Symposium zu Fragen der sozialen Gerechtigkeit:Gerechtigkeit (un)möglich!? – Wie viel Ungleichheit ist gerecht?
Mainz – Unter dem Titel „Gerechtigkeit (un)möglich!? – Wie viel Ungleichheit ist gerecht?“ hat am Dienstag, 25. April, das fünfte Symposium der Hochschulgesellschaft forum sociale Mainz e.V. stattgefunden. Das Symposium wurde in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Büro Mainz veranstaltet und griff aktuelle Fragen nach sozialer Gerechtigkeit und gesellschaftlichem Zusammenhalt auf.
Was bedeutet soziale Gerechtigkeit in einer Sozialen Marktwirtschaft, wie viel soziale Gerechtigkeit ist möglich und wie passen gerechte Verteilung und Ungleichheit überhaupt zueinander? Rund 80 Teilnehmende waren der Einladung in die Aula der Katholischen Hochschule (KH) Mainz gefolgt, um sich mit Fragen eines gerechten sozialen Miteinanders auseinanderzusetzen.
„Das Thema soziale Gerechtigkeit, das eins zu eins zum inhaltlichen Profil unserer Hochschule und zum Namen der Hochschulgesellschaft passt, gerät angesichts der Dominanz der Themen von Krieg und Umweltzerstörung oft genug in den Hintergrund. Es ist aber insofern auch ein Menschheitsthema, als die soziale Ungleichheit nicht nur zwischen Gruppen im Lande, sondern auch zwischen Ländern, ja zwischen den beiden Halbkugeln der Erde vorherrscht“, betonte Rektor Professor Dr. Ulrich Papenkort in seinem Grußwort. Gerechtigkeit, Frieden und Klimaschutz seien Themen, die nicht losgelöst voneinander verstanden werden könnten, ergänzte Papenkort.
Wohnungsnot, Flucht und Klima waren Schwerpunkte
Die Diskutanten auf dem Podium betrachteten die Frage nach sozialer Gerechtigkeit ebenfalls aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Soziale Probleme unserer heutigen Gesellschaft, wie Wohnungsnot oder neue Formen der Armut, aber auch Flucht und Migration sowie Umwelt und Klima waren Schwerpunkte, die die Vielseitigkeit der Thematik und die Verbindung zu bedeutenden Themen unserer Zeit verdeutlichten. Unter der Moderation von Professor Dr. Nils Köbel, Professor für Pädagogik an der KH Mainz, diskutierten Dr. Georg Cremer, Professor an der Abteilung für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Dr. Florian Gerster, Mitglied in der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer, Professorin für Christliche Gesellschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Trierer Weihbischof Franz Josef Gebert sowie Lana Horstmann, SPD-Landtagsabgeordnete und Arbeitsmarktpolitische Sprecherin.
Das Symposium findet alle zwei Jahre an der Katholischen Hochschule Mainz statt. Unter der Überschrift „Für eine neue Solidarität!?“ bringt es Experten verschiedener Disziplinen ins Gespräch und bietet einen Rahmen für den Austausch zu gesellschaftlich relevanten Fragestellungen.