Pastoralreferent*innen im Bistum Trier feiern 50. Jubiläum:„Eure Arbeit hat das Bistum Trier bereichert!”
Trier – Zeichen des Aufbruchs und Kampf um Anerkennung: Vor einem halben Jahrhundert beauftragte der damalige Trierer Bischof die ersten Pastoralreferenten (PR) zum Dienst in der Seelsorge. Bald darauf kamen die ersten Pastoralreferentinnen dazu. Als Konsequenz aus dem II. Vatikanischen Konzil sollten endlich auch Laien Rechte und Pflichten bekommen, die zuvor allein Klerikern vorbehalten waren. Zum 50. Jubiläum gab es am 7. und 8. November einen kritischen Blick auf Vergangenheit, Status Quo und Zukunft der Berufsgruppe, einen Gottesdienst in der Domkrypta mit Bischof Stephan Ackermann und einen Festakt mit rund 120 Personen im Bischöflichen Priesterseminar mit Generalvikar Ulrich von Plettenberg.
Christliches Handeln auch in säkularer Gesellschaft möglich
Nach einem rasanten Aufstieg in den ersten 30 Jahren mit Höchststand in den 2000ern (2009 gab es rund 250 PR), gingen die PR-Zahlen in der Diözese Trier kontinuierlich zurück. Derzeit sind noch 189 PR im Bistum tätig. Auf einen weiteren Rückgang in mehrfacher Hinsicht müsse man sich einstellen, sagte der Generalvikar. Personelle und finanzielle Ressourcen würden geringer, auch müsse man davon ausgehen, dass es künftig weniger Gläubige geben und damit auch Glaubenswissen und Glaubenserfahrung innerhalb der Gesellschaft verloren gehen werde. Zugleich ermutigte von Plettenberg die PR, die Veränderungen hoffnungsvoll und mutig anzugehen. „Ich habe erlebt, dass auch in einer säkularen Situation christliches Handeln und Wirken möglich ist”, sagte er mit Blick auf seine Erfahrungen in der Diaspora, also einem Gebiet, in dem wenige Christen leben. „Es ist nicht verbrannte Erde, wenn es weniger wird. Wir sind berufen in die Unsicherheit.” Doch wenn man sich an den Kern des Glaubens erinnere, gebe dies Halt, Orientierung und Hoffnung. „Ich bin sehr dankbar, für das, was Sie für die Menschen tun!”, versicherte er seinen Mitarbeitenden.
Weitere Impulse und Grußworte kamen von Prof. Christian Bauer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Pastoraltheologie, von Dr. Christoph Rüdesheim, Leiter des Theologisch-Pastoralen Instituts Mainz, von Matthias Beer vom Berufsverband der Gemeindereferent*innen im Bistum Trier und von Christina Wendel vom Berufsverband der Pastoralreferent*innen Deutschlands e.V. „Eure Arbeit ist von unschätzbarem Wert und hat das Bistum Trier bereichert! Euer Engagement verdient höchste Anerkennung. Seid stolz auf das Erreichte”, so Wendel. Die pastorale Arbeit sei stets dynamisch. „Doch auch künftig wird unsere Arbeit wird von Bedeutung sein, wenn wir es richtig angehen”, sagte sie zu ihren Trierer Kolleginnen und Kollegen.
„50 Jahre – 50 Gesichter” geht online
Pünktlich zum Jubiläum geht die Internetseite „50 Jahre – 50 Gesichter“ online. Dort teilen 50 Pastoralreferent*innen aus dem Bistum Trier ihre Geschichte und geben Einblick in ihre abwechslungsreiche seelsorgliche Arbeit.
Das Jubiläum wurde von Annika Burggraaff, Birgitt Brink, Sandra Baltes, altfried g. rempe, Niklas Trierweiler, Roland Hinzmann und Thorsten Hoffmann vorbereitet. Seit 1979 sind die PR im Bistum Trier in einem Berufsverband organisiert (bvpr).