Verkehr vor dem Eingang des Jugendzentrums und damit mehr Sicherheit für die Besucher*innen. Gerade dort müsse man sehr vorsichtig sein, betont Klein, die einen achtjährigen Sohn hat. Denn das große Eingangstor zur Miez münde direkt auf die Straße. Tatsächlich ist der schmale Bürgersteig davor nur auf die Straße gepinselt, es gibt noch nicht einmal einen Bordstein.
Gemeinsam Ziele stecken – zusammen darauf hinarbeiten
Eine große Chance für Fortentwicklung sieht Klein im kooperativen Arbeiten – und das nicht nur mit externen Partner*innen: „Wenn man sich gemeinsamer Ziele bewusst ist, kann man die Stärken einzelner Menschen fördern und zusammen darauf hinarbeiten. Ich sehe mich als Teil meines Teams, als Bindeglied darin. Zwar muss ich letztlich die Entscheidungen treffen, stehe aber deswegen nicht auf einem Sockel. Empathisch und im Dialog zu gestalten, ist mir wichtig”, sagt die diplomierte Volkswirtin, die im Laufe ihrer Karriere mit Stationen im Hunsrück und an der Mosel leitend in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit samt Corporate Social Responsibility-Management tätig war und unterschiedlichste Projektteams geleitet hat. Während sie in ihrem früheren Tätigkeitsfeld Kinder- und Jugendarbeit in unternehmerischen Kontexten unterstützen konnte, freut sie sich nun umso mehr, im Mergener Hof soziales Wirken in vollem Umfang gestalten zu können. Schon im Kindesalter zog Tina Klein vom Hochwald, wo sie auch Messdienerin war, nach Trier-Heiligkreuz. „Das christliche Wertesetting gibt viel Raum für Gutes. Die Miez zum Beispiel wird zwar von einem eigenständigen Verein getragen – ohne die Kirche gäbe es sie aber nicht so, wie sie heute ist.”
Die MJC (Marianische Jünglings Congregation) wurde 1617 auf Initiative des Jesuitenordens gegründet. Weitere Infos zum Jugendzentrum MJC Mergener Hof Trier gibt es auf www.mjctrier.de