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25. Gesellschafterversammlung der Katholischen KiTa gGmbH Saarland:Gesellschafter blicken auf positive Bilanz

Bei der Gesellschafterversammlung der Katholischen KiTa gGmbH Saarland gab es neben der Bilanz auch Einblicke in die aktuelle Lage.
Der Aufsichtsrat der Katholischen KiTa gGmbH Saarland: Pfarrer Franz-Josef Werle, die pädagogische Geschäftsführerin Judith Kost, Aufsichtsratsvorsitzender Matthias Struth, die kaufmännische Geschäftsführerin Julia Selzer, Peter Keßler, Angela Thelen, Georg Binninger und Stefan Hippchen (v.links)
Datum:
7. Nov. 2024
Von:
Ute Kirch

Eppelborn – Wie kann angesichts des Fachkräftemangels in Kindertageseinrichtungen die steigende Nachfrage nach Ganztagesplätzen gedeckt werden? Unter anderem diese Frage hat die Gesellschafterversammlung der Katholischen KiTa gGmbH Saarland am 5. November im bigEppel in Eppelborn geprägt. Bei der Sitzung haben die Gesellschafter der gemeinnützigen GmbH – das sind die Kirchengemeinden sowie das Bistum Trier als Mehrheitsgesellschafter – Bilanz über das Jahr 2023 gezogen und zugleich Einblicke in die aktuelle Lage gegeben.

Dabei konnten die Gesellschafter auf eine positive Jahresbilanz blicken, wie auch die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestätigte. Mit 154 Einrichtungen blieb die Anzahl der Kitas in Trägerschaft der Katholischen KiTa gGmbH Saarland im Jahr 2023 unverändert. Das entspricht einem Anteil von 31,1 Prozent der insgesamt 495 Einrichtungen im Saarland. Die Zahl der Betreuungsplätze stieg leicht von 13.427 auf 13.454 (plus 0,20 Prozent). Da immer mehr Eltern längere Betreuungszeiten wünschen, wurden 791 Regelplätze (23,8 Prozent) in Ganztagsplätze umgewandelt. Dadurch stieg die Anzahl der Ganztagesplätze um 10,6 Prozent auf 8.489 Plätze. Insgesamt sind nun 63 Prozent aller Betreuungsplätze Ganztagesplätze. Die Zahl der Mitarbeitenden stieg um 2,39 Prozent auf 3.374 Beschäftigte (darunter 283 Männer), von denen 1.440 Personen Vollzeit arbeiten. Entgegen der Prognose erhöhten sich die Energiekosten 2023 nur geringfügig, deutliche Kostensteigerungen verbuchten die Verantwortlichen hingegen beim Lebensmitteleinkauf. 

Die Gesellschafter trafen sich zur 25. Gesellschafterversammlung der Katholischen KiTa gGmbH im bigEppel in Eppelborn.

Mammutaufgabe der nächsten Jahre bleibt der steigende Fachkräftebedarf. „Saarlandweit fehlen rund 1600 Erzieherinnen und Erzieher“, sagte die pädagogische Geschäftsführerin Judith Kost. Bei der Katholischen KiTa gGmbH Saarland seien aktuell 90 Stellen ausgeschrieben. Große Schwierigkeiten bereite es, kurzfristige Personalausfälle zu kompensieren. Nach aktuellen Berechnungen der Bertelsmann Stiftung fehlen im Saarland rund 6.700 Krippen- und Kita-Plätze. Wenn ab 2027 Eltern im Saarland keine Kita-Beiträge mehr zahlen müssen, sei mit einer steigenden Nachfrage nach Betreuungsplätzen zu rechnen, so Kost. Während etwa in Rheinland-Pfalz der einklagbare Rechtsanspruch auf Betreuung bei sieben Stunden am Tag liege, gebe es eine solche Stundenbegrenzung im Saarland nicht.

Zum 1. Juni 2024 hat Julia Selzer die kaufmännische Geschäftsführung übernommen. Die 38-Jährige aus Losheim nutzte die Versammlung, um sich den Gesellschaftern persönlich vorzustellen. Selzer folgt auf Rainer Borens, der nach fast 24 Jahren als kaufmännischer Geschäftsführer in den Ruhestand getreten ist. Der Aufsichtsratsvorsitzende Matthias Struth, Leiter des Bereichs Kinder, Jugend und Bildung im Bischöflichen Generalvikariat, dankte Borens für sein langjähriges Wirken und beim Aufbau der Gesellschaft: „Damals sind Sie ein Wagnis eingegangen. Gemeinsam mit den Kolleginnen in Trier und Koblenz, im Steuerungsbüro, den Aufsichtsräten und den ersten Gesellschaftern waren Sie die Pioniere in Deutschland“, so Struth. Sie überführten die katholischen Kitas, die sich in Trägerschaft der Kirchengemeinden befanden, in eine neue, größere und professionellere Trägerstruktur. Die Struktur der KiTa gGmbH sei ein Erfolgsmodell, das bundesweit schon vielfach kopiert worden sei. 

Die Gesellschafter beschließen über die Ergebnisverwendung.

Struth dankte auch allen Ehrenamtlichen, die sich in die Gesellschafterversammlung und im Aufsichtsrat einbringen. „Das geschieht bei uns auf Augenhöhe mit uns Hauptamtlichen. Jedes Anliegen wird ernst genommen. So stelle ich mir Synodalität vor. Was hier gelebt wird, ist ein Vorbild für die Kirche der Zukunft.“ Struth zitierte aus der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung von 2023 wonach es einen gesellschaftlichen Bedarf nach kirchlichem Handeln gebe vor allem an Orten, die von Menschen aufgesucht werden. „Solche Orte sind Kindertagesstätten. Hier verbindet sich das Leben der Menschen mit dem Glauben.“

Weitere Informationen finden sich auf https://www.kita-saar.de/