Diözesanjugendwallfahrt 2023 nach Paris und Chartres :Ein Blick hinter die Fassaden
Trier/Paris/Chartres – „Die Gemeinschaft und der Austausch zwischen den Jugendlichen bezüglich des Glaubens auf der Diözesanjugendwallfahrt (DJW) ist ganz anders als zu Hause“, beschreibt die 15-jährige Catalina Ritter aus der Pfarreiengemeinschaft Schillingen die Atmosphäre, die 21 Jugendliche und junge Erwachsene derzeit in und um Paris erleben. Am 21. Oktober sind sie gemeinsam mit Bischof Dr. Stephan Ackermann, Jugendpfarrer Peter Zillgen, Domvikar Tim Sturm, und Betreuerin Sandra Hoffmann mit dem Zug von Saarbrücken aus aufgebrochen. „Paris ist einfach wunderschön, sogar die ganz normalen Straßen“, staunt Hendrik Werker aus der Pfarreiengemeinschaft Manderscheid. Die gesamte Gruppe ist fasziniert von der Hauptstadt, ihrer Architektur, aber besonders auch den Kirchen mit ihren prachtvollen Innenräumen. Zudem sei Paris für eine Großstadt „erstaunlich sauber“, wie der 16-Jährige zu seiner Überraschung feststellte.
Am Dienstag pilgerten die jungen Menschen nach Chartres. Dort befindet sich die monumentale gotische Kathedrale mit ihrem weltberühmten, in den Boden eingelassenen Labyrinth. Für den 15-jährigen Marvin Esser aus der Pfarreiengemeinschaft Spicheren im Bistum Metz war sie das Highlight nach einem 13 Kilometer langen Pilgerweg. In der dortigen Krypta feierte Bischof Ackermann die Heilige Messe mit den Jugendlichen. Dass er sich eine ganze Woche Zeit nimmt, mit ihr und den anderen auf dem Weg zu sein, sei schön, urteilt Catalina. Diese Zeit habe er sich bewusst genommen, sagt Bischof Ackermann, da es ihm helfe, mehr von der Lebenswelt und den Fragen der Jugendlichen in offener und vertrauter Atmosphäre und in persönlichen Gesprächen zu erfahren.
Neue Einblicke bei verschiedenen geistlichen Gemeinschaften
Die Begegnung mit verschiedenen Ordensgemeinschaften ist ein wiederkehrendes Element bei der DJW 2023. Die Teilnehmer entdeckten so spirituelle „Hot-Spots“, aber vor allem gelebten Glauben in verschiedensten Formen, erläutert Tim Sturm, Leiter des Handlungsfeldes Glaube und Berufung im Bistum Trier. So hätten die jungen Menschen etwa den Mother Theresa´s Sisters of Charity mittags bei der Armenspeisung im Frauenhaus geholfen. Hendrik war überwältigt von der Freundlichkeit und Dankbarkeit, die die bedürftigen Menschen ihnen gegenüber zum Ausdruck brachten: „Manche haben sich auch auf Deutsch bedankt und versucht, Konversationen mit uns zu führen.“ Auch bei der Gemeinschaft der Jesuiten haben sie neue Einblicke gewonnen. So etwa bei der „Messe, die sich ihre Zeit nimmt“ (la messe qui prend son temps), ein besonders gestalteter Jugendgottesdienst. Hier haben die Gläubigen nach dem Evangelium 20 Minuten Zeit, über dieses nachzudenken und sich anschließend in Kleingruppen miteinander auszutauschen. Die Gemeinschaftserfahrung, mit Gleichaltrigen so intensiv über den eigenen Glauben zu sprechen, war für Catalina, Hendrik und Marvin neu und bewegend, berichten sie. Untergebracht sind die Jugendlichen unter anderem bei den Benediktinerinnen von Sacré-Cœur auf dem Montmartre. Hier wird seit 1885 dauerhaft das Allerheiligste, die in der Monstranz ausgestellte, geweihte Hostie, angebetet. „Dass man dort 24/7, auch nachts, in die Kirche gehen und da eine eucharistische Anbetung machen kann, finde ich schon erstaunlich“, beschreibt Catalina. Bischof Ackermann stellt fest, das Zentrale hierbei sei die Erforschung der Beziehung zu Jesus. Die Erlebnisse und Erfahrungen in den verschiedenen geistlichen Gemeinschaften fasst der Bischof so zusammen: „Besonders faszinierend finde ich, dass sich hinter den Häuserfassaden, denen man nichts sonderlich Christliches ansieht, eine andere Welt mit gelebtem Glauben öffnet, wenn man zwei Schritte von dem Leben und der Quirligkeit auf der Straße weggeht.
Ein Treffen mit Erzbischof Laurent Ulrich von Paris an der Kathedrale Notre-Dame ist für den vorletzten Tag der Reise geplant. 2019 wurde sie bei einem Großbrand schwer zerstört und befindet sich momentan im Wiederaufbau. Ein Kaplan wird über den Stand der Arbeiten informieren und die Baustelle zeigen. Ob sie auch einen Blick in den Kirchenraum hineinwagen dürfen, sei noch unklar, berichten die Jugendlichen. Am 27. Oktober endet die DJW 2023 und die Gruppe fährt zurück nach Saarbrücken. Für Hendrik war sie jetzt schon „ein Erlebnis, das jeder mal haben sollte.“
Mehr Informationen zu den Angeboten der Abteilung Jugend im Bistum Trier sind auf www.jugend-bistum-trier.de/ zu finden.