Deutsch-französische Wallfahrt führt von Überherrn nach Rémelfang :Geschwisterlichkeit, Frieden und Hoffnung
Überherrn/Rémelfang – „Uns ist die deutsch-französische Freundschaft sehr wichtig. Und gerade in Zeiten, in denen immer mehr rechts gewählt wird, wollen und müssen wir als Christen Zeichen setzen – das wollen wir auch mit dieser Wallfahrt tun“, betont Tanja Theobald. Die Gemeindereferentin aus der Pfarrei St. Oranna Überherrn ist am 18. August mit weiteren 25 Personen aus Deutschland und Frankreich von Überherrn nach Rémelfang gepilgert, dabei lagen die Schwerpunkte auf Geschwisterlichkeit, Frieden und Hoffnung.
Nach dem Start mit einer Segensfeier in der Oranna-Kapelle befand sich die erste Station der Wallfahrt zwischen Berus und Berviller. „Dort haben 2002 als Zeichen der Verbundenheit deutsche und französische Schüler*innen ihre Hände in Beton gedrückt“, berichtet die Seelsorgerin. Dieses Zeichen der Geschwisterlichkeit solle daran erinnern, „immer wieder aufeinander zuzugehen.“ Den zweiten Haltepunkt bildete die Tromborner Höhe: „Wenn man es nicht wüsste, könnte man meinen, es sei alles ein Land, aber es sind Orte aus Frankreich, Deutschland und Luxemburg. Doch es ist eine Landschaft: unsere Heimat.“ Die Geschichte der Region ermahne dazu, „im Kleinen bei uns und untereinander immer wieder für Frieden einzustehen“, so Theobald. Der Impuls am Ziel „Notre Dame de la réconciliation“ (Muttergottes der Versöhnung) stand ganz im Zeichen der „Hoffnung“. Die Teilnehmenden ließen sich von der Geschichte der Muttergottesfigur berühren: Menschen des Ortes haben sich gegen Ende des 2. Weltkrieges im Gypsberg versteckt, als die alliierten Truppen anrückten. Der damalige Pfarrer war mit im Versteck, hat gebetet und versprochen, eine Muttergottesfigur zu errichten, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner des Ortes den Krieg unbeschadet überstehen. „Die Figur zeugt davon, dass sie alles unbeschadet überstanden und der Pfarrer sein Versprechen eingelöst hat – und dass Beten auch ihre Kraft hat. Eine Ermutigung für uns, dem Gebet etwas zuzutrauen und das Vertrauen in Gott immer wieder zu wagen“. Zum Abschluss der Tageswallfahrt hatte die Gruppe das „Gegrüßet seist du Maria“ gemeinsam gebetet und einen zweisprachigen Gottesdienst mit weiteren Gläubigen gefeiert.