Josefstag im Sinziger Haus der offenen Tür :Die Welt der Jugendlichen ist kein Kinderspiel
Beim „Spiel des wahren Lebens" sollen die Besucher in die Rolle von Jugendlichen schlüpfen und zum Nachdenken angeregt werden. Am Josefstag wurde es im HoT Sinzig vorgestellt.
Jugendpfarrer Martin Laskewicz (2.v.li.) mit anderen Teilnehmern beim Josefstag in Sinzig (jf)
Datum:
22. März 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Sinzig – „Zufriedenheit“ – hatte das Ziel von Jugendpfarrer Martin Laskewicz gelautet. Beim „Spiel des wahren Lebens“ zeigte er vollen Einsatz, um sein Lebensziel zu erreichen. Doch Rückschläge wie das Wiederholen eines Schuljahres und Verlust der Wohnung verhagelten ihm den Sieg. Dafür lernte er beim Josefstag im Haus der offenen Tür (HoT) in Sinzig gemeinsam mit Politikern und Personen aus der Wirtschaft die Herausforderungen und Hürden im Leben von Jugendlichen kennen. Das Spiel hatten die Jugendlichen im Rahmen eines wöchentlichen Kunstprojekts selbst konzipiert, designt und den Besuchern erklärt. „Wir können den Leuten mit dem Spiel zeigen, wie es uns geht“, erklärte Aylin Schneider aus Sinzig. Ferhat Celik aus Bad Breisig ergänzte: „Wir wollen die Besucher zum Nachdenken anregen.“ Zudem wird das Spiel einer Ausstellung zu sehen sein. „Einen Teil der Exponate werden am 11. Juni im Pfarrheim ausgestellt“, freute sich die Künstlerin Stefanie Manhillen, die die Jugendlichen unterstützte. „Die Besucher sollen in die Rolle der Jugendlichen schlüpfen und dadurch zum Nachdenken angeregt werden“, erläuterte die Künstlerin. „Zudem sollen sich die Jugendlichen in ihren Kunstprojekten selbst verwirklichen können“, fügte die Medienpädagogin Susan Krause hinzu. Auch die Erwachsenen profitierten von der Zusammenarbeit. „Die jungen Menschen haben eine ganz vielschichtige Art zu denken. Ich bin da einem enorm weiten Horizont begegnet“, berichtete die Künstlerin Stefanie Manhillen von ihrer Arbeit mit den Jugendlichen. Susan Krause ergänzte: „Die sind mit Herzblut dabei.“ Das liegt vielleicht auch daran, dass die Jugendlichen freiwillig zum Kunstprojekt kommen. „Wir sind keine Maßnahme“, das war der Leiterin des HoT Petra Klein wichtig. Nach dem Bestreiten des Spiels folgte gleich die nächste Herausforderung – das gemeinsame Malen eines Bildes unter besonderen Bedingungen. Jeder Maler bzw. jede Malerin musste in eine bestimmte Rolle schlüpfen und diese beim Gestalten des Bildes ausfüllen. Da gab es den Ideengeber, den Strukturierenden, den Zweifler und den Harmonisierenden. Eine Aufgabe, die nur gelingen konnte, wenn die unterschiedlichen Mal-Partner kommunizierten, Kompromisse fanden und sich verständigten. Der Josefstag hat im HoT schon Tradition. „Menschen kommen hier miteinander ins Gespräch wie beispielsweise in diesem Jahr beim gemeinsamen Malen“, erklärte Petra Klein. Auch wenn Martin Laskewicz beim „Spiel des wahren Lebens“ nicht siegte, betonte er die positiven Aspekte des Spiels: „Es ist sehr nah am Leben dran und es bietet eine Möglichkeit, sich in das Leben der Jugendlichen einzufühlen.“ Dazu diene auch der Josefstages: „Hier begegnen sich heute Menschen kennen, die sich sonst nicht kennengelernt hätten. Es handelt sich um eine gute Aktion, um beide Seiten näher zusammenzubringen.“ Die Aktion Josefstag ist eine Initiative von „arbeit für alle“ des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Bischofskonferenz (afj) und der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS). Der Heilige Josef, dessen Gedenktag der 19. März ist, ist unter anderem der Schutzpatron der Jugendlichen. Weitere Informationen gibt es auf www.hot-sinzig.de und auf www.josefstag.de. (jf)