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Regionalkonferenzen des Synodalen Wegs starten :„Fünf Orte – ein Weg“

Statt der vorgesehenen Synodalversammlung wird es für alle Synodalen eine eintägige Konferenz geben, die zeitgleich heute an fünf verschiedenen Orten stattfindet.
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Datum:
4. Sept. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Ludwigshafen – Die Vorstellung der MHG-Studie über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche im Jahr 2018, die Fragen nach der Rolle der Frau, klerikalem Machtmissbrauch oder der Position der Kirche zu Sexualität und Partnerschaft: Angesichts der Krise, der sich die katholische Kirche spätestens seit Bekanntwerden des Ausmaßes an (Macht)-Missbrauch gegenüber sieht, haben die Bischöfe 2019 den „Synodalen Weg“ beschlossen. Getragen von der deutschen Bischofskonferenz und dem obersten Laien-Gremium, dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), sollen in dem auf zwei Jahre angelegten Reformprozess die drängenden Fragen der Zeit und die Zukunft der Kirche diskutiert und beraten werden.

Nach der Eröffnung im Februar 2020 in Frankfurt musste die nächste Vollversammlung mit über 230 Personen wegen der Corona-Pandemie in fünf Regionalkonferenzen in Berlin, Frankfurt, Dortmund, Ludwigshafen und München aufgeteilt werden. Mit dabei sind auch zehn Synodale aus dem Bistum Trier – die sich in ganz unterschiedlichen Funktionen am Synodalen Weg beteiligen. Am 4. September tagen die Delegierten in Ludwigshafen zu drei Schwerpunktthemen: „Kirche in Zeiten der Corona-Pandemie“, „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“, und „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“.

Kaupp und Stürmer sind Delegierte aus dem Bistum Trier

Diakon Stefan Stürmer ist gespannt auf den Austausch. Er ist delegiert für die „Bundesarbeitsgemeinschaft Ständiger Diakonat“, die die Interessen seiner Berufsgruppe vertritt. „In unseren eigenen Konferenzen haben wir Standpunkte erarbeitet und versuchen, diese durch Arbeitsvorlagen in die Synodalversammlung einzubringen.“ Ihn interessiere besonders der neu eingeschobene Impuls zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie: „Ich finde es spannend zu hören, wie das in anderen Bistümern wahrgenommen wird, wie sie mit der Krise umgehen. Aber auch die Frage nach Weiheämtern für Frauen, wie dem Diakonat der Frau, ist für uns spannend, da wir ja in unserem alltäglichen Berufsleben häufig damit konfrontiert sind und uns da sehr involviert sehen.“

Auch Professorin Angela Kaupp vom Institut für Katholische Theologie an der Universität Koblenz-Landau ist eine der Delegierten aus dem Bistum Trier. Sie vertritt die Interessen der Theologischen Institute aus ganz Deutschland. Kaupp lehrt praktische Theologie an einer staatlichen Universität und bildet künftige Religionslehrerinnen und -lehrer aus. „Uns ist wichtig, dass theologische Forschungsergebnisse auch ernstgenommen werden und in die Diskussionen mit einfließen. Ich hoffe auf eine ehrliche und offene Diskussion“. Dass es „heiß her gehen wird“, vermutet Kaupp jedoch nicht. Da die Regionalkonferenzen so zusammengesetzt sind, dass Vertreterinnen und Vertreter benachbarter Bistümer dort teilnehmen, seien „diejenigen, die mit den meisten Vorstößen nicht klarkommen“ eher in anderen Konferenzen vertreten. Obwohl sie die Situation in Deutschland als schwierig ansieht, da es verschiedene Lager gebe und die Deutsche Bischofskonferenz in vielen Fragen gespalten sei, setzt sie Hoffnung in den synodalen Prozess. „Ich hoffe darauf, dass am Ende etwas Gutes herauskommt, sonst kehren die verbleibenden Gutwilligen der Kirche auch noch den Rücken.“ Mehr Informationen gibt es unter: www.synodalerweg.de.

(sb)