Kirche in Bendorf-Mülhofen profaniert:„Gott bleibt bei Ihnen“
Bendorf-Mülhofen – „Gott bleibt bei Ihnen, auch wenn die Kirche geschlossen ist“ – das hat Pfarrer Frank Klupsch den Gläubigen im Bendorfer Stadtteil Mülhofen anlässlich der Profanierung (Entweihung) der Kirche St. Clemens Maria Hofbauer am 2. Oktober versprochen. Auch seelsorgliche und kirchliche Angebote seien gesichert wie das Seniorencafé mit Heiliger Messe im nahen Pfarrheim. „Wir sind weiterhin vor Ort“, betonte Klupsch. Wegen baulicher Mängel wurde das Kirchengebäude vor mehr als acht Jahren geschlossen.
„Mir ist bewusst, dass das ein schmerzvoller Tag ist“, sagte Klupsch vor dem Haupteingang der Kirche, „nun heißt es heute loslassen und Abschied nehmen.“ Die Entscheidung sei allen Beteiligten schwergefallen, versicherte er. Doch könne der Wortgottesdienst zur Profanierung auch in Dankbarkeit für alles, was hier Gutes stattfand, gefeiert werden. Als Erinnerung an die Kirche erhielten die Gottesdienstteilnehmenden ein gesegnetes Holzbrettchen. „Diese sollen beim Frühstück oder Abendbrot daran erinnern: Der Herr ist da und geht mit uns in guten und schweren Zeiten.“
Durch die Verlesung des Profanierungsdekrets „verliert die Kirche ihre Segnung bzw. Weihe und kann einer anderen, aber nicht unwürdigen Bestimmung zugeführt werden“, heißt es in dem Schreiben, das unter anderem von dem Trierer Bischof Stephan Ackermann unterzeichnet wurde. Über die zukünftige Nutzung des Gebäudes und des Grundstücks wurde noch nicht entschieden.
Musikalisch gestaltet wurde die Wortgottesfeier durch den Sayner Musikverein und den Organisten Stefan Brügel. Neben vielen Gläubigen, die sich der Kirche verbunden fühlten, waren Vertreter*innen aus dem Pastoralteam, den kirchlichen Gremien wie auch die ehemaligen Pfarrer von St. Clemens Maria Hofbauer Pater Norbert Maliekal und Pater Thomas Lüke sowie kommunale Vertreter*innen und Mitglieder des Turnvereins, der Karnevalsgesellschaft und des Möhnenvereins anwesend.
Pfarrer Frank Klupsch hatte im Vorfeld Gespräche mit unterschiedlichen Gremien und Gruppen geführt, um über die Gründe der Profanierung zu informieren. Der Grundstein der Kirche, die aus einer Stahlbetonkonstruktion besteht und 500 Sitzplätze bietet, wurde im Dezember 1953 gelegt; im darauffolgenden Jahr folgte die Einsegnung (Benediktion) und 1963 dann die Weihe (Konsekration) durch den damaligen Trierer Weihbischof Bernhard Stein.