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„Star Wars und Bibel – Gottesdienst für Jung und Alt“:Gottes Licht verbindet die Völker

Kultur an ungewohntem Ort: Die Schauspielgruppe „RaumRäuber“ hat im Kleiderladen der Caritas in Koblenz ein improvisiertes Theaterstück aufgeführt.
Spektakulärer  Auftakt zu den  Feierlichkeiten  aus Anlass des  250-jährigen  Bestehens der Guldentaler Pfarrkirche St. Martin: ein Star-Wars-Gottesdienst  nach der Idee von Küsterin Diana  Brill (links).
Datum:
17. Mai 2025
Von:
Dieter Ackermann/Paulinus Wochenzeitung im Bistum Trier

Guldental - Unter dem Motto „Star Wars und Bibel – Gottesdienst für Jung und Alt“, hatten die Initiatoren und Mitwirkenden im Alter von fünf bis 86 Jahren die Besucherinnen und Besucher dazu eingeladen, Gemeinsamkeiten zwischen der Filmreihe Star Wars (Krieg der Sterne) und der Heiligen Schrift zu erkunden. Die Idee stammte von Küsterin Diana Brill. Im Gespräch mit dem „Paulinus“ erklärte sie, dass sie ein großer Star-Wars-Fan sei. Als im Radio über einen Harry-Potter-Gottesdienst berichtet wurde, habe sie spontan gedacht: „Dann laden wir in Guldental zu einem Star-Wars- Gottesdienst ein!“ Der Gedanke fiel auf fruchtbaren Boden, und schnell waren kleine und große Mitstreiter gefunden.

Krieg, Streit und Versöhnung

Schon der Einzug war etwas ganz Besonderes, was das altehrwürdige Gotteshaus so noch nicht erlebt hatte. Die Messdienerinnen und Messdiener waren in rot-weiße und schwarze Gewänder gekleidet, die liturgisch Verantwortlichen von Kerzen beleuchtet, und das Kirchenschiff wurde in buntes Licht getaucht – und das alles zur Star-Wars-Titelmelodie, die Jürgen Vogt am Keybord intonierte. 

Aber es war ein Gottesdienst, in dem alle zunächst in das Lied „Jesus Christ, Feuer, das die Nacht erhellt“ einstimmten. Nach der Lesung zum Thema „Schwerter zu Pflugscharen“ und einer Spielszene, in der es um Krieg, Streit und Versöhnung ging, machten Gemeindereferentin Sabine Brühl-Kind und Lektorin Ulrike Lorenz in ihrer Ansprache deutlich, dass es in der Science-Fiction-Saga um sehr viel mehr geht als ums Kämpfen. Natürlich gebe es bei der Gegenüberstellung zu Glaube und Bibel gravierende Unterschiede – aber auch viele Gemeinsamkeiten.

Möge die Macht mit Dir sein – ein Segensgruß?

Als Brühl und Lorenz mit der Vorbereitung des Gottesdienstes begannen, stießen sie auf das Buch „Im Namen des Vaters, des Sohnes und der Macht“ zweier Bibelwissenschaftler, die Star-Wars-Fans sind. Darin wurden verschiedene Parallelen skizziert und hinterfragt: Der Menschensohn – ein Skywalker? Der Kindermord im Jedi-Tempel von Coruscant – ein Verweis auf die Weihnachtsgeschichte? Möge die Macht mit Dir sein – ein Segensgruß? 

Doch es gibt noch mehr Analogien: Paulus gibt in der Apostelgeschichte den Missionsauftrag, die Völker von der Finsternis zum Licht zu bekehren. Und auch der Gedanke, dass einer den Frieden bringt und die Welt erlöst, findet sich in beiden Büchern – auch wenn das in Star Wars länger dauert als bei Jesus. Wie seit 2000 Jahren gelte auch heute: Mit jedem Menschen beginne eine neue Serie, um den Glauben mutig und tapfer zu erleben. Und Friede und Freundschaft machten viel mehr Spaß, als aufeinander loszugehen, sich zu verletzten oder gar umzubringen. Auf die derzeit in der Welt herrschenden Kriege eingehend, hofften die Theologin und die Lektorin darauf, dass wieder einer komme, der wie Jesus sage: „Hört auf!“ – ein Skywalker, ein ehemaliger Jedi, einer der sein Leben einsetze, um andere zu retten: „Gott weiß, dass wir Menschen tiefe Sehnsucht nach Frieden haben. Darum Schwerter zu Pflugscharen, Lanzen zu Winzermessern!“ 

Das bedeute: „Hört auf zu kämpfen, pflanzt etwas an, kümmert euch darum, dass alle genug zu essen haben. Star Wars versucht, die Welten zu verbinden, damit alle von den Ressourcen leben können. Von daher ist es unser Auftrag, alle Völker zu verbinden und ihnen von der Liebe Gottes zu erzählen. Als Gemeinschaft sind wir stark!“ Der beeindruckende Gottesdienst wurde mit viel Beifall bedacht.

Höhepunkt des Kirchenjubiläums wird am 6. Juli ein Pontifikalamt mit Bischof Dr. Stephan Ackermann sein.