Trierer Bischof äußert sich zum Tag der Organspende am 3. Juni :Ein Akt der Nächstenliebe 

Trier/Koblenz/Saarbrücken – „Wenn ich nach dem Tod dazu beitragen kann, dass Menschen weiterleben können durch ein Organ, das mir entnommen worden ist, dann ist das wirklich sinnvoll. Ich kann helfen, dass das Leben anderer Menschen mit mehr Qualität oder überhaupt weitergeht“, das hat der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann anlässlich des diesjährigen Tages der Organspende am Samstag, 3. Juni gesagt. 

Aktuell stehen etwa 8.500 Menschen in Deutschland auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Demgegenüber standen im vergangenen Jahr 2.662 transplantierte Organe von 869 Organspenderinnen und Organspendern. Der Trierer Bischof trägt seit gut drei Jahren einen Organspende-Ausweis mit sich und versichert mit diesem Dokument, dass er mit einer Organtransplantation nach seinem Tod einverstanden ist. Vor dieser Entscheidung habe er sich allerdings eingehend informiert. Die Argumente für eine Spende hätten ihn überzeugt. „Für mich ist die Frage des Hirntodes in der deutschen Gesetzgebung ausreichend geklärt.“ Aber er verstehe, dass für manche Fragen wie, ob durch eine Organentnahme der Sterbeprozess verändert wird, ob man davon vielleicht doch noch etwas spüre, entscheidend seien. „Das sind in der Tat wichtige Fragen, mit denen man sich auseinandersetzen und über die es gute Informationen und Aufklärung geben muss, um Befürchtungen zu nehmen." Daher ermuntere er dazu, dem Thema Organspende nicht auszuweichen. 

Bei der Diskussion sei allerdings wichtig, dass die Organspende wirklich eine Spende sein müsse. Es solle niemand gezwungen oder moralisch unter Druck gesetzt werden. „Das ist ein Akt der Nächstenliebe, zu dem sich jeder frei entscheiden können soll und muss."  

Weitere Informationen gibt es auf www.organspende-info.de. 

Der Tag der Organspende ist ein deutscher Aktionstag, der seit 1983 jedes Jahr am ersten Samstag im Juni stattfindet.