Bischof Stephan Ackermann firmt 108 Jugendliche der Pfarreiengemeinschaft Mettlach:„Gott will euch als Originale – nicht als Kopien“
Mettlach – 108 jungen Menschen und drei Erwachsenen aus der Pfarreiengemeinschaft Mettlach hat Bischof Dr. Stephan Ackermann am vergangenen Wochenende das Sakrament der Firmung gespendet. Mit einer Messe in St. Lutwinus/Mettlach am Sonntagmorgen, bei der er 35 Jugendliche und zwei Erwachsene firmte, beendete der Bischof seinen Besuch an der Saar.
Die ursprünglich für den 3. Oktober 2020 geplante Firmung musste aufgrund der Corona-Pandemie zweimal verschoben werden. In einem Online-Kurs hatten sich die Jugendlichen in Eigenregie zu Hause vorbereitet und die Ergebnisse der Tutorials mit ihren Firmkatecheten besprochen. „Ab Palmsonntag haben sie an allen kirchlichen Feiertagen wie Ostern, Fronleichnam und Pfingsten teilgenommen und vor der Firmung das Bußsakrament abgelegt“, erklärt Firmkatechetin Beate Ebert. Drei Jugendgottesdienste mit Domvikar Tim Sturm rundeten die Vorbereitung ab. „In einem Gottesdienst haben wir uns mit dem Thema Originale beschäftigt. Wir werden als Originale geboren, doch viele bleiben Fotokopien. Jesus lässt uns den Weg als Originale gehen“, sagten zwei Jugendliche stellvertretend für ihre Gruppe bei der Begrüßung des Bischofs. Sie hätten die Gemeinschaft mit den anderen bei der Vorbereitung vermisst: „Glaube braucht Gemeinschaft.“
Weisheit, Erkenntnis, Einsicht, Rat, Stärke, Frömmigkeit und Gottesfurcht – das sind die sieben Gaben des Heiligen Geistes. Während die ersten sechs gut nachvollziehbare Wünsche für die jungen Christen seien, falle der Wunsch nach „Gottesfurcht“ auf den ersten Blick schwerer, räumte der Bischof ein. „Gemeint ist aber keineswegs eine Pädagogik der Angst“, betonte Ackermann. Vielmehr gehe es um ein ehrfürchtiges Staunen, das Gefühl, dass es etwas gibt, das größer ist, als man selbst. „Das Gefühl beim Anblick einer wunderschönen Landschaft oder beim Anhören von Musik, die uns im Innersten berührt oder einer Architektur, die zwar vom Menschen gemacht ist, aber etwas Höheres spüren lässt.“ So gehe es bei der Bitte um Gottesfurcht darum, dass die Botschaft Gottes die Firmbewerber mit ehrfürchtigem Staunen erfüllen möge. „Die Gottesfurcht hilft uns, genauer zu sehen, worauf es ankommt, was wirklich wichtig und groß ist in unserem Leben“, sagte er. Es sei die Bitte um die Gabe, die die Angst vor den Menschen und dem Leben vertreibt.
Es erschrecke ihn, dass sich oft schon junge Leute verbiegen, um von anderen Anerkennung zu erfahren, sagte Ackermann. „Der Heilige Geist, den ihr mit der Firmung bekommt, ist die Kraft, die euch aufrecht durch das Leben gehen lässt. Nicht als Kopien, sondern als das Original, wie Gott euch haben will“, rief der Bischof den Jugendlichen zu.
(uk)