Trierer Weihbischof spendet Sakrament der Firmung in Ahrweiler :"Gott rechnet mit euch"
Ahrweiler – Gleich mehrere Firmgottesdienste hatten Gläubige am vergangenen Wochenende (26. und 27. September) in der Pfarrkirche St. Laurentius in Ahrweiler gefeiert. Denn unter Corona-Bedingungen läuft alles etwas anders. Die insgesamt rund 60 Firmbewerberinnen und Firmbewerber empfingen das Sakrament durch den Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters in kleineren Gruppen.
„Es gibt großen Nachholbedarf in Sachen Firmung“, sagte Weihbischof Peters als er vor dem Firmgottesdienst die erste Gruppe der Jugendlichen in der Ahrweiler Zehntscheuer kennenlernte. „Was hat euch in der vergangenen Woche bewegt?“, fragte er in die Runde. Darauf konnten die Firmlinge problemlos antworten: Bei vielen war es die Sorge gewesen, dass wegen Corona in letzter Minute doch noch alles abgesagt werden muss; das hatten sie ja bereits erlebt. Im Januar hatten sie mit der Vorbereitung zur Firmung begonnen. Es war eine Gemeinschaft entstanden, in der man über alle Themen nachdenken und sprechen konnte, so die Jugendlichen. Dann stoppte die Pandemie sämtliche Aktionen. Sie vermissten die Gemeinschaft, den Spaß, die Freunde und auch den Austausch. Katechetin Maria Hofmann ergänzte, dass junge Menschen in diesem Alter immer auf der Suche seien. Das sei häufig ein Thema bei den Treffen gewesen. Nach den Sommerferien konnte die Vorbereitung dann endlich wieder beginnen, immer in der Hoffnung, dass es diesmal klappt.
Und jetzt war es so weit. Die St. Laurentius Pfarrkirche bot genügend Platz, um entsprechend der Abstandsregeln die Firmlinge, ihre Paten und Eltern zu platzieren. In seiner Predigt erklärte Weihbischof Peters die Bedeutung des Sakramentes der Firmung: „Es ist ein Sakrament der Ermutigung.“ Jesus habe durch viele Gleichnisse das Evangelium gelehrt. Und darin könne man viele Antworten finden. Man denke an das Gleichnis von den herabgewürdigten Dirnen und den verhassten Zöllnern. Der Gescheiterte ist Gott nahe, das gelte auch heute.
„Glaube ist nicht nur für die Feierstunden, sondern muss entschieden gelebt werden. Und ich finde, in den Jugendlichen heute viel von dem, was Jesus sagt“, erklärte der Weihbischof. Denn wissenschaftliche Forschungen hätten gezeigt, dass Jugendliche heute toleranter und mitfühlender seien, auch gegenüber multiethnischen Gemeinschaften. „Gott rechnet mit Euch, er traut euch etwas zu!“
Bei der Taufe seien sie noch oftmals noch Säuglinge gewesen und die Eltern hätten für sie gesprochen, jetzt aber seien sie junge Menschen mit Verstand und könnten selber entscheiden. „Mit eurer Firmung werden wir heute die Taufe vollenden.“
In kleinen Gruppen traten die Firmlinge in den Altarraum, ihre Patinnen und Paten hinter sich. Mit Chrisam-Öl zeichnete der Weihbischof jedem Firmling ein Kreuz auf die Stirn und legte ihnen kurz die Hand auf die Schulter. Am Ende der Gottesdienstfeier war bei den Firmlingen die anfängliche Nervosität verflogen. Erleichtert, ein bisschen stolz und im Glauben bestärkt, ging es nun nach Hause.
(red)