Katholisches Forum in Koblenz widmet sich großer Frage:Gott um etwas bitten
Koblenz – In Anbetracht der derzeitigen Lage in der Welt – ist es überhaupt sinnvoll, Gott um etwas zu bitten? Würde er eingreifen? Diesen Fragen hat sich der Fundamentaltheologe Prof. Dr. Christoph Böttigheimer von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt gewidmet. Er war Gast des Katholischen Forums im Bischöflichen Cusanus-Gymnasium.
„Das bittende Gebet ist etwas zutiefst Menschliches“, sagte Schulleiter Carl Josef Reitz in seiner Begrüßung. So bitten Menschen beispielsweise darum, dass ihre Angehörigen wieder gesund werden. „Interveniert Gott, wenn wir nur genug darum beten? Ist das nicht naiv gedacht?“, fragte er in die Runde.
„Es macht nur Sinn, Gott um etwas zu bitten, wenn er in der Welt(-geschichte) und in meinem Leben handelt“, gab auch Böttigheimer zu bedenken. Gott greife ein, indem er durch seine Schöpfung und durch andere Menschen „guten Willens“ punktuell wirke. „Gott ist verborgen gegenwärtig“. Das müsse seiner Meinung nach in der kirchlichen Verkündigung betont werden, „dann gibt es weniger Frustration beim Beten“. Gebetsenttäuschungen könnten dann vermieden werden, wenn nicht um etwas Konkretes gebeten werde, „sondern um Gottes Heil und Güte“. Der Lösungsansatz des Wissenschaftlers lautete: um Gottes Geist zu bitten und nicht um sein Eingreifen.
Ein philosophischer Abend, der die Besucherinnen und Besucher noch ein Stück in ihren (Gebets-)Alltag begleiten wird.
Das nächste „Katholische Forum“ findet statt am Montag, 27. April um 19 Uhr. Das Thema lautet „Alles Materie – oder was?“. Referent ist Prof. Dr. Hans-Dieter Mutschler (Zürich). Die Veranstaltung findet statt im Klangraum des Gymnasiums (Zugang über Südallee, neben dem Parkhaus). Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen gibt es bei der Katholischen Erwachsenenbildung, Fachstelle Koblenz unter Tel.: 0261-9635590 oder per E-Mail an keb.koblenz@bistum-trier.de.
(jf)