Begegnungscafé im Bibelgarten:Ein Ort für Gespräche, Gemeinschaft und Genuss

Nalbach – Die erste Frühlingssonne wirft goldene Flecken durch das Fenster auf den gedeckten Tisch – ein Duft von frisch gebrühtem Kaffee und selbstgebackenem Kuchen liegt in der Luft. Um den Tisch hat sich eine kleine Runde zusammengefunden, einige kennen sich bereits, manche sind zum ersten Mal zum neuen Begegnungscafé im Bibelgarten in Nalbach gekommen. Da es draußen trotz Sonnenscheins recht frisch und zudem ziemlich windig ist, hat die Runde im Jakob-Ziegler-Haus Platz genommen. Eine Frau hat am Vormittag zwei neue Witze aufgeschnappt, die sie zum Besten gibt – das Eis ist gebrochen, das Gespräch nimmt Fahrt auf. Was ist gerade in Nalbach los und wer war schon im Garten aktiv?

Zum ersten Mal dabei ist Norbert Röder. Er ist in die Pflege seiner Frau stark eingebunden und kommt daher nicht mehr so viel unter Leute. Von Gemeindereferentin Silke Höhne, die die Krankenkommunion bringt, hat er vom neuen Begegnungscafé erfahren: „Früher waren wir sehr engagiert in der Kirche. Als die Kinder größer wurden, hat sich das etwas verflüchtigt. Jetzt will ich mich wieder mehr in die Gemeinde einbringen und mithelfen, sofern es die Situation zulässt“, sagt er. Im Bibelgarten war er bislang noch nicht. Das habe er mit vielen Nalbachern gemeinsam, versichert Höhne: „Viele Nalbacher kennen den Bibelgarten noch gar nicht. Er liegt zwar sehr zentral, aber doch etwas versteckt“, sagt die Gemeindereferentin. Daher habe sich letzten Sommer auf Ebene des Pastoralen Raums Dillingen und der Pfarrei Heilig Geist Nalbach um Pastoralreferentin Isabelle Sauer ein Arbeitskreis aus Haupt- und Ehrenamtlichen gebildet. Gemeinsam überlegen sie, wie sich der Garten mit mehr Leben füllen lässt. Bislang ist er einer größeren Öffentlichkeit durch den Ostergarten in der Fastenzeit bekannt. Auf der Ideenliste stehen Veranstaltungen wie Kräuterführungen, kulturelle Abendveranstaltungen mit Musik, Filmvorführungen, Picknickgottesdienste, ein Kinderbibeltag oder eben ein monatlich stattfindendes Begegnungscafé. Am 6. Februar ist das neue Angebot gestartet, das nun immer am ersten Donnerstag im Monat von 15 bis 17 Uhr stattfindet und allen offensteht. „Es gibt kein festes Programm, aber wer möchte, kann einen Impuls oder eine Anregung für die Gruppe mitbringen“, sagt Silke Höhne. Willkommen ist jeder, der Lust auf neue Begegnungen, nette Gespräche und eine warme Tasse Kaffee hat.

Eine der Engagierten der ersten Stunde im Bibelgarten ist Hanni Herrmann, die für das Treffen einen Rahmkuchen gebacken hat. Gemeinsam mit anderen betreut und pflegt sie den Bibelgarten. Vor fast neun Jahren hatte der damalige Nalbacher Pfarrer Manfred Plunien Mitstreiter gesucht, die das brachliegende Grundstück in einen Bibelgarten verwandeln. Entstanden ist – auch dank großzügiger Spenden – mit den Jahren ein Ort der Ruhe und Besinnung, aber auch der Begegnung. Während des Begegnungscafés geben die langjährig Engagierten den Neulingen eine Gartenführung. Schnell wird klar: Überall findet sich biblische Symbolik: Ein Wasserlauf, der die Taufe symbolisiert, ein Brotbackofen steht für die Eucharistie, ein Weinberg für das Blut Christi. Auch die Pflanzen haben einen Bezug zur Bibel. Zwischendrin finden sich genug Plätze zum Ausruhen und Seele-baumeln-Lassen. Der Bibelgarten ist tagsüber geöffnet, auch die Mittagspause könne hier verbracht werden, hoffen die Verantwortlichen auf reges Interesse aus der Bevölkerung. Im Frühjahr braucht der Bibelgarten wieder viel Pflege – doch Gartenarbeit steht beim Begegnungscafé nicht auf dem Programm. Wer hier an anderen Tagen mit anpacken möchte, ist ebenfalls herzlich willkommen.

Info: Das nächste Begegnungscafé im Bibelgarten findet statt am Donnerstag, 3. April, 15-17 Uhr. Jakob-Ziegler-Weg 21a, 66809 Nalbach, Infos im Pfarrbüro Nalbach unter Tel. (06838) 2814