Weihbischof Dieser firmt rund 565 Jugendliche im Dekanat St. Willibrord Westeifel:„Es ist mir ganz warm geworden“
Daleiden – „Es ist einfach ein schönes Gefühl“, sagt die 15-jährige Melissa. „Es ist mir ganz warm geworden.“ Rund 565 Jugendlichen hat Weihbischof Dr. Helmut Dieser bei seiner Firmreise durch das Dekanat St. Willibrord Westeifel das Sakrament der Firmung gespendet. Darunter waren 44 Jugendliche aus der Pfarreiengemeinschaft Arzfeld, die am 21. Mai, am letzten Wochenende der Firmreise, in St. Matthias in Daleiden das Sakrament empfingen.
Rund zwei Monate haben die jungen Leute sich vorbereitet – und das mit sieben vielfältigen Projekten, die sie bei einem Vorgespräch auch dem Weihbischof vorstellten. „Ihr habt an viele Stellen hingeschaut", sagte Dieser zu ihnen. „Und ihr habt verstanden, dass die Weise, wie wir Menschen sind, vom Glauben her Boden bekommt.“
So setzten die Jugendlichen sich etwa mit dem Thema Sterben auseinander, und sammelten in ihren Heimatorten Stimmen zur Frage: „Bevor ich sterbe, möchte ich…“ Antworten waren „zufrieden sein“, oder: „Leute zum Lachen bringen.“ Die Antworten seien „sehr interessant gewesen“, fand Katharina (15). Am besten gefallen habe ihr bei der Firmvorbereitung ein gemeinsames Rugby-Spiel. „Das hat den Zusammenhalt und die Teamfähigkeit gestärkt.“ Dem Rugby-Spiel ging eine inhaltliche Auseinandersetzung, anhand eines Youtube-Videos, mit einem australischen Motivationsredner voraus, der ohne Arme und Beine geboren worden war. „Man muss einfach über seine Grenzen hinausgehen“, nahm Johannes (15) aus der inhaltlichen Auseinandersetzung um das Rugby-Spiel mit. Melissa war beeindruckt von einem Ausflug zu einer früheren Schulungsstätte des nationalsozialistischen Regimes, Vogelsang in der Eifel. Dabei befassten die jungen Leute sich mit dem Thema Nationalsozialismus und dessen Menschenbild. Es sei wohl „das dunkelste Kapitel in unserer Geschichte gewesen“, sagte Weihbischof Dieser. Es sei „unfassbar“, wie Menschen damals miteinander umgegangen seien, erklärte Melissa. Umso wichtiger sei es, aus diesen Erfahrungen zu lernen. „Man muss die Augen öffnen“, sagte die 15-Jährige. Und auch für das christliche Menschenbild, bei dem jeder Mensch wichtig ist, einstehen. Judith hat eine Pilgerwanderung von Blankenath nach Mörsdorf unter dem Motto „Wandern für andere“ beeindruckt. „Das hat unser Gruppengefühl gestärkt“, erklärte sie. Denn jeder habe auf den anderen geschaut. Andere Projekte waren die Bolivienkleidersammlung, ein Besuch im Gefängnis und eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Kirche für Jugendliche“.
„Ich bin ein wenig aufgeregt“, sagte Judith kurz vor der Firmung. „Es hat sich gelohnt“, erklärte sie später. Mit den Worten: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“, zeichnete der Weihbischof jedem der Firmlinge mit dem Salböl Chrisam ein Kreuz auf die Stirn. Der Heilige Geist helfe, wahrhaftig zu leben und zu sein, erklärte Weihbischof Dieser zuvor in seiner Predigt. Er gebe Trost, sowie das „Gespür, dass du zu Gott gehörst“. Für Katharina war die Firmung ein besonderes Ereignis. „Sie gehört zu meinem Glauben dazu“, sagt sie. „Er ist mir wichtig.“
Die Firmreise von Weihbischof Dieser im Dekanat St. Willibrord Westeifel startete am 23. April in Waxweiler und endete am 22. Mai in Bleialf. Insgesamt gab es acht Termine. Im Dekanat St. Willibrord Westeifel leben rund 34.000 Katholiken in fünf Pfarreiengemeinschaften.