Trier – Kinderarmut ist ein akutes Problem – auch in Trier. Rund jedes fünfte Kind in Deutschland wächst in Armut auf und hat dadurch schlechtere Chancen auf Bildung, Gesundheit und soziale Teilhabe. Im Herzen der Trierer Innenstadt gibt es das Jugendzentrum Mergener Hof, ein sicherer Hafen für Kinder und Jugendliche. Dort wird nun wird das Erfolgskonzept „Miez-Box” fortgesetzt, das Ende 2022 ins Leben gerufen wurde, um der Kinderarmut mit konkreten kostenfreien Angeboten entgegenzuwirken. Finanziert wird es aus Spendengeldern. Dank zahlreicher Unterstützer*innen geht das Projekt nun in eine neue Phase.

„Das Mittagessen im Mergener Hof bedeutet, den restlichen Tag keinen Hunger haben zu müssen und ein frisch gekochtes und gesundes Essen zu bekommen. Nach der Schule sind wir sehr hungrig, weil wir morgens meistens nichts essen“, berichtet eine 17-Jährige, die regelmäßig kommt. Die gemeinsame Mahlzeit ist das Herzstück des Projekts, doch die Miez-Box geht weit darüber hinaus: Nach dem Essen bietet die Hausaufgabenbetreuung umfangreiche und individuelle Unterstützung. „Hier bieten wir einen wertfreien Raum, wo Fehler gemacht werden dürfen. Lösungen werden gemeinsam erarbeitet, man ist damit nicht allein“, erklärt Lea (21), die dort ihren Bundesfreiwilligendienst leistet. Am Nachmittag kann man sich dank vielfältiger Freizeitangebote sportlich oder kreativ austoben. Wer einfach nur Zeit mit Gleichaltrigen verbringen möchte, findet auch dafür Raum. Derzeit können bis zu zehn Kinder das Angebot nutzen. Die Mitarbeitenden verzeichnen allerdings einen viel höheren Bedarf. „Kinderarmut bleibt ein gesellschaftliches Thema, über das viel gesprochen, aber zu wenig gehandelt wird“, sagt die erste Vorsitzende des Mergener Hof e.V. Kerstin Knopp.