Neues Projekt des Bistums Trier und Diözesan-Caritasverbands startet :„EinblickLeben“ zur Förderung von Solidarität
Trier/Saarbrücken/Koblenz – „EinblickLeben“ – so ist ein neues Projekt des Diözesan-Caritasverbandes (DiCV) und des Bistums Trier überschrieben. Denn: „Wir sind davon überzeugt, dass man die Lebenswelten der Menschen vor allem dann versteht, wenn man wirklich in sie eintaucht, sich begegnet und nicht übereinander, sondern miteinander redet“, erklärt Dr. Martina Messan, Stabsreferentin Sozialpolitik im DiCV Trier, die Kernaussage des Projektes, das nun gestartet ist.
„Im Mittelpunkt sollen Einblicke in das Leben und den Alltag von Menschen in benachteiligten Situationen stehen“, erläutert Andrea Steyven, Geschäftsführerin der Aktion Arbeit im Bistum Trier. „Hierfür wollen wir sensibilisieren.“ Daher werden in den nächsten Monaten auf www.einblick-leben.de unterschiedliche Lebenssituationen durch Betroffene selbst thematisiert und in multimedialen Formaten dargestellt. So lernen Besucherinnen und Besucher der Website mittels eines Podcasts Frauen und Männer aus dem Umfeld der „Fachberatungsstelle für Menschen ohne Wohnung“ des Caritasverbands Koblenz kennen. In dem Audioformat berichtet zum Beispiel eine Frau von ihrem Leben auf der Straße: „Ich habe schon so viele Nächte am Bahnhof verbracht.“
Ein vertiefendes Interview mit Prof. Dr. Heinz Bude (Kassel) im Hinblick auf Armut, Wohnungslosigkeit und Ausgrenzung ordnet die Aussagen der Interviewten wissenschaftlich ein. „Alle können irgendwas“, sagt der Soziologe. Man dürfe Menschen nicht ausschließlich darauf festlegen, dass sie Unterstützung benötigten. Der Wohnungslose Tamas Ficzere hat beispielsweise früher Autos restauriert.
Das Angebot „EinblickLeben“ richtet sich neben Personen, die in der Seelsorge tätig sind, auch an Menschen aus Politik und Gesellschaft und alle Interessierten.
Solidarität fördern
Das Konzept greift die diakonische Ausrichtung der Kirche im Bistum Trier auf, die die Diözesansynode (2013-2016) gefordert hat. Andrea Steyven überträgt dieses Anliegen auf das konkrete Projekt. „Der erste Schritt zu diakonischem Handeln ist die Weitung unseres Blicks und unseres Herzens für die Menschen, die ansonsten wenig wahrgenommen werden. Ihren Erfahrungen möchten wir hier einen Raum geben.“ Martina Messan ergänzt: „Wir müssen für die Themen, Herausforderungen und Sorgen, die das Leben der Menschen bestimmen, sensibel sein. Mit dem Projekt möchten wir eine solidarische Grundhaltung in unserer Gesellschaft fördern.”
„EinblickLeben“ bereitet den Weg für ein anschließendes Projekt, das zum Ziel hat, Interessierten unter fachkundiger Begleitung Einblicke in weitere Themengebiete wie „Benachteiligte Jugendliche“ und „Familien in schwierigen Einkommenssituationen“ zu geben.
Weitere Informationen gibt es auf www.einblick-leben.de und auf der Homepage zur Diakonischen Kirchenentwicklung im Bistum Trier www.dasein.bistum-trier.de
(jf)