Zum Inhalt springen

„Forum Engagement“ für Ehrenamtliche:Ehrenamt mit Anspruch

Für alle, die sich für ein Ehrenamt interessieren oder bereits aktiv sind, bietet das "Forum Engagement" zahlreiche Impulse. Eine, die bereits engagiert ist, ist Karin Ebert. Sie ist ehrenamtliche Begräbnisleiterin im Pastoralen Raum Wadern.
Karin Ebert engagiert sich als ehrenamtliche Begräbnisleiterin
Datum:
5. Apr. 2023
Von:
Ute Kirch und Inge Hülpes

Trier/Beckingen – „Weil es Dich gibt, wird es Zukunft geben” – so lautet das Motto des „Forum Engagement“ am 29. April, 10 bis 16.30 Uhr, in der Cafeteria des Bischöflichen Generalvikariates Trier. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die bereits ehrenamtlich in der Kirche engagiert sind oder sich für ein Ehrenamt interessieren.

Der Tag verspricht zahlreiche Impulse – von BarCamp bis Improtheater. „Es geht darum, neue Möglichkeiten zu entdecken, Potentiale zu erkennen und Resonanz spüren”, erklärt Michaela Tholl, Leiterin der Abteilung Ehrenamtsentwicklung im Bistum Trier, die gemeinsam mit ihrem Team die Veranstaltung organisiert.

Eine der Ehrenamtlichen ist Karin Ebert. Die 56-Jährige engagiert sich als Begräbnisleiterin im Pastoralen Raum Wadern. „Meine Aufgabe ist es, die Verstorbenen in ihrer ganzen Vielfalt zu würdigen und aus christlicher Sicht den Blick auf eine zukunftsweisende Zuversicht zu lenken“, beschreibt sie ihren Dienst. Als Palliative-Care-Fachkraft und examinierte Krankenschwester-Koordinatorin in den Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungszentren des Caritasverbands Saar-Hochwald in Beckingen kommt sie auch beruflich mit dem Thema Sterben in Berührung. „Beruflich bin ich mit Menschen an der Schwelle zum Tod unterwegs. Menschen in dieser Lebenssituation zu begleiten, ist eine sehr sinnstiftende Tätigkeit, auch für das eigene Leben“, sagt Ebert. Aus beruflichen und persönlichen Erfahrungen mit den Themen Sterben, Tod und Trauer weiß sie, dass diese Situation eine sehr intensive, verletzliche und ungeschützte Zeit für Angehörige sein kann. „Auf einen Schlag hin verändert sich das komplette Leben. Nichts ist mehr, wie es war“, sagt Ebert. Dasein, Zuhören, mit Aushalten, Anteil nehmen – ein Begleiten hin, als auch durch die Beerdigung hindurch – auf diese Weise will sie für Angehörige da sein. „Ich bin auf dem Weg zu den Menschen“, fasst sie es zusammen. In der Arbeitsgruppe des Bistums habe sie am Rahmenkonzept „Ehrenamtlicher Bestattungsdienst“ mitgearbeitet. Aber der Antrieb, sich zu engagieren, sei auch aus persönlichen Erfahrungen gekommen. So habe sie Beerdigungen erlebt, die nicht wertschätzend und für die Trauernden verletzend gewesen seien. „Dabei sollen Beerdigungen hilfreich und tröstlich sein.“

Zu ihren schönsten Erlebnissen in ihrem Ehrenamt zählt ihre erste Beerdigung, die sie allein geleitet hat. Die Verstorbene war eine 57 Jahre alte Frau mit Down-Syndrom, die von ihrer Mutter, ihrer Schwester und einer Nichte verabschiedet wurde. „Es war eine Ehre für mich, diese Frau beerdigen zu dürfen, weil so viel Liebe ihrer engsten Angehörigen mit im Raum war, das war richtig spürbar“, sagt Ebert.

Als alleinerziehende und geschiedene Frau sei es ihr auch wichtig, der Kirche nach außen ein anders Gesicht zu geben und zu zeigen: „Auch ich bin ein Mitglied dieser Kirche.“ Die eigene Freizeit sei oft begrenzt, für viele schöne Dinge gebe es keinen Platz: „Aber für den Beerdigungsdienst nehme ich mir die Zeit.“

Neben dem Beerdigungsdienst gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, sich ehrenamtlich in der Kirche zu engagieren, etwa in den kirchlichen Räten, als Lektoren und Kommunionhelfer, der Büchereiarbeit der Katholischen Öffentlichen Büchereien, bei der Erstkommunion- und Firmvorbereitung, in der Kirchenmusik, im Krankenhaus-Besuchsdienst oder in der Jugendarbeit.

Weitere Informationen und die Online-Anmeldung gibt es auf: www.ehrenamt.bistum-trier.de. Für Ehrenamtliche und die, die es werden wollen, gibt es auf der Website zudem das aktuelle Förderheft als PDF-Download mit Hinweisen auf Fort- und Weiterbildungen, nützlichen Informationen und Arbeitshilfen.