Heilig-Rock-Tage: Katholische Militärseelsorge feiert Friedensgottesdienst:Für den Frieden beten
250 Soldatinnen und Soldaten feierten im Rahmen der Heilig-Rock-Tage mit Militärbischof Dr. Franz-Josef Overbeck und Bischof Dr. Stephan Ackermann einen Friedensgottesdienst.
Datum:
4. Mai 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Trier – Rund 250 Soldatinnen und Soldaten, deren Angehörige und Angestellte der Bundeswehr haben mit Militärbischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Essen), Bischof Dr. Stephan Ackermann und Weihbischof Jörg Michael Peters einen Friedensgottesdienst bei den Heilig-Rock-Tagen gefeiert. Auch der leitende Militärdekan Msgr. Rainer Schnettker und mehrere Militärpfarrer nahmen an dem Gottesdienst in der Liebfrauenkirche und dem Wallfahrtstag der katholischen Militärseelsorge am 3. Mai teil. Ackermann nannte es „gute Tradition“, beim Bistumsfest einen Soldatengottesdienst als Friedensgottesdienst zu feiern und „das Gebet um den Frieden in diesen Festtagen zu intensivieren“. Es tue gut, „einen Tag der Unterbrechung zu haben in diesen politisch unruhigen Zeiten und uns bestärken zu lassen“. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg, Domkantorin Christina Elting und Organist Stefan Kölsch. Der Essener Bischof Overbeck sagte, in derart spannenden Zeiten in Deutschland, Europa und der Welt sei es wichtig, „um und für den Frieden zu beten, in den Anliegen all derer, die den Frieden so dringend brauchen“. Er dankte den Soldatinnen und Soldaten, die im In- und Ausland täglich ihren Dienst täten und dazu beitragen, „dass mehr Frieden wird“. In seiner Predigt sagte Overbeck mit Blick auf zahlreiche aggressive bewaffnete Konflikte in der Welt, es sei „empörend und verstörend zugleich“, dass diese „in einer Weise ausgetragen werden, die viele Konventionen und zivilisatorische Errungenschaften des humanitären Völkerrechts Makulatur werden lassen“. Er nannte die Giftgas-Einsätze in Syrien, das Bombardement von Krankenhäusern oder die Praktiken des IS. Militärische Mittel seien nur noch ein Instrument unter mehreren, einen Konflikt auszutragen. „Frieden ist sichtlich mehr als ein Zustand ohne Krieg“, betonte der Bischof. Frieden werde nicht gemacht, sondern gestiftet. Voraussetzung für Frieden sei, „die Herzen und Köpfe jeder zu gewinnen, die für den Frieden einstehen, und zwar nicht durch rohe Gewalt, sondern durch Taten und Überzeugungen“. Deshalb gehe es nie nur um den Einsatz militärischer Gewalt, sondern immer um die Beachtung von ökonomischen, religiösen, kulturellen und ökologischen Aspekten. „Echte Friedensbereitschaft könne nur entstehen, wenn die Achtung selbst vor dem Gegner gewahrt bleibe. „Wir Christen wissen sehr wohl, dass sich das Leben uns erst dann erschließt, wenn wir den Anderen als Anderen anerkennen und seine von Gott gegebene Menschenwürde unbedingt achten.“ Die Kraft, Frieden zu stiften durch den immer wieder neuen Willen, friedlich zusammenzuleben, erwachse den Christen aus ihrem Gottglauben. Denn letztlich zähle für alle das Leben, „und zwar das Leben aller“. Er sei der Überzeugung, sagte der Militärbischof, dass dies zur Haltung der Soldatinnen und Soldaten gehöre, die bei aller Professionalität ihres Tuns im Rahmen von Recht und Gesetz nicht davon ablassen, sich für den Frieden auf Dauer einzusetzen.
Oberst Erwin Mattes, Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz, dankte den Geistlichen, „dass Sie mit uns und für uns diesen Gottesdienst gefeiert haben" und für das Gebet „um den Frieden, dem sich die Bundeswehr verschrieben hat". Die Worte des Militärbischofs regten an, „über die Rolle als Soldat und Christ nachzudenken." Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Militärstandorten in Rheinland-Pfalz und dem Saarland waren morgens am Apostelgrab in der Abtei St. Matthias zu ihrem Pilgerweg aufgebrochen. Nach dem Gottesdienst kamen sie zu einem Austausch mit den Bischöfen zusammen. Ein Platzkonzert des Musikkorps im Kulturzelt vor dem Dom bildete den Schlusspunkt des Pilgertags. (JR) Bilder vom Tag auf unseren Seiten: www.heilig-rock-tage.de