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Theaterprojekt vereint Träume und Ängste aus sieben Nationen:„Es ist alles aus unserem Leben“

Drei Schulen, 23 Schüler*innen aus sieben Nationen, eine Woche Vorbereitung - Das Theaterstück "Wie ein Komet, der zweimal einschlägt" ist wirklich etwas Einzigartiges.
Schülerinnen und Schüler mit und ohne Fluchterfahrung haben gemeinsam ein Theaterstück auf die Beine gestellt. Die Premiere fand beim Willi-Graf-Empfang in Saarbücken im September statt..
Datum:
27. Nov. 2024
Von:
Julia Fröder
Man sieht den Schriftzug 'Paulinus'

Koblenz – „Alles was wir auf der Bühne spielen, ist die Wahrheit. Die Leute müssen wissen, dass wir die Sachen so erlebt haben“, lauten die eindringlichen Worte von Navid Mohammadi. Der 19-jährige Schüler der Koblenzer Julius-Wegeler-Schule ist vor drei Jahren aus Afghanistan nach Deutschland geflüchtet. Er ist Teil eines Theaterprojekts, das für den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus der Deutschen Bischofskonferenz vorgeschlagen wurde. Persönliche Fluchterfahrungen, Ängste, Träume und Visionen für eine bessere Welt von jungen Menschen aus sieben Nationen machen das Theaterstück „Wie ein Komet, der zweimal einschlägt“ zu etwas Besonderem. In Koblenz können Interessierte das Werk am Mittwoch, 18. Dezember, um 12 und um 15 Uhr in der in der gemeinsamen Aula der Carl-Benz und Julius-Wegeler-Schule (Beatusstraße 143 - 147) erleben.

„Wir sprechen von unseren Problemen. Es ist alles aus unserem Leben“, berichtet Navid. Es sei kein klassisches Theaterstück, wo eine fiktionale Geschichte aufgeführt werde. 23 Schülerinnen und Schüler von der Carl-Benz und Julius-Wegeler-Schule sowie dem Willi-Graf-Gymnasium in Saarbrücken haben innerhalb einer Woche das Stück mit Hilfe des Regisseurs und Theologen aus dem Bistum Trier, Marc-Bernhard Gleißner, auf die Beine gestellt. Koordiniert wird das Projekt von Religionslehrer Alois Wehrhausen.

 

Auch bei den Proben gaben die jungen Leute schon alles.

Im Ensemble ist auch Zara Malyan von der Carl-Benz-Schule. Die angehende Augenoptikerin ist durch Zufall in das Projekt gestolpert. „Am Anfang habe ich nicht viel verstanden“, gibt die 18-Jährige, die vor zwei Jahren mit ihrer Familie aus Armenien floh, zu. „Das Projekt hat mir geholfen, besser Deutsch zu lernen“, sagt die junge Frau, die nun in Andernach lebt. „Ich wurde ermutigt, offen und laut zu sprechen, auch wenn ich die Sprache noch nicht 100prozentig kann.“ Davon profitiere auch ihre Ausbildungsstelle. Auch Navid hat von den Sprech-, Atem- und Stimmübungen mit Gleißner profitiert, der im Bistum Trier im Bereich „Innovative Pastoral/Pastorale Projekte“ arbeitet. „Es ist eine andere Art des Deutschlernens“, weiß Alois Wehrhausen. Die Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 20 Jahren seien sehr motiviert und das gesamte Projektteam erhalte Rückendeckung von den Schulleitungen.

Es ist nicht das erste Theaterprojekt der beiden Koblenzer Schulen: „Nach Damaskus“ war bereits im Sommer 2023 ein Erfolg, der auf Initiative der Schulabteilung im Bistum Trier entstand und finanziell wie fachlich unterstützt wurde.

Mit viel Engagement sind die Jugendlichen aus Koblenz und Saarbrücken dabei.

Das Stück wird am Mittwoch, 18. Dezember um 12 und um 15 Uhr in der gemeinsamen Aula der Carl-Benz und Julius-Wegeler-Schule zu sehen sein. Weitere Informationen gibt es per E-Mail an buero@bbs-technik-koblenz.de und unter Tel.: 0261-941801. Davor gibt es die Möglichkeit, das Werk im Willi-Graf-Gymnasium in Saarbrücken am Freitag, 29. November um 12 und um 18 Uhr zu erleben.