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Bischof Ackermann an Heiligabend: Leben konsequent von Gott her denken:Gekommen um zu bleiben

Bischof Ackermann hat an Heiligabend dazu ermutigt, das Leben konsequent von Gott her zu denken.
Viele Arten von Krippen wurden bei der 'Herbergssuche anders' gespendet (Foto: J. Fröder/Bistum Trier)
Datum:
24. Dez. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Das Leben bewusst und konsequent von Gott her denken: Dazu hat der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann an Heiligabend (24. Dezember) aufgerufen. „Gott ist in diese Welt gekommen auf eine ganz neue Weise und konkret wie nie zuvor. Gott bricht mit seiner Gegenwart ein in unsere Zeit, und er nimmt diese Gegenwart nie wieder zurück. Gott ist gekommen, um zu bleiben.“

Ackermann erinnerte in seiner Predigt an eine Aktion von Christinnen an der Ahr, die eine „Herbergssuche anders“ gestartet hatten: Menschen konnten ihre Krippen spenden für die, die in der Flutkatastrophe im Juli ihre Familienkrippe verloren hatten – eine Aktion, die ihn beeindruckt habe. Denn es sei nicht nur darum gegangen, irgendwelche „Ersatzkrippen“ zu beschaffen, sondern Krippen weiterzuschenken, die selbst schon eine Geschichte hatten. Und mehr noch: „Krippen können das Zeugnis einer Familientradition sein oder Ausdruck der eigenen Glaubensgeschichte. Dann bekommen sie eine sehr persönliche Bedeutung“, betonte der Bischof. Von ihrem eigentlichen Sinn her wollten Krippen die Weihnachtsbotschaft möglichst anschaulich werden lassen. Wer eine Krippe anschaue, schaue nicht nur „auf ein Damals, als Quirinus Statthalter von Syrien war, sondern der schaut ebenso auf unser Heute und das Morgen“ - auf „die Zukunft, die Gott uns eröffnet“.

Krippendarstellung im Trierer Dom (Foto: R. Heyen)

Gottes Gegenwart stehe den Menschen jederzeit offen: „Sie veraltet nicht. Sie ist immer heute.“ Dies sei eine wichtige und frohe Botschaft gerade auch für die aktuelle Situation, in der es vielen Menschen schwer falle, an die Gegenwart Gottes im Hier und Heute zu glauben. Der Bischof wies darauf hin, dass in Krippen das Kind in aller Regel der kleinste Punkt sei: „Obwohl es der eigentliche Hoffnungspunkt des Ganzen ist, ist es klein wie ein Samenkorn.“ So hätten vor 2.000 Jahren die meisten Menschen kaum glauben können, dass in ihm tatsächlich „der Retter“ und „der Herr“ geboren war. „Zu irritierend war die Tatsache, dass Gott so anders kommt als wir Menschen uns das gemeinhin vorstellen. Und doch: Gerade das winzige Samenkorn-Kind wird eine unbändige Kraft entfalten und die Welt für immer verändern.“

Für Ackermann ist die Krippe auch Ausdruck der versöhnten Schöpfung. So üppig oder romantisch verspielt manche Krippenlandschaft seien, könne darin auch eine Verheißung und ein Auftrag gesehen werden: „Denn da, wo wir Gott Raum geben unter uns, ordnen sich die Dinge neu: unsere Beziehungen zu uns selbst, zu den Mitmenschen, zu unserer Mitwelt, Schöpfung insgesamt.“ So oft sprächen Menschen davon, dass sich die Dinge in der Welt endlich neu ordnen müssten: in der Politik, in der Gesellschaft, in der Kirche: „Welche Orientierung und Kraft stünde uns zur Verfügung, wenn wir unser Leben nur bewusster und konsequenter von Gott her denken würden – dem Gott, den wir an Weihnachten feiern.“

(JR)