Datum:
28. Aug. 2024
Von:
Gerhard Grapp/NAK
Ökumenischer Schiffsgottesdienst:Gottesdienst in besonderer Atmosphäre
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Saar (ACK) hatte zu einem ökumenischen Schiffsgottesdienst im Rahmen des Festivals "Saar Tradition" eingeladen.
Kann man im Inneren eines ausgedienten Frachtkahnes einen Gottesdienst feiern? Diese Frage hat sich vielleicht mancher Lesende beim Studium des Programms anlässlich des zweiten Saar Tradition Festivals gestellt. Dass dies sehr wohl möglich ist und hierbei noch eine stimmungsvolle Atmosphäre entstehen kann, das konnten die Teilnehmenden am Sonntag, den 25. August 2024 in Saarbrücken erleben.
Das Saarland hat eine lange Binnenschifffahrts-Tradition. Schon im 17. Jahrhundert als Transportweg genutzt, war zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Höhepunkt der Saarschifffahrt erreicht. Bis in die Sechziger Jahre lagen viele Frachtschiffe teilweise in bis zu fünf Reihen am Ufer der Saar. Im Gedenken an diese Zeit wurde vom 23. bis 25. August 2023 erstmals das Festival Saar-Tradition gefeiert. Zu diesem Anlass kamen Schiffe und Boote aus ganz Europa in die Saarmetropole. Als besonderes Event wurde damals ein ökumenischer Gottesdienst auf einem Schiff gefeiert.
Prophet Jona stand im Mittelpunkt
Auch für die diesjährige zweite Austragung des Festivals wurde wieder gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Saar ein Ökumenischer Gottesdienst geplant. Gefeiert wurde der Gottesdienst auf der "Anna-Leonie", ein liebevoll restauriertes Treidelschiff, das seinen Heimathafen in Merzig hat. Es wurde extra für diesen Anlass nach Saarbrücken gezogen und ankerte prominent an der Wilhelm-Heinrich-Brücke.
Leider nahm das Finale der Deutschlandtour die gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch, sodass der Gottesdienst ein wenig ins Hintertreffen geriet. Nur wenige Interessierte kamen, doch auch im kleinen Kreis zelebrierten die Liturgen einen gehaltvollen und atmosphärisch besonderen Gottesdienst im Inneren der "Anna Leonie".
Passend zur Thematik stand der Prophet Jona im Mittelpunkt. Fast die gesamte Geschichte wurde in der Lesung vorgetragen. In seiner Predigt stellte Peter Guckenbiehl den "Jona'schen Gedanken" ins Zentrum: "Wieso bist du denen gnädig? Die haben es doch gar nicht verdient! Die doch nicht...". Er rief dazu auf, gerade in der Gegenwart nach diesen Gedanken Ausschau zu halten und ihnen mit göttlicher Inspiration (Liebe, Verständnis, Vergebung, Gnade,...) entgegenzutreten.