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Klimawandel im Pazifik:Für Frauen auf den Pazifikinseln

Der Klimawandel bedroht ihr Leben: Wegen steigender Meeresspiegel verlieren viele Menschen auf den pazifischen Inseln ihre Heimat. Die weltgrößte katholische Spendenaktion weist vor allem auf das Schicksal der Frauen hin.
Die Eröffnung des Weltmissionsmonats wurde in der Pfarrei St. Maximilian Kolbe im Erzbistum Hamburg gefeiert.
Datum:
10. Okt. 2024
Von:
KNA

Die weltweit größte katholische Spendenaktion ist am 6. Oktober  für Deutschland mit einem Gottesdienst in Hamburg eröffnet worden. Im Mittelpunkt des Monats der Weltmission stehen die pazifischen Inselstaaten Papua-Neuguinea, Vanuatu und die Salomonen. Sie seien besonders vom Klimawandel bedroht, so das katholische Hilfswerk missio. Zudem litten dort viele Frauen unter Ungerechtigkeit.

Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen, rief im Gottesdienst dazu auf, die eigene Lebensweise zu ändern mit Blick auf die menschengemachte Erderwärmung, die vielen Menschen in den Inselstaaten die Lebensgrundlage nehme. Außerdem verwies er auf das Schicksal von Ordensfrauen im Libanon, die im Vorjahr im Mittelpunkt der Aktion gestanden hatten. Auch diese bräuchten gerade jetzt wieder besondere Solidarität, da sie mitten im aktuellen Kriegsgeschehen versuchten, den Menschen in ihrer Umgebung Zuflucht und Hilfe anzubieten.

In den Pazifikstaaten unterstütze missio zahlreiche kirchliche Klimaprojekte, hatte Bingener im Vorfeld erklärt. Beispielsweise stelle man Menschen Land zur Verfügung, wenn sie aufgrund steigender Meeresspiegel ihre Heimat verlassen müssten. Zudem engagiere sich die Organisation für bessere Bildung von Frauen und gegen den zunehmenden Hexenwahn und andere Menschenrechtsverletzungen.

Nicht verantwortlich für den Klimawandel

Menschenrechtsaktivistin Helen Hakena ergänzte: „Wir sind nicht verantwortlich für den Klimawandel, und unsere Kinder sind es auch nicht. Aber wir werden hart von den Folgen dieser Entwicklung getroffen.“ Der steigende Meeresspiegel stelle ihre Heimatinsel Bougainville vor große Probleme: „Eines Tages werden wir aufwachen, und die Insel wird nicht mehr da sein.“ Schon jetzt müssten viele Menschen umgesiedelt und in neue Gemeinschaften integriert werden.

Die Kommunikationschefin der Bischofskonferenz von Papua-Neuguinea und den Salomonen wies auf das Problem hin, dass viele Mädchen und Frauen nicht zur Schule gehen können, was zu noch mehr Armut und Ungleichheit führe. „Ich sitze hier, weil ich die Möglichkeit hatte, eine Schule zu besuchen“, so Schwester Daisy Anne Augustine: „Ich versuche den Frauen in meiner Heimat eine Stimme zu geben, denn sie brauchen Ihre Hilfe.“ Die Ordensfrau appellierte: „Seien Sie sich bei allem, was Sie tun, bewusst, welche Auswirkungen es auf das Leben armer Menschen hat.“

Gäste aus dem Pazifik touren durch Deutschland

In den nächsten Wochen sind Hakena, Sr. Augustine und weitere Gäste aus Papua-Neuguinea und von den Salomonen in ganz Deutschland unterwegs, um über die Arbeit der Kirche in ihrer Heimat zu berichten. Sie stellen ihre Initiativen gegen Gewalt an Frauen und gegen die Zerstörungen durch die Folgen des Klimawandels vor. Papst Franziskus hatte sie auch kürzlich während seiner Reise in den Pazifik getroffen.

Info

Der Aktionsmonat endet am 27. Oktober mit dem „Weltmissionssonntag“, an dem in allen katholischen Gottesdiensten für das Hilfswerk gesammelt wird. Der Weltmissionsmonat wird gemeinsam von missio Aachen und missio München organisiert. Weitere Informationen zu den Aktionen von missio gibt es unter www.missio-hilft.de im Internet. Informationen zu Aktionen mit den missio-Gästen im Bistum Trier gibt es unter hier.