Kolping-Roadshow zum Thema Integration zu Gast bei den Heilig-Rock-Tagen:Für die Belange von Flüchtlingen sensibilisieren
Das Kolpingwerk will für die Belange von Flüchtlingen sensibilisieren - auch während der Heilig-Rock-Tage auf dem Domfreihof.
Auf dem Domfreihof informiert die Kolping Roadshow über geflüchtete Menschen.
Datum:
1. Mai 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Trier – Im Jahr 2016 wurden in Deutschland die meisten Asylanträge seit 1953 gestellt. Grund genug für das Kolpingwerk, die Themen Flucht, Migration und Integration in den Blick zu nehmen. Entstanden ist ein Infomobil, das durch ganz Deutschland tourt, um für die Belange von Flüchtlingen zu sensibilisieren. Am 30. April und 1. Mai macht es Station auf dem Domfreihof bei den Heilig-Rock-Tagen - groß, leuchtend-orange und mit jeder Menge Informationen im Gepäck. „Das Thema Integration ist in den Medien ständig präsent und wird viel diskutiert“, sagt Maren Becker, die die Roadshow begleitet. „Mit dem Kolping-Mobil möchten wir konkrete Berührungspunkte zwischen den Lebenswelten von Einheimischen und Geflüchteten schaffen und das Thema für möglichst viele Menschen zugänglich machen.“ Deshalb gibt es in dem Caravan Angebote für Groß und Klein: Mal-Aktionen, Suchspiele, Bücher, Infotafeln und Filme. Kleine Texte und Fotos geben Informationen über die Geschichten von fiktiven aber beispielhaften Flüchtlingen. Der Besucher kann im Mobil den Rucksack des Geflüchteten suchen, um mehr über seine Flucht und Ankunft in Deutschland zu erfahren. Da ist zum Beispiel Rami Amiri aus Pakistan. In seiner Tasche findet man eine Schaufel und ein Handy. In Pakistan hat der Mann als Gärtner gearbeitet, in Deutschland würde er gerne einen Kiosk eröffnen. Mit dem Handy kommuniziert er mit seinen Töchtern, die er in der Heimat zurücklassen musste. Im Rucksack von Sara Ishak aus dem Iran befindet sich schwarzer Tee, ihr Lieblingsgetränk, und ein T-Shirt - das letzte, was sie von ihrem Mann hat, der bei der Flucht über das Mittelmeer ertrank. „Die Gegenstände machen die Schicksale der Geflüchteten greifbarer“, erklärt Becker. Auch die Postkarten-Aktion von des Hilfswerks missio, die Kolping mit der Roadshow unterstützt, soll dazu anregen, sich in die Situation einer Flüchtlings hineinzuversetzen. Der Besucher vervollständigt den Satz „Heimat bedeutet für mich...“ Das kann der Baggersee im Dorf sein oder der Ort, wo die Familie ist. „Viele Menschen müssen ihre Heimat unfreiwillig verlassen“, sagt Becker, „wie wäre es für mich, wenn ich diesen Ort und die Menschen dort zurücklassen müsste?“ Die von der EU geförderte Roadshow will niedrigschwellig für die gesellschaftliche Akzeptanz von Flüchtlingen werben. Der große Kickertisch in der Mitte lockt viele Besucher, besonders Kinder, an, die ansonsten vielleicht nicht den Weg ins Integrations-Mobil gefunden hätten. Auch Kolpingmitglied Bernd Heib aus Saarburg lässt sich gerne auf eine Partie mit seinen Söhnen David und Josef ein. Trotz allem Spaß vergisst er aber nicht, worum es bei der Roadshow geht: „Ich finde es toll, dass Kolping mit so einem wichtigen Thema wie Integration bei den Heilig-Rock-Tagen präsent ist.“ Das meint auch Lilo Chagri. Die Triererin hat in ihrem Alltag viel Kontakt zu Flüchtlingen. Integration gehe jeden etwas an und das Info-Mobil sei ein gutes Angebot, um Vorurteile abzubauen. „Die Kirche kann zum Thema Migration und Integration klar Stellung beziehen und damit viele Menschen erreichen“, sagt Becker. „Das ist Chance und Verantwortung zugleich.“ Informationen zur Buchung des Infomobils gibt es bei Jana Kortum, Tel.: 0221-20701-143, E-Mail: jana.kortum@kolping.de. (L. Bößing, Paulinus)