Heilig-Rock-Tage: 500 Schülerinnen und Schüler feiern „Tag der Förderschulen“:Die Trommeln versichern: Gott geht mit!
Trier – Der ehrwürdige Trierer Dom hat in seiner langen Geschichte schon vieles erlebt. Aber ein Fest mit 500 trommelnden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen? Da dürfte der „Tag der Förderschulen“ am 9. Mai eine Premiere gewesen sein. Eine fröhliche, interaktive und für alle Mitwirkenden eindrucksvolle Premiere, an deren Ende die gebetete, gesungene und getrommelte Zusage stand: Gott geht alle Wege mit, er ist immer für uns da.
„Mit Dir schaffe ich das“ lautet das Motto der Förderschulen bei diesen 20. Heilig-Rock-Tagen. Aus Bernkastel-Kues, Dirmingen und Gerolstein, aus Lebach, Mayen, Neunkirchen, Neuwied und Prüm, aus Wittlich, Schweich und natürlich auch aus Trier sind Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern zum Dom gekommen. Dort folgen sie gerne der Aufforderung von Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg, sich doch lautstark zu melden und als Schule zu zeigen. Und dann geht sie los, die Reise mit „Trommel-Markus“, dem Geschichtenerzähler und Theologen, der vor 21 Jahren den Verein „Theomobil“ gegründet hat und seither in interaktiven Projekten uralte Geschichten und die Geschichten der Bibel erlebbar macht. Jedes Kind, die Jugendlichen und alle Erwachsenen halten je eine afrikanische Trommel in Händen. Aber niemand trommelt einfach so drauflos. Markus Hoffmeister hat die bunte Gruppe im Griff und macht klar, dass es erst losgeht, wenn die Flöte erklingt. Behutsam und zart werden die Herzen der Trommeln geweckt, und schon schlagen alle Herzen im gleichen Rhythmus. Mal ganz leise, dann etwas lauter und schließlich „volle Pulle“.
Nachdem sie bei der Begrüßung gemeinsam – leider erfolglos – „Sonne komm!“ gerufen hatten, schallt zu Beginn der Wortgottesfeier mit dem Generalvikar ein vielstimmiges „Jesus komm!“ durch den Dom. „Wir haben schon erfahren, wie gut es ist, dass wir nicht alleine sind, sondern Menschen um uns haben, die uns Mut machen, uns trösten und uns begleiten. So ein Mensch ist Jesus“, erklärt von Plettenberg. Hoffmeister lädt zu einer weiteren Reise ein. Diesmal geht es ohne Trommeln, aber mit ganz viel Bewegung, Rhythmus und Klatschen nach Israel. Vom Propheten Elija erzählt Hoffmeister, dem Gott weder aus dem Sturm, noch in Erdbeben und Unwetter begegnet, sondern in einem sanften Wind. In dem Säuseln und in der Stille habe Elija Gott gespürt und gewusst, dass er bei ihm ist. „Gott geht mit!“, singen und klatschen alle zusammen und bitten um die immer wieder neue Erfahrung, dass Gott sie auf dem Lebensweg begleitet.
„Das war so schön!“, schwärmt Lara von der Levana-Schule ganz begeistert. Ihr und Klassenkameradin Sara hat das Trommeln besonders viel Freude gemacht. Ismael fand „die Geschichte von dem Elija in der Wüste am schönsten“. Und dass die Schülerinnen von der St. Helena-Schule, der Bischöflichen Schule für Erzieherinnen und Erzieher, so lecker für die Kinder gebacken haben, das verdient für die Schweicher Schüler ein ganz besonderes Lob. Den Schülerinnen und Schüler von der Förderschule St. Josef und aus der Grundschule am Dom hat der „Tag der Förderschulen“ gefallen, weil sie sich als Partnerschulen getroffen und näher kennengelernt haben. „Man erzählt öfter voneinander und heute sieht man sich mal persönlich“, freuen sich stellvertretend für die Kinder Andrea Heiderich, Lehrerin der „Dommäuse-Klasse“ 1a und Carolin Heise, Lehrerin der Klasse 1/2 der St. Josef-Schule. „Wir haben zuerst den Ort gesehen, an dem der Rock von Jesus ist“, erinnert sich eine Schülerin. Für sie waren die Edelsteine am Schrein, die Trommelreise und das Singen am schönsten an diesem ganz besonderen Tag.
(red)