Aktion Arbeit spendet 4.000 Euro an ökumenische Arbeitsloseninitiative Vallendar:Gut begleitet durch die Schulzeit
Vallendar – Ein guter Schulabschluss bietet in der Regel auch gute Aussichten auf dem Ausbildungsmarkt. Aber was tun, wenn das Lernen schwerfällt? Die ökumenische Arbeitsloseninitiative in Vallendar hilft Schülerinnen und Schülern seit Jahrzehnten mit dem Projekt „Lernbegleitung“. Die Aktion Arbeit im Bistum Trier unterstützt den Verein jetzt mit 4000 Euro.
Elf ehrenamtliche Personen begleiten bis zu 22 Jugendliche, hauptsächlich aus den Realschulen in der Umgebung, an zwei Wochentagen im evangelischen Gemeindezentrum in Vallendar. Die Schülerinnen und Schüler nehmen das Eins-zu-Eins-Angebot in den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch gerne wahr. Die Ehrenamtlichen, die sich oft bereits im Rentenalter befinden, geben ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit Freude weiter. „Zum Teil sind es Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Personen aus mathematischen Berufen. Eine Muttersprachlerin hilft beim Englischlernen“, berichtet die Sozialarbeiterin Laura Steffen, die seit etwa sechs Jahren die Lernbegleitung zwischen Schülern, Eltern, Schule und ehrenamtlichen Lernpatinnen und Lernpaten in Teilzeit koordiniert. Ihre Arbeitsstelle wird vom Verein der ökumenischen Arbeitsloseninitiative getragen. Laura Steffen setzt sich auch für weitere Angebote im Kinder- Jugend- und Seniorenbereich ein.
„Das Ziel ist seit Jahrzehnten, durch die Lernhilfe einen besseren oder überhaupt einen Schulabschluss zu schaffen“, betont der Vereinsvorsitzende Wilfried Münz. Darüber hinaus gibt es Unterstützung beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen und Vorbereitung auf Bewerbungsgespräche. Und das Konzept geht auf: Die Sozialarbeiterin erinnert sich an keinen Schulabbruch in den vergangenen sechs Jahren. Das liegt auch daran, dass Laura Steffen eng mit den Schulsozialarbeitern, der Jugendarbeit und dem örtlichen Flüchtlingskoordinator zusammenarbeitet.
Doch durch die Pandemie hat sich auch in der Lernbegleitung viel geändert. Die analoge Betreuung musste ausfallen. Laura Steffen bot zwar ein digitales Format an, aber das ersetze nicht den persönlichen Kontakt. Daher ist sie stolz, dass sie trotzdem den Kontakt zu allen halten konnte. Andrea Steyven, Geschäftsführerin der Aktion Arbeit im Bistum Trier, weiß, dass Kontinuität und persönlicher Kontakt wichtig für Jugendliche sind, die schulische oder berufliche Probleme haben. „Das hat unsere Kampagne ‚TAFF‘ klar herausgearbeitet“. TAFF steht für „Talente flexibel fördern“ und ist ein Programm der Aktion Arbeit, das insbesondere Projekte für junge Menschen mit speziellem Förderungsbedarf auf dem Weg von der Schule über die Ausbildung in eine feste Anstellung im Blick hat. Projekte wie die Lernbegleitung in Vallendar seien sehr wichtig, „gerade durch die veränderten Bedingungen der Corona-Pandemie. Da werden viele abgehängt“, begründet Andrea Steyven die Entscheidung, dass die Aktion Arbeit die Initiative finanziell unterstützt. „Hier erfahren Jugendliche eine persönliche Aufmerksamkeit, die sie ansonsten kaum bekommen“, ergänzt sie und betont, „Die Teilhabe an der Gesellschaft ist wichtig, und das geschieht auch durch eine Arbeitsstelle“.
Die ökumenische Arbeitsloseninitiative finanziert sich ausschließlich durch Spenden von Privatpersonen, Kollekten der beiden Kirchengemeinden vor Ort und Zuschüssen der kommunalen Gemeinde oder eben durch Organisationen wie die Aktion Arbeit. Die evangelische Gemeinde stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung.
Grundanliegen der Aktion Arbeit ist es, Menschen beim Einstieg bzw. Wiedereinstieg in die Erwerbstätigkeit zu helfen, über Ursachen und Folgen von Arbeitslosigkeit aufzuklären und sich mit Projekten und Vorschlägen an einer aktiven Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik zu beteiligen. Die Aktion Arbeit finanziert sich durch Spendengelder. Weitere Informationen gibt es auf www.aktion-arbeit.de oder bei Andrea Steyven unter Tel.: 0651-7105-144. Näheres zur ökumenischen Arbeitsloseninitiative gibt es unter Tel.: 0261-64999 oder per E-Mail an oekumenische-initiative@web.de. Auch Interessierte an einer ehrenamtlichen Lernpatenschaft können sich dort gerne melden. (jf)