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Zweite Synodalversammlung im Pastoralen Raum Völklingen:Ehrenamt stärken und Glauben erfahrbar machen

Die zweite Synodalversammlung des Pastoralen Raums Völklingen hat am Samstag die Schwerpunkte für die Arbeit der nächsten Jahre bestimmt. Zudem wurden neue Ratsmitglieder gewählt.
Rund 90 Menschen waren zur zweiten Synodalversammlung nach Köllerbach gekommen.
Datum:
18. März 2025
Von:
Ute Kirch
Katja Biwer (Leitungsteam), Jonas Mayer (Schriftführer des Rats des PastR), Sorina Milkovic (Vorstand Rat), Generalvikar Ulrich von Plettenberg, Bärbel Hornberger (Vorsitzende des Rats des PastR), Francesco Caglioti (Leitungsteam) und Dekan Bernd Schikofsky.

Köllerbach – Wie soll in Zukunft die Kirche im Pastoralen Räum Völklingen aussehen? Welche Schwerpunkte können für die pastorale Arbeit gelten? Darüber haben bei der zweiten Synodalversammlung am Samstag, 15. März, in der Begegnungskirche in Köllerbach rund 90 Ehren- und Hauptamtliche diskutiert. Der Anfang 2022 errichtete Pastorale Raum Völklingen umfasst die Pfarreien Heilig Kreuz im Warndt, Oberes Köllertal Heilige Familie, St. Michael Püttlingen und Völklingen St. Eligius. Hier leben rund 46.900 Katholikinnen und Katholiken.  

„Der Rat hat mit Gremien und Vertretern der Orte von Kirche gesprochen und geschaut, welche Themen die drängendsten sind“, blickte die Vorsitzende des Rats des Pastoralen Raums, Bärbel Hornberger, auf die Zeit seit der ersten Synodalversammlung im Oktober 2022 zurück. Damals hatten die Synodalen dem Rat erste Schwerpunkte mit auf den Weg gegeben: So sollen neben der Sakramentenvorbereitung unter anderem die Kinder-, Jungend- und Familienpastoral unterstützt, die Frauenkirche, das kirche:mobil! und die Formatwerkstatt weitergeführt werden. Die Orte von Kirche sollen, wenn gewünscht, eine hauptamtliche Ansprechperson zur Seite gestellt bekommen. Ein Schwerpunkt soll zudem auf den Beerdigungsdienst und die Trauerpastoral gelegt werden.  

Kirche der Hauptamtlichen geht zu Ende

In Kleingruppen diskutierten die Teilnehmenden über vorher ausgewählte Themen.

Francesco Caglioti, der mit Dekan Bernd Schikofsky und Katja Biwer das dreiköpfige hauptamtliche Leitungsteam des Pastoralen Raums bildet, berichtete dem Plenum von bereits umgesetzten Projekten wie im Bereich „Tod und Trauer”: So seien sowohl ein Ausbildungskurs für Ehrenamtliche im Beerdigungsdienst ebenso wie ein Kurs „Trauernde ehrenamtlich begleiten“ gestartet. Weiterhin können Interessierte an einem Kurs zur Feier von Wortgottesdiensten und Wort-Gottes-Feiern teilnehmen. „Eine wichtige Erkenntnis ist: Entweder übernehmen es Ehrenamtliche, oder es wird die Angebote so nicht mehr geben. Die Kirche der Hauptamtlichen neigt sich dem Ende“, resümierte Caglioti.  

Schwerpunkt: Ehrenamt 

Vor der Synodalversammlung feierten die Teilnehmenden eine Messe mit Generalvikar von Plettenberg.

In sieben Kleingruppen diskutierten die Synodalen über die Themen Ehrenamt, Immobilien, Identität, Glaubensvermittlung, Heimat, neue Ideen und Widerstand. Sie bestimmten das Thema „Motivation Ehrenamt“ als wichtigsten künftigen Schwerpunkt für den Rat. Dieser soll sich nun mit der Frage beschäftigen, wie Ehrenamtliche motiviert und gewonnen werden und wie Hauptamtliche sie gut begleiten und qualifizieren können. „Uns schwebt hierfür ein Ehrenamtstag vor, der einmal im Jahr stattfindet“, sagte Caglioti. Als weiteren Schwerpunkt wählte das Plenum das Thema Glauben und wie dieser erfahren, geteilt und weitergegeben werden kann. Als ebenso drängend wurde das Thema Immobilien bewertet und die Frage, welche Gebäude für die künftige pastorale Arbeit benötigt werden. Neben der Diskussion um die inhaltlichen Schwerpunkte stand die Wahl weiterer Mitglieder in den Rat des Pastoralen Raumes an. Der Rat besteht aus Delegierten der Pfarreien, der Orte von Kirche, dem Leitungsteam, dem Kantor, einem Vertreter der Caritas, Hauptamtlichen, berufenen Mitgliedern und einem beratenden Mitglied aus der Verbandsvertretung. Zwölf Personen hätten sich aus den Orten von Kirche zur Wahl stellen konnten – drei Personen machten davon Gebrauch. In das Gremium gewählt wurden Beate Baldes für das Seniorenhaus St. Augustin, Dorothea Späth von der Gesamtleitung Köllertal-Warndt der Katholischen KiTa gGmbH sowie Dominik Blaes von der Formatwerkstatt. Dem Rat des Pastoralen Raums gehören nun 17 Mitglieder an, die weitere Mitglieder in das Gremium berufen können. 

Wem wendet sich Kirche zu? 

Francesco Caglioti und Bärbel Hornberger stellten der Versammlung die Ziele vor.

Der Synodalversammlung voraus ging ein Gottesdienst mit dem Trierer Generalvikar Ulrich von Plettenberg. In seiner Predigt griff er die vor fünf Jahren ausgebrochene Coronapandemie auf, in der viel über „systemrelevante“ Berufe gesprochen wurde. „Ich habe den Eindruck, dass Kirche in den letzten Jahren immer weniger als systemrelevant betrachtet wird“, sagte von Plettenberg. Es werde schwieriger, kirchliche Positionen in das alltägliche Leben und in die politische Gestaltung einzubringen. Wie dies in Zukunft gelingen könne, dazu gebe Jesus entscheidende Hinweise: Im Gebot der Nächstenliebe fordere er auch dazu auf, diejenigen zu lieben, die einem ablehnend gegenüberstehen. „Wenden wir uns als Kirche nur denen zu, die sich uns zuwenden oder sind wir bereit, auf das Fremde zuzugehen, in der Hoffnung, dass sich im Gespräch etwas Neues ergibt? Sind wir offen für Lernwege?“, fragte er. Wenn Kirche zu denen auch außerhalb der Institution gehe, die Hilfe brauchen, gewinne sie auch gesellschaftliche Relevanz.  

Info: Die Synodalversammlung repräsentiert die Vielfalt des kirchlichen Lebens im Pastoralen Raum. Sie berät über pastorale Fragen und Schwerpunktsetzungen. Sie vernetzt das kirchliche Leben im Pastoralen Raum und ist ein Forum der Meinungs- und Willensbildung. Sie bündelt die Erfahrungen und Anliegen der Pfarreien und Orte von Kirche und gibt dem Rat des Pastoralen Raums Empfehlungen zur weiteren Beratung. Die Synodalversammlung setzt sich aus Mitgliedern des Rates, Vertreter*innen der Verwaltungsgremien und Delegierten der Orte von Kirche zusammen.