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27-Jährige aus der Eifel setzt Schwerpunkte auf Kinder- und Jugendarbeit:Elisabeth Pick wird neue Pastoralreferentin in Trier 

Am 31. August wird sie gemeinsam mit anderen jungen Leuten aus ihrem Pastoralkurs von Weihbischof Jörg Michael Peters im Dom zur Pastoralreferentin beauftragt.
Elisabeth Pick
Datum:
15. Aug. 2024
Von:
Simone Bastreri

Trier/Mettendorf – Gute Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche in Trier und dem Umland gerade während der Ferienzeit, gemeinschaftsstiftende und spirituelle Reisen, ein Seelsorge-Angebot bei Trauerfällen an Schulen: Elisabeth Pick hat sich viel vorgenommen. Die 27-Jährige wird am 31. August gemeinsam mit anderen jungen Leuten aus ihrem Pastoralkurs von Weihbischof Jörg Michael Peters im Dom zur Pastoralreferentin beauftragt. Dabei ist sie längst ein bekanntes Gesicht der Jugendarbeit in Trier, wo sie ihre letzten zwei praktischen Ausbildungsjahre bereits im Team des Pastoralen Raums verbracht hat. Begegnet man ihr, wirkt die junge Frau mit den langen hellbraunen Haaren und dem hübschen Lächeln geerdet und in sich ruhend, zugleich aber kommunikativ und offen – gute Voraussetzungen für ihren künftigen Beruf in der Seelsorge, den heute eher wenige junge Menschen ergreifen. „Ich kann am Gesamteindruck der Menschen von Kirche nicht viel ändern. Aber vor Ort, mit den Leuten, auf die ich treffe, kann ich auf kleiner Ebene etwas verändern, wenn ich meine Arbeit gut mache und aus ehrlicher Überzeugung heraus“ zeigt sich Pick motiviert.  

Vereinsmensch und Weltenbummlerin  

Aufgewachsen in der Südeifel in Mettendorf, besuchte Pick das Sankt Josef Gymnasium in Biesdorf. Positiv in Erinnerung hat sie die alle zwei Jahre stattfindenden Schulfahrten in ein abgeschiedenes kleines Kloster “La Salette” in den französischen Alpen mit einem an der Schule unterrichtenden Pater von den Missionaren der Heiligen Familie. Noch prägender war für die Eifelerin aber die tiefe Verwurzelung in ihrer Gemeinde. „Ich war schon immer ein Vereinsmensch, ob im Tennis oder dem Musikverein. Und so bin ich auch in der katholischen Jugendarbeit vor Ort groß geworden. Damals fand ich es cool, dass man sehr viele unterschiedliche Leute bei den (Fahrrad-)Messdienerfreizeiten kennenlernen konnte und einiges unternommen hat. Dass es um gemeinsame Erlebnisse ging.“ Besonders in Erinnerung blieb ihr bis heute eine Fahrt der Jugendgruppe “Kofferrraumkirche” nach England zu einer „Surfer Church“ des Formates „Fresh X”, bei dem es als großes, internationales Netzwerk um jüngere, modernere Formen von Kirche geht. „Die teilten sowohl das Hobby Surfen als auch den Glauben. Begegnungen mit solchen Fresh X-Formaten möchte ich später in meine Arbeit auch einfließen lassen.“ Als sie ihre Jugendleiterschulung machte, bekam sie erstmals einen Eindruck davon, dass es hauptamtliche kirchliche Mitarbeiter in der Jugendarbeit gibt. „Das hat mich direkt interessiert und mir war schnell klar, dass ich Pastoralreferentin werden möchte.“ Die Zeit nach dem Abitur überbrückte Elisabeth Pick mit einem Aufenthalt in Island, wo sie in einem Hotel und einer Wäscherei jobbte. Während ihres Theologiestudiums zog es die reiselustige Studentin für ein Auslandssemester nach Maynooth in Irland, um am St. Patricks College zu studieren. Nahtlos schloss sich der dreijährige Pastoralkurs an, der ihr als praktischer Teil ihrer Ausbildung zuerst im Saarland (Dekanat Wadgassen) und dann im Pastoralen Raum Trier Einblicke in die pastorale Arbeit vor Ort vermittelte. Im Trierer Team bekam sie gleich eine Leitungsposition als Hauptverantwortliche für die Koordination und Weiterentwicklung der Firmvorbereitung. Nach ihrer Beauftragung werden auch künftig Kinder und Jugendliche in ihrem Fokus stehen: „Wir sehen einen erhöhten Betreuungsbedarf bei den Familien, gerade in den Ferien. Stadtranderholungen und Ferienfreizeiten sind ein großes Thema, denn viele Eltern haben Probleme, die Betreuungszeiten in Kitas und Schulen mit ihren Arbeitszeiten zu verknüpfen. Wenn wir dort auf sinnvolle Weise helfen können, kommt unser diakonischer Anspruch zum Tragen, denn wir wollen für die Menschen und ihre Bedürfnisse da sein.” 

Unterricht und Seelsorge – eher schwierig 

Als Lehrkraft für Religion an der integrierten Gesamtschule auf dem Wolfsberg kennt Pick sehr gut die Lebensrealitäten ihrer Schülerinnen und Schüler. So kam ihr die Idee einer offenen Sprechstunde mit Schwerpunkt Trauerpastoral, die sie künftig gerne umsetzen würde. „Ich habe dort viele Schicksale mitbekommen von Schülern, die Sterbefälle in der Familie zu verkraften hatten.“ Auch wenn Pick aus dieser Zeit wertvolle Erfahrungen mitnimmt, etwa das souveräne Auftreten vor Gruppen, hat sie sich dagegen entschieden, weiter zu unterrichten. „Die festen Zeiten des Schulunterrichts lassen sich nicht so gut mit den Arbeitszeiten in der Jugendarbeit am Wochenende und in den Ferien verbinden. Außerdem finde ich die Doppelrolle der Lehrerin und Seelsorgerin schwierig. Notendruck auf der einen Seite und die Rolle der Zuhörerin auf der anderen – das geht im Schulkontext nicht so gut überein. Ich möchte mich lieber komplett auf die Seelsorge konzentrieren, denn dafür brenne ich.“  

„Mir gefällt, auf das Wesentliche reduziert unterwegs zu sein“ 

Ihr persönlicher Glaube werde stark getragen von Gemeinschaftserlebnissen wie etwa den Weltjugendtagen in Panama oder Portugal, wenn sie pilgernd mit anderen unterwegs ist. „Mit wenig Ablenkung und auch mal ohne Internet ein paar Tage aus dem Rucksack leben, das gefällt mir.“ Im März war Pick für drei Wochen in Bolivien, im Rahmen einer Partnerschaftsreise. Dort habe sie gerade das Bodenständige, Reduzierte beeindruckt. „Dort wird nicht viel Aufhebens gemacht – diejenigen, die gerade vor Ort sind, übernehmen Dienste in der Kirche; Frauen sind ganz anders eingebunden in den Gemeinden. Ich habe Bolivien als sehr lebendig erlebt.“ Auf die kommende Beauftragung hat sie sich kürzlich mit Exerzitien vorbereitet, in den Stubaier Alpen auf 3.300 Metern Höhe. „Das war für mich nach den anstrengenden letzten Monaten mit vielen Prüfungen nochmal gut zum Auftanken und Regenerieren“ sagt sie. Ein Spruch, den sie unter anderem von dort mitgebracht hat: „Viele Wegen führen zu Gott, und einer davon über die Berge.“