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Im Bistum bieten zahlreiche Angebote Zeit und Ideen für die eigene Spiritualität:Fasten heißt nicht verzichten sondern Platz für Neues schaffen

Kein Alkohol oder Süßigkeiten vor Ostern? Dass Fasten viel mehr bedeutet als "Verzicht" beweisen die vielfältigen Angebote zur Fastenzeit im ganzen Bistum - ob in Präsenz oder digital.
Schild mit Aufdruck 'Fastenzeit'
Datum:
20. Feb. 2025
Von:
Simone Bastreri

Trier/Koblenz/Saarbrücken – Am Aschermittwoch ist laut eines bekannten Karnevalschlagers bekanntlich „alles vorbei“ – die Zeit des Feierns, der Ausgelassenheit und des Schlemmens. Was dann kommt? 40 Tage Verzicht und Selbstbeherrschung: Dieses Bild von der österlichen Fastenzeit hält sich hartnäckig, obwohl sie ursprünglich eine andere Bedeutung hat. Denn während sie für manchen eine willkommene Gelegenheit bieten mag, ein paar Kilos abzuspecken oder weniger soziale Medien zu konsumieren, ist sie ursprünglich nicht als „Strafe“ oder „Verzicht“ zu verstehen. Im Vordergrund steht theologisch vielmehr eine innere Umkehr und die Besinnung darauf, was vor Gott ein gutes Lebens für sich und andere ausmacht.

In diesem Sinne laden auch im Bistum Trier viele Angebote in der Fastenzeit dazu ein, sich mit der eigenen Spiritualität und dem eigenen Leben auseinanderzusetzen und darin etwas Platz für Gott zu schaffen.

Im Saarland etwa hat sich die Pfarrei Sankt Odilia in Dillingen mit der Aktion „Hoffnungsschimmer“ ein niedrigschwelliges Angebot ausgedacht: Nach Anmeldung erhält man kostenlose WhatsApp-Nachrichten als Begleitung durch die Fastenzeit. Mehr auf den Seiten der Pfarrei. Der Pastorale (PastR) Wadern lädt zu Exerzitien im Alltag ein, also einer Gott-Suche in den kleinen alltäglichen Dingen. Das erste Treffen findet am Donnerstag, 13. März um 19 Uhr im Pfarrheim Wadern statt, genau wie die folgenden Treffen. Anmeldungen sollten möglichst bis zum 7. März über das Formular auf der Website des Pastoralen Raums erfolgen. Eine Fastenaktion speziell für Frauen gibt es in der Pfarreiengemeinschaft Schmelz unter dem Motto „Eine Einladung zu mehr Achtsamkeit mitten im Alltag“. An zwei Abenden treffen sich die Teilnehmerinnen zu Sinnesübungen, Austausch und spirituellen Impulsen im Haltepunkt Schmelz. Anmeldefrist ist der 20. März per E-Mail an maria.gerdung@bgv-trier.de oder Mobil 0170-7055312. Geistliche Impulse in der Fastenzeit bieten als ökumenische Aktion die evangelische Kirchengemeinde Dudweiler-Herrensohr und die katholische Kirchengemeinde St. Marien Saarbrücken-Dudweiler. So finden etwa Taizé-Gottesdienste, Herzensgebete, ein Versöhnungsgottesdienst sowie Passions- und Kreuzwegsandachten statt. Die Termine finden sich auf www.dudokirche.de unter der Rubrik Aktuelles.

Die Kirchenmusik in Neuwied lädt etwa ab dem 22. März jeden Samstag in der Fastenzeit von 12 bis 12.30 Uhr zur „Musik zum Mittagsläuten“ mit Textimpulsen und Musik in die Pfarrkirche Sankt Matthias ein.

Die Hohe Domkirche zu Trier lädt vom 14. März bis 11. April jeweils um 18 Uhr zu Fastenimpulsen ein. Unter dem Motto „Unglaublich – ich glaube“ gehen die Impulse sowohl auf das Heilige Jahr 2025 ein als auch auf das Jubiläum des ersten ökumenischen Konzils vor 1.700 Jahren in Nizäa. Dort wurde auch das „Große Glaubensbekenntnis“ formuliert. Verantwortlich sind Domkapitular Dr. Hans Günther Ulrich und Domkapitular Benedikt Welter. Wie in den letzten Jahren bestehen sie aus drei kurzen Impulsen zu einem Thema, aus stiller Anbetung und aus ausgewählter Orgelmusik mit Domorganist Josef Still.

Im vom Papst ausgerufenen Heiligen Jahr 2025, das unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“ steht, bietet der Pastorale Raum Merzig in der Kar- und Osterwoche ein entsprechendes Angebot mit dem Namen #lebenszeichen. Es lädt zum gemeinschaftlichen Austausch über die eigenen Hoffnungen und Perspektiven in einer oft schwer erträglichen Weltlage ein. Impulskarten, die digitale „Morgenhoffnung für Aufgeweckte“ als Videokonferenz oder per Telefon, eine digitale Pinnwand mit Titel „Hoffnungsraum für Suchende“ und die Einladung zum gemeinsamen Pilgern am Ostermontag gehören dazu. Anmeldungen sind möglich unter www.eveeno.com/lebenszeichen2025. Weitere Informationen gibt es auf der Seite des PastR Merzig unter der Rubrik Spirituelles oder bei Judith Schwickerath (judith.schwickerath@bistum-trier.de, Tel.: 0151-11124413). Die Teilnahme ist kostenfrei, unterstützt wird das Projekt von der Stiftung Glauben Leben im Bistum Trier.

Der Pastorale Raum Koblenz lädt dazu ein, sich unter dem Motto „Tabula Rasa“ („unbeschriebenes Blatt“) mit eigenen alten Gedankenmustern und Erfahrungen zu beschäftigen, diese hinter sich zu lassen und sich auf einen geistigen Neubeginn einzulassen. Auf die Frage „Wenn Du noch einmal die Möglichkeit hättest, neu anzufangen, mit was würdest Du beginnen?“ werden Antworten auf der Aktionsseite www.pfarrei-vallendar.de/tabula-rasa anonym gesammelt. Diese werden dann in Form einer „Wortwolke“ präsentiert.

Paare und Familien mit Kindern im Grundschulalter finden sich vielleicht wieder in der Fastenaktion „7 Wochen JA sagen“ des Bistums Rottenburg-Stuttgart. Von Beginn der Fastenzeit bis Ostern gibt es jede Woche Impulse und Ideen für kleine Aktionen, die neue Blickwinkel und Sichtweisen im Beziehungs- und Familienleben ermöglichen. Hier steht nicht das Verzichten im Fokus, sondern ein „Mehr“ an gemeinsamer Zeit. Zur Aktion für Paare geht es auf: www.7wochenaktion.de und zur Familienaktion auf: www.elternbriefe.de/7wochen. Der Anmeldeschluss für den Versand per Post ist der 23. Februar.