Projektleitung und Lenkungsausschuss stellen Abschlussbericht zum Albertinum vor:Erkenntnisse über Gewalt in früherem Gerolsteiner Internat
Trier – Welche Erkenntnisse können aus dem Aufarbeitungsprojekt „Gewalt am Bischöflichen Internat Albertinum Gerolstein (Landkreis Vulkaneifel) – Aufarbeitung mit und für Betroffene“ gezogen werden? Die Ergebnisse ihrer Arbeit stellen die Projektleiterinnen Professorin Dr. Claudia Bundschuh und Dr. Bettina Janssen am Freitag, 11. Februar 2022, um 15 Uhr vor. Dazu lädt der Lenkungsausschuss, der das Projekt begleitet hat, Betroffene und Interessierte in das ERA Conference Centre (ECC), Metzer Allee 4, 54295 Trier, ein. Die Veranstaltung ist nicht presse-öffentlich, um Betroffenen einen geschützten Raum für Austausch und Diskussion zu bieten. Auch der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann als Auftraggeber des Projektes wird an der Vorstellung des Abschlussberichtes teilnehmen. Im Anschluss an die Veranstaltung findet ein Pressegespräch statt, ebenfalls unter Beteiligung von Bischof Ackermann. Ab diesem Zeitpunkt ist der Bericht unter www.albertinum-gerolstein.de auch online verfügbar.
Im Mittelpunkt des Berichtes stehen die Erfahrungen von ehemaligen Schülern des Albertinums. In Form von Interviews und schriftlichen Rückmeldungen haben sie den Projektleiterinnen Einblicke in die Gewalterfahrungen gegeben, die sie im Internat erleiden mussten. Dazu gehören körperliche, sexuelle und psychische Gewalt durch die Leitung und die Beschäftigten im Internat. Auch wurde von Gewalt unter Jungen im Internat berichtet. Weiter beleuchtet der Bericht sogenannte Belastungs- und Schutzfaktoren sowie Rahmenbedingungen der Erziehung und Bildung der Jungen, die Rolle des Bistums Trier als Träger, die Rolle der Familien oder die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Am Ende des Berichtes formulieren Betroffene Wünsche und Erwartungen an Bischof und Bistum; diese werden ergänzt durch Empfehlungen des Lenkungsausschusses.
Ziel des Projektes war die Aufarbeitung körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt im Internat Albertinum in der Zeit von 1946 bis zu dessen Auflösung 1983. Das Projekt war im Oktober 2019 gestartet; im Oktober 2020 wurde ein Zwischenbericht veröffentlicht. Die Aufarbeitung der Gewalt am Albertinum in Gerolstein ist das erste unabhängige und einrichtungsbezogene Aufarbeitungsprojekt des Bistums Trier. Das Internat war Unterkunft für Schüler, die das benachbarte staatliche St.-Matthias-Gymnasium besuchten.
Aufgrund der Pandemie-bedingten Einschränkungen bei der Durchführung von Veranstaltungen muss die Teilnahmezahl begrenzt werden und es ist eine Anmeldung zur Veranstaltung erforderlich bis zum 6. Februar 2022 per E-Mail an info@albertinum-gerolstein.de. Die Veranstaltung findet unter der 2G+-Regel statt: Zugang für Vollständig Immunisierte, das heißt vor weniger als drei Monaten zweifach geimpft oder genesen, für Dreifach Geimpfte, oder zweifach Geimpfte mit tagesaktuellem Test.
Unter www.albertinum-gerolstein.de gibt es den Zwischenbericht der Projektleitung sowie weitere Informationen zum Projekt.
(JR)