Pastoraler Raum Trier mit Sternwallfahrt nach Sankt Matthias eröffnet:„Gehen wir los“
Trier – Ob aus Ehrang, Trierweiler, Heiligkreuz oder dem Ruwertal; ob Pfarrei, katholische Kita oder Caritas-Mitarbeitende: Viele Menschen haben sich am 21. Mai auf den Weg zur Abtei Sankt Matthias gemacht, um dort gemeinsam die Eröffnung des Pastoralen Raums Trier zu feiern – der neuen Struktureinheit, nach der das Bistum Trier künftig aufgeteilt sein wird.
Zu Beginn des Gottesdienstes begrüßte Weihbischof Franz Josef Gebert die Gläubigen in der bis auf den letzten Platz besetzten romanischen Basilika von Sankt Matthias. Mit der Bistumssynode damals sei der Auftrag ergangen, neue Struktureinheiten im Bistum zu bilden, die vernetzter arbeiten und einzelne Orte von Kirche fördern sollen. Man habe viel gerungen und nicht bei jedem seien die Pläne auf Gegenliebe gestoßen. Der Pastorale Raum, in dem die Pfarreien kooperieren, verstehe sich explizit nicht als überwachende, zentralistische Einheit, die etwas von oben ausgieße, sondern als ein Netzwerk aus vielen Quellen und Brunnen kirchlichen Lebens, die es zu verknüpfen gelte. Diese Aufgabe obliege dem neuen Leitungsteam, das Gebert noch einmal vorstellte: Markus Nicolay, mit 55 Jahren der Älteste im Bunde, Pfarrer der Innenstadtpfarrei Liebfrauen, und von 2007 bis 2011 Pfarrer in Ehrang, war ab 2011 Priesterreferent im Bischöflichen Generalvikariat. Die aus Trier stammende Edith Ries, 51, ist Religionspädagogin und Gemeindereferentin und war maßgeblich an der Synodenumsetzung beteiligt. Dennis Nathem, 28, der aus Trier-Feyen kommt, ist studierter Betriebswirt und war im Bereich Marketing und PR selbstständig.
Nicolay hieß zunächst alle verschiedenen Gruppen in dem vollen Gotteshaus willkommen – von der polnischen muttersprachlichen Gemeinde bis hin zu Vertreterinnen der Kindertagesstätten und Schulen, Ordensleute, Bewohnerinnen und Bewohnern katholischer Alteneinrichtungen oder den Gläubigen aus den zehn Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften sowie der Katholischen Gehörlosengemeinde Trier und den muttersprachlichen Gemeinden, aus denen der Pastorale Raum sich zusammensetzt. In der Predigt, die das Leitungsteam abwechselnd vortrug, sagte Nicolay: die Tageslesung von Paulus und Timotheus passe auch auf den Aufbruch im neuen Pastoralen Raum. Die beiden Jünger hätten sich aufgemacht, um Jesu Botschaft zu verkünden – seien aber vielerorts auf taube Ohren und Desinteresse gestoßen, bis sie nach einer nächtlichen Vision Paulus nach Mazedonien übersetzten und dort ihr Glück versuchten. „Wir alle sind der Pastorale Raum Trier, wir sind gemeinsam unterwegs, immer die Frage stellend, wozu wir Kirche sind und was die Menschen brauchen“, so Nicolay. Dazu bedürfe es Mut, die Kirche auch zu verändern und die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen“, fügte Ries hinzu. Wer Neues versuche, ecke auch mal an, sagte Nathem. Die wichtige Frage sei daher, wie es gelingen könne, mit den Menschen in Austausch und ins Gespräch zu kommen. „Wir brauchen das Wir, die Augenhöhe. Gehen wir Los!“.
Wie bunt und vielfältig das katholische Leben trotz schwindender Zahlen noch ist, zeigte das anschließende Begegnungsfest auf dem Hof der Benediktinerabtei. So waren etwa die Bistumsschulen St. Maximin und St. Josef vertreten, das missionarische Team Trier, der Ausbildungsladen „Einzigart“ des Trierer Caritasverbands, oder die Caritas-Werkstätten für psychisch behinderte Menschen.
Mehr Informationen zur Gliederung, dem Leitungsteam und aktuellen Terminen des Pastoralen Raums gibt es unter: www.pr-trier.de.
(sb)