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kfd im Bistum Trier feiert gemeinsam Heilig-Rock-Tage:Herausgerufen, Frauen-Zukunft zu gestalten

Wie interpretieren Frauen das Leitwort des Synoden-Abschlussdokuments „heraus gerufen“? Wozu fühlen sie sich berufen? Darum ging es der kfd bei den Heilig-Rock-Tagen.
Singend zogen die rund 400 Frauen zum Dom.
Datum:
30. Apr. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Trier – Wie interpretieren Frauen das Leitwort des Synoden-Abschlussdokuments „heraus gerufen“? Wozu fühlen sie sich berufen? Wie können sie ihre Talente einsetzen? Der von der kfd (Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands) im Bistum Trier organisierte Pilgerweg am 29. April bei den Heilig-Rock-Tagen hat Impulse zu diesen Fragen gegeben. An drei Stationen trafen sich die Pilgerinnen zum Austausch. Im Mutterhaus der Borromäerinnen stand der Vormittag im Zeichen des Dienstes am Menschen. „Als Christinnen sind wir herausgerufen, Jesus nachzufolgen und wie er dem Menschen zu dienen“, sagte kfd-Vorstandsmitglied Rita Monz. Die Teilnehmerinnen tauschten sich darüber aus, wie ihre weiblichen Fähigkeiten hier zum Tragen kommen und wie sie aufmerksam durch die Welt gehen können, um Bedürftige in ihrem Umfeld wahrzunehmen und zu helfen. Die zweite Station im Casino am Kornmarkt beschäftigte sich mit einem Thema, in dem alle Pilgerinnen steckten – und zwar wortwörtlich: Schuhe. „Wir brauchen einen Schuh, mit dem wir ohne Mühsal in eine frauengerechte Zukunft gehen können“, erklärte Petra Löwenbrück, ebenfalls im Vorstand der kfd engagiert. „Und wir müssen uns auch die Frage stellen: Welchen Schuh ziehe ich mir in Zukunft nicht mehr an?“ „Nicht mehr für alle Anlässe Kuchen backen“, „mich nicht mehr für alles verantwortlich fühlen“, „mich nicht mehr unterordnen“, lauteten einige Antworten der Teilnehmerinnen. Modern soll der Schuh für Helga Marx aus Wustweiler von nun an sein, damit sie darin in eine moderne Zukunft schreiten kann. Dafür müsse sich noch Einiges bewegen, meinte Vorstandsmitglied Marita Fitzke, „und für Bewegung sind die passenden Schuhe gar nicht schlecht.“ Viel bewegt haben die Frauen, um die es an der dritten Station im Dietrich-Bonhoeffer-Haus ging. Hier begegneten die Pilgerinnen fünf Frauen, die für eine Reformation in der Kirche eingetreten sind – nicht nur vor 500 Jahren. Diese Frauen, unter ihnen beispielsweise Martin Luthers Frau Katharina von Bora, hätten sich mutig Herausforderungen gestellt, um ihre Botschaft zu verkünden. Heute hingegen gerieten vielerorts Selbstverständlichkeiten wie Frauenrechte wieder aus dem Blick. Wer wagt es heute noch auszubrechen aus dem Korsett an Rollen und Erwartungen? Mit dieser Frage wurden die Teilnehmerinnen auf den kurzen Pilgerweg zur Abtei St. Maximin geschickt. Dort erwartete sie eine liturgische Mahlgemeinschaft mit Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg. Gestärkt von gemeinsamem Essen und Gebet feierten die Frauen eine Sendungsfeier im Dom mit anschließender Prozession zur Heilig-Rock-Kapelle. Zum Abschluss vervollständigten die Pilgerinnen auf Zetteln den Satz „Eine frauengerechte Kirche ist für mich, wenn…“, um damit an einer Foto-Aktion des Christinnen-Rates teilzunehmen. Die verschiedensten Forderungen und Ideen wurden niedergeschrieben. Sie spiegeln wider, welchen Herausforderungen die Frauen sich stellen wollen, um ihre Zukunft in der Kirche zu gestalten. (Linda Bößing, Paulinus) Bilder vom Frauentag auf unseren Heilig-Rock-Tage-Seiten.