Sandra Ackermann wird Gemeindereferentin in der PG Schillingen :Eine gute Botschaft – und das passende Handwerkszeug
Trier/Losheim/Schillingen – Es war an einem verregneten Sonntag vor sieben Jahren, als Sandra Ackermann im Internet auf das Angebot „Theologie im Fernkurs” stieß. Für die gebürtige Saarländerin, die zuvor als Erzieherin und Floristin gearbeitet hat und Mutter zweier erwachsener Kinder ist, fing damit ein neuer Lebensabschnitt an. Am 2. September wird sie von Bischof Dr. Stephan Ackermann im Trierer Dom zur Gemeindereferentin beauftragt. Danach wird sie in der Pfarreiengemeinschaft (PG) Schillingen tätig sein.
„Glaube ist Beziehungsarbeit”
„Ich bin immer auf der Suche und probiere gern Neues aus”, erzählt die 51-Jährige, die mit ihrem Ehemann in der Nähe von Losheim lebt. Irgendwie habe ihr bei der Arbeit immer etwas gefehlt. Dass das der Glaube war, sei ihr bewusst geworden, nachdem sie den pastoralen Entscheidungsworkshop des Bistums besucht hatte. Während ihres berufspraktischen Jahres in der PG Dillingen und der zweijährigen Assistenzzeit in der PG Oberemmel-Wiltingen lag ihr Schwerpunkt unter anderem auf der Familienpastoral. Ihre pädagogischen Kenntnisse und Erfahrungen, die sie als Familienhelferin beim Jugendamt und in der Kita erworben hat, seien dabei natürlich hilfreich gewesen. Auch die Bibelarbeit habe es ihr angetan. Denn die Heilige Schrift biete eine Fülle an Anregungen: „Sie ist ein guter Zugang zu einem sinnstiftenden Leben und eine Brücke zu einem Leben in Fülle”, ist Sandra Ackermann überzeugt. Glaube sei vor allem Beziehungsarbeit und „ich bin da gerne Brückenbauerin.” Künftig werde sie sich allerdings auch in der Seniorenarbeit und in der Trauerpastoral einbringen und sich im Bestattungsdienst engagieren. „Ich selbst habe den Glauben als sehr tröstlich empfunden in Zeiten des Verlustes, das möchte ich gern weitergeben”, sagt sie.
Näher bei den Menschen sein
Bei ihrer Arbeit sei ihr insbesondere der Dialog mit Ehrenamtlichen auf Augenhöhe wichtig. Näher bei den Menschen sein und weniger fokussiert auf kirchliche Dogmen einen Weg finden, der zu den Menschen führt: Das sei „die einzige Chance, die wir haben, um den Glauben wieder tragfähig zu machen”, glaubt Ackermann, die in ihrer Pfarrei Wort-Gottes-Feiern leitet, die Kommunion austeilt und auch predigt. „Wir werden dafür ausgebildet, warum sollte ich das also nicht tun?” Bislang habe sie dafür viel Zuspruch erfahren. Den Synodalen Weg, also die Reformbemühungen der Kirche in Deutschland, die 2019 als Reaktion auf den Umgang mit Missbrauchsfällen in der Kirche gestartet war, sieht sie daher als große Chance für ihre Kirche. Dabei sei es notwendig, die Frohe Botschaft in den Mittelpunkt zu stellen, den Menschen in seiner Ganzheit wahrzunehmen und in allen Phasen des Lebens – in Freude und Leid – zur Seite zu stehen. „Wir haben eine gute Botschaft und das Handwerkszeug, diese Botschaft auch zu verkündigen”, ist sie sich sicher.
Wenn Sandra Ackermann neben der Arbeit und der Familie, die bald mit dem dritten Enkelkind um ein weiteres Mitglied anwachsen wird, Zeit für sich hat, spielt sie Gitarre und engagiert sich in einer Theatergruppe. Besonders wohl fühlt sich die angehende Gemeindereferentin in der Natur. Wandern steht bei ihr daher hoch im Kurs. Erst kürzlich pilgerte sie 250 Kilometer auf dem Jakobsweg durch Portugal und Spanien. Eine wundervolle Erfahrung, „aber viel zu kurz – ich wäre gern noch viel weiter gepilgert”, schwärmt sie. Nach nun insgesamt sieben Jahren Ausbildung (Fernstudium und Assistenzzeit), die sie als sehr bereichernde Jahre empfunden habe, wird Sandra Ackermann am 2. September gemeinsam mit Luisa Maurer für den Pastoralen Dienst im Bistum Trier beauftragt.