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Judith Michels wird zur Pastoralreferentin beauftragt :„Die schönste Aufgabe überhaupt!” 

Am 31. August wird Judith Michels gemeinsam mit sechs weiteren Personen von Weihbischof Jörg Michael Peters zur Seelsorgerin beauftragt.
Datum:
8. Aug. 2024
Von:
Inge Hülpes

Daun/Simmern/Trier – „Es ist die schönste Aufgabe überhaupt, am großen Plan Gottes für die Welt mitzuarbeiten”, antwortet Judith Michels auf die Frage nach ihrer Berufswahl. Am 31. August wird die 32-Jährige gemeinsam mit sechs weiteren Personen von Weihbischof Jörg Michael Peters zur Seelsorgerin im Bistum Trier beauftragt. Künftig wird sie als Pastoralreferentin im Pastoralen Raum Daun tätig sein. 

Bevor sie diesen Weg einschlug, studierte Michels zunächst Theologie und Germanistik in Trier, um Lehrerin an einem Gymnasium zu werden. Einige Semester und ein Praktikum später war aber klar, dass ihr Weg nicht an eine Schule führen werde. In der Pastoral allerdings habe sie eine Bandbreite an Entwicklungsmöglichkeiten gesehen – auch, um noch tiefer in die Theologie einzutauchen. Schon als Studentin beteiligte sie sich als Autorin an dem Blog dreifachglauben.de, auf dem junge Erwachsene darüber berichten, wie der Glaube in ihrem Alltag verankert ist. „Gott vermittelt sich allen Menschen, und ich möchte sie darin bestärken, genau das auch in Wort und Tat zu bringen, denn Christsein hat etwas mit Haltung und mit Handeln zu tun.”  

“Was kann Christsein heute bedeuten?” 

Haltung und Handeln: Das konkretisiert Michels zum Beispiel in der Firmvorbereitung, wenn in einem Projekt im Rahmen der Firmvorbereitung über Rassismus und Antisemitismus gesprochen wird. Oder wenn Firmlinge in einem anderen Projekt auf einem Bauernhof mit kleinen Dingen etwas zum Schöpfungserhalt beitragen, zum Beispiel Insektenhotels bauen – alles unter der Leitfrage: Was kann Christsein heutzutage bedeuten? „Als Christ handelt man aus der Verbindung zu Gott heraus. Man erfährt durch ihn Gutes und gibt das dann weiter.” Generell hat die junge Frau, die seit 16 Jahren in der Band „Inspiration” singt, einen guten Draht zu Kindern und Jugendlichen. Leider gebe es innerhalb der Kirche oft zu wenig Räume, zu wenig Bezug zu der Lebenswelt junger Menschen. Deshalb müsse man die Teenager mit ihren Bedürfnissen in erster Linie ernstnehmen, „so wie sie sind”, eine gemeinsame Sprache finden und die jungen Leute befähigen, ihren Glauben auf ihre Weise auszudrücken.  

Seelsorge eröffnet einen Raum des Vertrauens 

Ein weiterer Fokus ihrer Arbeit liegt auf der Paar-Pastoral. Interesse dafür entwickelte Michels bereits während ihrer Abschlussarbeit an der Theologischen Fakultät Trier zum Thema „Liebe in all ihren Dimensionen”. „Es geht darum, Unterstützungsangebote für Paare, ob nun verheiratet oder nicht, heterosexuell oder gleichgeschlechtlich, zu entwickeln und so die Paarbeziehung zu stärken.” Das könne ein gemeinsames Abenteuer wie eine Kanu-Fahrt sein, aber auch tiefgehende Gespräche, in denen die Beziehung reflektiert werde. Was der jungen Mutter einer Zweijährigen bei ihrer Arbeit besonders wichtig ist, bringt sie auf den Punkt: „In der Seelsorge eröffnet man einen Raum, der von Vertrauen geprägt ist.” 

In Sachen aktueller Kirchenpolitik wie dem Ruf nach mehr Laienbeteiligung könne man sich gut an den Ergebnissen der Trierer Diözesansynode (2013-2016) orientieren, findet die gebürtige Hunsrückerin, die in der heutigen Pfarrei Simmern-Rheinböllen St. Lydia aufgewachsen ist: „Die Synode legt einen Fokus auf eine Kirche, die ‚von unten‘ entsteht Kirche, die die Menschen in ihren jeweiligen Charismen bestärkt, den Glauben in vielfältigen Formen leben. Die Inhalte der Synode geben alles her, um die Kirche in die Zukunft zu führen.” Es sei nun an ihr, immer wieder zu überlegen, was das für ihre Arbeit bedeute, und wie sich das umsetzen ließe.  

Neben Judith Michels werden drei weitere Pastoralreferent*innen und drei Gemeindereferent*innen am 31. August, um 9 Uhr, im Hohen Dom zu Trier von Weihbischof Jörg Michael Peters beauftragt.