Bischof Ackermann beendet Firmreise im Pastoralen Raum Saarbrücken:Ehrfurcht vor Gottes Gegenwart
Saarbrücken – 224 Jugendlichen hat der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann im November und Dezember während seiner Visitation im Pastoralen Raum Saarbrücken das Sakrament der Firmung gespendet. Den Abschluss bildete die Firmung von 75 Jugendlichen am ersten Advent in der Kirche der Jugend eli.ja in Saarbrücken.
Weisheit, Erkenntnis, Einsicht, Rat, Stärke, Frömmigkeit und Gottesfurcht – das sind die sieben Gaben des Heiligen Geistes, die den Jugendlichen in der Firmung zugesprochen werden. In seiner Predigt legte der Bischof den Schwerpunkt auf die Gabe der Gottesfurcht und setzte sie in Bezug zum zuvor gehörten Lukasevangelium (Lk 21,25-28.34-36). „Ist das etwas Gutes? Wollen wir das überhaupt?“, fragte der Bischof zu Beginn die Jugendlichen. Auch das Evangelium betonte das Furchtvolle, wenn es heißt: „Die Menschen werden vor Angst vergehen.“ Doch Ackermann stellte klar: Gottesfurcht meint nicht die Angst, sondern die Ehrfurcht. „Sie begegnet uns dort, wo uns Gottes Werke nahegehen, etwa in einem atemberaubenden Sonnenuntergang, einer Berglandschaft, oder angesichts der Unendlichkeit des Meeres, die mich ins ehrfürchtige Staunen versetzt“, erklärte er. In diesen Momenten sei die Gegenwart von etwas Größerem spürbar, das unsere Wirklichkeit übersteige. Es gehe nicht darum, eingeschüchtert zu werden oder sich vor Gott klein zu machen, sondern mit ihm zu staunen. Gottesfurcht sei zudem die Gabe, die Angst vor dem Leben zu vertreiben.
Seit einigen Jahren findet die Firmvorbereitung auf der Ebene des Pastoralen Raums Saarbrücken statt, sodass die Jugendlichen aus Angeboten aller Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften wählen können. Die diesjährige Vorbereitung bestand aus vier Großgruppentreffen für alle Firmbewerber*innen in eli.ja. Dort trafen die Jugendlichen im Juni bereits das erste Mal Bischof Ackermann für eine Katechese. Darüber hinaus konnten sich die Jugendlichen für 48 verschiedene Aktionen anmelden. „Die Projekte spiegelten die Vielfalt des Christseins wider“, sagte Jugendpfarrer Thomas Hufschmidt. So kochten die Firmlinge etwa für „Ingos kleine Kältehilfe“ in Saarbrücken oder gestalteten einen Nachmittag mit den Bewohnerinnen und Bewohnern eines Seniorenheims. Gemeinsam ging ein Teil von ihnen in Holland segeln, wieder andere beschäftigten sich bei einem Filmabend mit dem Thema Tod und Hoffnung anhand des Films der Youtuber „Real Life Guys“. Neben kreativen Projekten wie sich Glaube und Kunst miteinander verbinden lassen, gab es auch spirituelle Angebote. „Da die Firmvorbereitung an Palmsonntag startete, bestand die Möglichkeit, die Kar- und Ostertage intensiv in eli.ja zu erleben, inklusive Übernachtung“, so Hufschmidt. Daneben fanden Vorbereitungstreffen in den Pfarreien vor Ort statt, in denen sich die Jugendlichen mit ihrem Glauben auseinandersetzen konnten. In eli.ja konnten sie hierfür zwischen vier Varianten wählen: dem alpha-Kurs (zwölf Treffen), dem Ruach-jetzt-Kurs (sechs Treffen), einem Firmkurs gestaltet von Haupt- und Ehrenamtlichen aus der Pfarrei St. Johann (fünf Treffen) und einem Crash-Kurs mit drei Treffen. „Es gab viele, die sich intensiv vorbereiten wollten. Von den 120 Firmbewerberinnen und -bewerbern in eli.ja haben sich rund 50 für die beiden Intensivkurse entschieden, das finde ich bemerkenswert“, so Jugendpfarrer Hufschmidt. Zum ersten Mal wurden die Jugendlichen der frankophonen Gemeinde, die darüber hinaus eigene Treffen hatten, im Gottesdienst am 8. November in Dudweiler von Bischof Ackermann gefirmt.